Ron sprang auf und kam zu uns herüber. „Hab ich das gerade richtig verstanden? Lunas Mum war deine Taufpatin?" brüllte er.
Total verdattert nickten Draco und ich. Ron schien auf eine Erklärung zu warten.
„Ihre Familie war bis zum Tod ihrer Mutter öfters bei uns, wir kennen uns also schon eine Weile." stottert Draco zusammen.
Fassungslos fährt sich Ron durch die Haare.
„Ron..." fing Hermine an, doch er unterbrach sie.
„Wir haben dir vertraut! Im Wirklichkeit stehst du in Kontakt mit dem Feind! Das, das" stotterte er und fing an im Zimmer auf und ab zu laufen. „Das ist ein totaler Vertrauensbruch!"
Hermine hatte die ganze Zeit versucht, Ron zu unterbrechen, doch er hatte sie immer weggewunken. Jetzt jedoch sprang sie auf und baute sich vor Ron auf.
„Was fällt dir ein? Wie kannst du Luna nur soetwas vorwerfen? Nachdem sie mit uns Ministerium war?" schrie Hermine ihn an. Ron schien bei jedem Wort ein paar Zentimeter kleiner zu werden.
Die Hände in die Hüften gestützt funkelte sie ihn wütend an.
Aufmunternd klopfte mir Draco auf die Schulter. Erst da bemerkte ich, dass mir Tränen über die Wange liefen.
„Lass gut sein, Hermine. Er hat ja recht. Ich hätte euch vor mir warnen sollen." sage ich gebrochen und sehe auf meine Fingerspitzen.
„Nein, nein, nein! Du hast keine Schuld, Luna." fing Hermine an, doch ich unterbrach sie.
„Doch, hab ich. Wegen mir habt ihr" ich deutete auf Ron und Hermine, „euch gestritten. Und das ist nicht gut. Vielleicht hätte ich damals im Krankenhaus nicht mit euch gehen sollen, das wäre vermutlich das Beste gewesen." Traurig sah ich sie an.
Hermine schüttelte aufgebracht den Kopf, fassungslos über das geschehene.
Draco räusperte sich und alle im Raum sahen ihn auf einmal an. Erschrocken sah er von einem zum anderen. „Ähm, nachdem Lunas Mum gestorben ist, war sie nie wieder bei uns. Meine Mum kann Mr. Lovegood nicht ausstehen." sagte er und erhob sich.
„In dem Korb ist noch etwas zu essen. Ich komme heute Abend noch einmal, vielleicht habe ich bis dahin erfahren, was sie mit euch vorhaben." mit diesen Worten verlässt er den Raum. Durch die gläserne Tür sehen wir ihn noch kurz die Tür wieder zurückzaubern.
Frustriert atmete Ron aus und lief in eine Zimmerecke. Dort ließ er sich ab der Wand hin abgleiten und schloss die Augen.
Hermine wischte sich kurz mit der Hand über die Augen und setzte sich wieder neben mich.
Stumm half sie mir mein Knie fertig zu verbinden. Als sie fertig war, nahm sie sich den Korb und reicht mir einen Apfel.
Immer noch ohne ein Wort begannen wir zu essen.
„Er meint es nicht so." sagt sie plötzlich und sieht mich an. Überrascht sah ich erst zu Ron, doch der schien an der Wand eingeschlafen zu sein.
„Ist doch egal." murmel ich verlegen und fummel an meinem Apfel herum. Hermine nimmt meine Hand und drückt sie kurz. Noch mehr verwundert sah ich sie an. „Wirklich. Er ist total angespannt. Ron hat solche Angst gehabt, dass euch etwas zustößt. Oder mir" sagt sie und rollt die Augen.
Ich lächel leicht und nicke. „Wir haben uns aber auch solche Sorgen um euch gemacht." sage ich.
„Wie geht es den anderen? Und wie geht es dir?" fragt Hermine weiter und lässt meine Hand wieder los.
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Wir suchen auch nachts nach der Sonne - Luna Lovegood
ספרות חובביםDie Schlacht um Hogwarts ist vorbei, alles liegt in Trümmern. Auch Lunas Leben. Ihr Vater wurde von Todessern ermordet, sie hat kein zu Hause mehr und auch keine Perspektive. Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei wird geschlossen. Diese Ges...