„Also können wir apparieren?" fragte Hermine nocheinmal. Wieder nickte ich und sah nocheinmal auf das Haus.
Ron und Hermine haben mich vor einer halben Stunde aus dem Haus geholt, nachdem ich in Mums Zimmer zusammengebrochen war. Ich konnte einfach nicht stehen bleiben. Das, was ich dort gesehen hatte, raubte mir den letzten Willen und ließ mich einfach wegsacken.
Nun, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, standen wir vor dem Haus Hand in Hand und sahen in den Himmel.
Hermine drückte kurz meine Hand und sah mich aufmunternd an. Erst jetzt viel mir ein, dass auch sie ihre Eltern verloren hatte, aber auf eine grausamere Art als ich. Meine Eltern sind gestorben und haben alle Erinnerungen an mich mitgenommen. Hermines Eltern hatte keine Erinnerung mehr an sie.
Ich hob eine Mundwinkel und schenkte ihr ein kleines Lächeln. Wieder drückte Hermine meine Hand und fing an zu zählen.
„Drei, zwei, eins!" Dann apperierten wir.
Dumpf schlugen wir auf weichem Erdboden auf. Ich strauchelte kurz, dich Ron packte mich am Arm und hielt mich fest.
Ein wenig benommen sah ich mich um. Wir befanden uns in einem kleinen Waldstück.
„Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass Draco die drei schon informiert hat und dass sie sich bald zeigen." sagte Ron und ließ sich auf einem Baumstamm nieder. Hermine setzte sich neben ihn und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
Ich setzte mich vor die beiden auf den Boden und lehnte mich an den Stamm. So saßen wir den ganzen Vormittag.
...
„Verdammt. Wo sind die bloß?" Ron dauerte das warten auf die drei schon seit einer Stunde zu langen. Ich lag nun ausgestreckt auf dem warmen Moos, war kurz auch mal weggedämmert, doch lange hatte konnte ich nicht schlafen.
Hermine seufzte laut und hob den Zauberstab. „Expecto patronum" sagte sie zum dritten mal und schwang den Zauberstab. Wieder erschien ihr Otter und wieder sagte sie ihm die gleiche Botschaft: „Lauf zu Harry, Neville und Ginny. Sag ihnen, das wir uns im Wertherstone-Wald befinden und das sie erscheinen sollen. Wir können ja nicht zu ihnen!"
Wieder hoppelte der Hase davon und wieder beginnt für uns das Warten.
Ron lässt gelangweilt kleine Äste vor sich schweben, Hermine betrachten sich ihre Fingernägeln genauer und versucht ihre Haare zu richten.
Ich liege auf dem Moos und denke an Neville. Vielleicht sah ich ihn bald wieder. Wir waren nur ein paar Tage getrennt gewesen, doch es kam mir vor wie drei Jahre.
Weiße Wolken zogen am Himmel vorüber und warfen hin und wieder Schatten auf mich. Ich schloss meine Augen und wollte gerade versuchen, noch ein paar Minuten zu schlafen, als ich ein Rascheln und ein Knacken aus dem Wald vernahm.
„HARRY!" schrie Hermine plötzlich auf. Ruckartig setzte ich mich auf und sah zu den drei Personen, welche mit erhobenen Zauberstab auf uns zuliefen.
Neville. Mit erhobenen Zauberstab auf mich zu. Mir blieb fast das Herz stehen. War er verzaubert? Hatte ich etwas getan?
„Moment" sagte Harry und musterte uns. „Wir stellen jedem eine Sicherheitsfrage. Danach stellt ihr eine, verstanden?"
Hermine nickte sichtlich verunsichert. Harry holte tief Luft und dachte kurz nach. Danach sprach er: „Ron. Was lebt in deiner Dachkammer?"
Ron grinste über beide Wangen und antwortete: „Ein Guhl. Harry. Wie habe ich dich zum ersten Mal von zuhause abgeholt?"
Auch Harry grinste nun und sagte: „Mit einem fliegenden Auto. Bei weitem die schlimmste Autofahrt meines Lebens." Ron lachte und lief auf Harry und die anderen zu. Er umarmte seinen Freund kurz, genauso wie seine Schwester und Neville.
„Hermine." fragte nun Ginny weiter. Hermine sah zu ihr und wartete auf ihre Frage. „Welche Fellfarbe hat Krummbein?"
