Verletzt

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Wieder war ein Rascheln zu hören und jemand sprach mich an. „Na, Luna, alles klar?" fragte er. Harry.

Verschlafen warf ich ein Kissen in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. „Jap, alles klar, nehm ich jetzt mal an." sagt er, als das Kissen zu Boden fällt.

Vorsichtig und ganz behutsam öffne ich die Augen. „Heyy, ich kann wieder sehen!" rief ich erstaunt. Tatsächlich, mein Augenlicht war wieder da. Zwar etwas verschwommen, aber immerhin.

„Sehr gut. Ich schick Neville gleich mal mit etwas zu essen zu dir." sagt Harry und verlässt den Raum.

Zum ersten Mal kann ich mich ein wenig umsehen. Scheinbar lag ich in einer Art Zelt. Um mich herum hing grau-beige Zeltplane, welche nur von einem Türschlitz unterbrochen wurde. Durch diesen war Harry gerade verschwunden.

Nun sah ich auch einmal an mir herunter. Meine rechte Schulter lag in einem Verband, welcher ein wenig chaotisch gebunden worden ist. Ich trug ein weites langärmliches Oberteil und eine weitere Hose, beide Kleidungsstücke stammten vermutlich von Harry oder Neville.

Wieder raschelte die Zeltplane und Neville trat ein. „Morgen." sagte er und trat an mein Lager. Ich lächelte leicht und erwiderte den Gruß.

Endlich konnte ich ihn sehen. Er sah sehr müde und erschöpft aus, seine Haare standen in alle Richtungen ab. Neville trug dunkle Hosen und ein T-shirt, darauf noch eine Jacke. In der Hosentasche trug er seinen Zauberstab.

„Das ist aber nicht ganz ungefährlich." sage ich deshalb und schmunzel. Verwirrt sieht er an sich herab und sucht nach der Gefahr. Jetzt muss ich lachen. „Wenn man den Zauberstab so in die Hosentasche steckt, kann man eine Pobacke verlieren."

Jetzt muss auch er lachen, nahm aber den Zauberstab aus der Tasche und steckte ihn in seinen Gürtel. Dann setzte Neville sich an meine Bettkante und nahm meine Hand. Sanft küsste er mich auf die Stirn.

„Wie geht es dir?" fragt er leise und tastet den Verband ab. „Besser" flüsterte ich zurück, zucke allerdings kurz zusammen, als er leicht auf die Wunde drückte.

„Ich habe dir Kräuter auf die Wurde gelegt, die sollten die Heilung beschleunigen. Den Knochen ganz zu zaubern haben wir uns alle nicht so recht zugetraut. Der Bruch ist zu nah am Herzen und sieht ziemlich kompliziert aus." sagt er und streicht mit der Hand über meinen Arm. Ich nicke.

„Hast du Hunger?" fragt er und legt seine kühle Hand auf meine Stirn. Wieder nicke ich. Auch er nickt und lächelt mich an.

„Ich frag mal Ginny, ob sie dir was macht. Sie hat uns schon ein paar mal einen kleinen Vortrag über die Emanzipation der Hexe gehalten, aber sie kann als einzige von uns kochen. Und Kreacher ist auch noch nicht wieder auf den Beinen." sagt er und steht auf. Nur ungern lasse ich seine Hand los.

Neville verschwand aus meinem Zimmer. Seufzend atme ich aus. Warum sind wir aber auch vom Schicksal verfolgt? Kann nicht ein Plan von uns gut gehen? Und wie sind die Todesser durch unsere Schutzzauber gekommen? Fragen über Fragen.

Ginny betrat mit einem kleinen Tablett das Zimmer. „Naa, ausgeschlafen?" fragt sie und stellt das Essen neben mir auf einen kleinen Tisch. Lächelnd nicke ich.

„Hier ist etwas Haferbrei. Was anderes haben wir nicht im Haus, besser gesagt im Zelt." lacht sie und reicht mir die Schale. „Das reicht vollkommen aus." meine ich und begann zu essen.