Auch Hermine schenkte Ginny ein breites Lächeln und antwortet: „Rot. Ginny. Was hast du dir als aller erstes im Laden deiner Brüder gekauft?"
Ginny senkte den Zauberstab und erwiderte: „Einen Minimuff."
Nun ging auch Hermine hinüber zu den anderen und umarmte sie zur Begrüßung. Ich sah von hier, dass sie weinte.
„Luna?" fragte mich Neville und sah mit direkt in die Augen. Mir blieb fast das Herz stehen. Neville. Endlich!
Am liebsten wäre ich auf ihn zugerannt, doch zuerst musste ich die Frage beantworten. Deshalb nickte ich ihm schüchtern zu. Neville verkniff sich ein Grinsen und fragte: „Welche Lebewesen leben in Mistelzweigen?"
Leise lachend gab ich die Antwort zurück: „Nargel. Neville. Was blockiert dein Zimmer im Haus deiner Eltern?"
Neville verzog leicht das Gesicht und sagte: „Meine Pflanzen." Nun ließ auch er den Zauberstab sinken und breitete die Arme aus.
Ich war schon losgelaufen und sprang direkt hinein. Neville presste mich fest an sich und schluchzte gegen meine Schulter. Auch mir liefen die Tränen über die Wangen.
Er löste sich kurz von mir, um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen. „Gott sei dank ist dir nichts passiert! Was hätte ich nur ohne dich gemacht?" Neville drückte mich wieder an sich.
Diesmal drückte ich ihn ein Stück von mir, aber nur, um ihn kurz und sanft zu küssen. Neville lächelte mich unglaublich zärtlich an und küsste mich zurück.
„Na das ist ja eine Überraschung! Neville Longbottom und Luna Lovegood sind ein Paar. Somit sind wir jetzt schon zwei Pärchen." hörte ich Ron hinter mir sagen.
„Drei." sagte Harry und nahm Ginnys Hand in seine. Ron sah ihn mit großen Augen an, wollte erst was sagen, entschied sich aber dann anders.
Immer noch dicht an Neville gedrängt hörte ich Harry sagen: „Wollen wir hier wohnen bleiben? Wir sollten langsam los!"
Bedauerlich löste ich mich von Neville. Dieser nahm sofort meine Hand und küsste mich nocheinmal kurz.
Die anderen hatten sich bereits aufgestellt. Ich stellte mich mit in die Reihe und nahm Ginnys Hand. Sie sah mich unglaublich glücklich an und drückte meine Hand.
„Drei, zwei, eins" zählte Ron herunter und wir disapperierten.
Mit einem lauten Plopp landeten wir auf einem freien Feld. Neville legte einen Arm um meine Taille, da ich wieder nur schwach auf den Beinen war.
Dankend sah ich ihn an. Harry hob den Zauberstab und murmelte ein paar Zauber. Plötzlich erschien vor unseren Augen das Zelt, in welchem wir Hermine und Ron gesucht hatten.
„Willkommen zurück. Fühlt euch wie zu Hause. Kreacher hat bestimmt etwas zu essen gekocht." sagte Ginny und nahm Harry bei der Hand.
Ein wenig überrumpelt folgten Hermine und Ron ihnen, danach kamen Neville und ich.
Kreacher hatte tatsächlich etwas zu Essen gekocht, mit welchem er uns jetzt willkommen hieß.
„Kreacher ist so untröstlich, dass alle Freunde des Meisters wieder wohlbehalten wiedergekommen sind. Kreacher hat Gemüse gebraten und Muffins gebacken." sagte er und deutete auf den Tisch.
Zusammen setzten wir uns hin und aßen hungrig das Gemüse.
Als Harry fertig mit seinem Teller war, legte er das Besteck hin und wischte sich mit einer Servierte den Mund ab. Danach lehnte er sich zurück und fragte in die Runde: „Also erzählt. Wie konntet ihr euch befreien?"
Hermine, Ron und Luna wieder befreit, Lunas Geschichte erzählt und alle essen - Friede, Freude, Eierkuchen. Aber wie lange?
P.
Das Foto habe ich auf Instagram gefunden, ich fand das so passend. :)
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Wir suchen auch nachts nach der Sonne - Luna Lovegood
FanfictionDie Schlacht um Hogwarts ist vorbei, alles liegt in Trümmern. Auch Lunas Leben. Ihr Vater wurde von Todessern ermordet, sie hat kein zu Hause mehr und auch keine Perspektive. Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei wird geschlossen. Diese Ges...