„Das sagst du jetzt noch. Ernähr dich mal drei Tage von dem Zeug so wie wir. Da findest du das nicht mehr soo Lecker." meint sie und schüttelt meine Decke auf.

Ich erstarrte. „Drei Tage?" frage ich und starre sie an. Überrascht sah sie mich an und antwortet: „Du warst drei Tage ohne Bewusstsein. Neville hat die ganze Zeit kein Auge zugemacht. Er war regelrecht krank vor Sorge um dich." sagt sie und nahm mir die leere Schüssel wieder ab.

„Das wäre doch nicht nötig gewesen." murmel ich vor mich hin.

„Das haben wir ihm auch gesagt. Aber er kann so stur sein. Neville ist auch um Mitternacht los, um irgendein Kraut zu pflücken, welches dann die meisten Heilungskräfte hat." erzählt Ginny weiter und reicht mir nun eine Tasse mit Tee.

Dankend lächelte ich ihr zu und nahm eine Schluck. Sofort spuckte ich ihn wieder in die Tasse. „Uä, was ist das den für ein Zeug?" frage ich Ginny.

Sie zuckt nur mit den Schultern. „Auch eins von Nevilles Wunderkräutern. Das sollte ich dir als Tee geben." meinte sie schlicht und stellt den Tassenteller auf den Tisch. Dann nahm sie das Tablett und wandte sich zum gehen.

„Ähm, Ginny?" rief ich ihr noch hinterher. „Ja, was den?" fragt sie und drehte sich nocheinmal um. „Ähm, nunja, ich müsste mal auf die Toilette. Ähm, dringend, um genau zu sein." unwohl sah ich sie an.

Ginny lachte jedoch und sagte: „Ich bring nur schnell das Tablett fort, dann helf ich dir."

...

Nachdem ich auf der Toilette, geduscht und umgezogen war, brachte mich Ginny in eine Art Wohnzimmer. Dort saßen Harry und Neville, sich angeregt unterhaltend.

„Was ist Thema?" fragt Ginny, als sie mir in den Sessel neben Neville half. Dieser nahm meine Hand und drückte sie kurz. Lächelnd sah ich ihn an. Als er das Lächeln erwiderte, hörte ich wieder Harry zu.

„...Zeichen. Ich würde mein Verließ in Gringots dafür geben, um zu erfahren, was dieses vermaledeite Dreieck bedeutet. Ich bin mir Sicher, dass es und zu Hermine und Ron führt." frustriert fuhr er sich durch die Haare.

„Ich bin immer noch dafür, dass wir dem Ministerium eine Skizze von dem Symbol schicken. Vielleicht haben sie ja mehr Informationen darüber." sagt Ginny und setzt sich neben Harry. Auch die beiden hielten sich an den Händen.

„Aber woher sollen wir wissen, ob unser Brief in gute Hände kommt? Die Todesser sind überall, auch im Ministerium." wandte Neville ein und sah mich an.

Völlig in Gedanken versunken versucht ich mich fieberhaft an die Worte der Todesser in Nevilles Haus zu erinnern.

„Oder was sagst du Luna? Luna? Alles ok?" fragte mich Neville und stubste mich an.

Und da fielen mir die Worte wieder ein. Ich erstarrte und konnte mich ersteinmal nicht bewegen.

„Luna sag doch was!" Neville klang nun richtig verzweifelt.

„Ich bin auch dagegen, dass wir an das Ministerium schreiben." flüstere ich und starre ins Nichts.

„Und wieso nicht?" fragte Ginny beleidigt.

„Weil ich von den Todessern gehört habe, was es mit dem Zeichen auf sich hat."

80 Reads o_o
Ja, ich weiß das ist jetzt in Whatpad-Verhältnis nicht sooo viel, aber ich freue mich trotzdem über jeden mehr.

Weiß einer von euch wie das mit den Widmungen funktioniert? Ich glaube ich bin zu blöd dafür XD

Bis bald, P.

Wir suchen auch nachts nach der Sonne - Luna LovegoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt