Bedauerlicherweise gingen die letzten dreißig Minuten wie im Fluge um und kurz vor der kleinen Pause hielt auch Olli es mal nötig zum Unterricht zu kommen. Ihr Wecker war noch auf Sonntag gestellt, wenn sie zur Kirche musste. Aha.(Diese Ausrede hatte ich tatsächlich lange nicht mehr gehört.)
Als erstes Erfuhr sie von Melli und Lea alles was die beiden gesehen haben und als meine Lehrerin meinte die meisten von uns hätten die jetzige Pause zwar nicht verdient und schaute mich mit ihrem eiskalten Todesblick an, aber es wäre an der Zeit, stürmte plötzlich eine Schar an Schülern zu mir an den Tisch und in die Nähe und ich dachte daran, mich einfach mit einem Megafon in die Pausenhalle zu stellen, denn das hätte den gleichen Effekt, wie das drum und dran jetzt gleich. Ich wurde von Fragen bombardiert und versuchte alles in chronologischer Reihenfolge zu erklären. "Na ja und dann sagte er :" Aber das schuldest du mir noch. Denn jemanden im Koma zu küssen macht nur halb so viel Spaß." und den Rest kennt ihr.",schloss ich meine Erzählung. Für die anderen sich eine andere Version, die trotzdem nah an der Wahrheit
Die meisten verschwanden nun und der Tratsch des Tages war standhaft genug um ihn zu verbreiten. Und selbst unsere Lehrerin hatte sich von ihrem spionage Posten gelöst und ich wusste, wer alles aus der Lehrerschaft demnächst Bescheid wissen würde- und zwar die Gesamte. Auch sie schlenderte zum Pult zurück und rief :"So Ladies and Gentleman, sit down, we want to go on.""Möchten wohl kaum.",grummelte ich leise und ertrug den Unterricht von ihr weitere fünfundvierzig Minuten.
Ein Klingeln schreckte mich aus meinem Halbschlaf in dem die Frau mich und mindestens zehn weitere Schüler und Schülerinnen gelabert hat. Kaum war der Gong vorbei, waren meine Mitschüler auch schon aus dem Raum. Ich hatte allerdings die Phase in der die meisten ihre Sachen so leise und unauffällig wie möglich versuchten ihre Sachen einzupacken, verpennt und hinkte hinter her. Um nicht mit dem Monster von Lehrerin, die mich eh nicht mochte alleine zu lassen, blieben meine Freundinnen zum Glück noch und lehnten sich an die Plätze, an denen sie saßen und schauten mir beim Einpacken zu, während ich von unserer Lehrerin gemustert wurde. Ich warf meinen Kram in meine Tasche und sprang auf. Mit einem Apfel in der Hand starteten wir den Weg in die Pause. Als wir Joy trafen, durfte ich das ganze nochmals erzählen und einige schauten merkwürdig zu mir herüber.
Plötzlich traten Cassiel und Bel hinter ihre Freundinnen und fragten:" Na wie war das Gespräch mit Gabe." und schauten mich vielsagend an. Ich stöhnte laut auf. "Verdammt nochmal. Von wem?" ,hakte ich nach. "Ich habe es von Bellamy, der hat mir gesagt er habe es von Karo aus seiner Klasse, die es von irgendeiner Sara hat, die hat es von einem Sam, der wohl ein Kumpel von Maxi ist und der ist ja eng mit Tom aus deiner Klasse befreundet... oder so ähnlich." "Aber die hatten doch gerade Mal fünfzehn Minuten zum Weitersagen.", brachte ich erstaunt hervor. "Na ja. Aber bedenke Mal. Das ist a) genug Zeit für eine Schule mit eintausend fünfhundert Schülern und circa achtzig Lehrern und es gibt ja außerdem noch b) so etwas namens Handy, mit dem man auf WhatsApp und anderen Plattformen kommunizieren kann.", zog er Cas mich auf. Und erneut ertönte das Klingeln unserer Glocke und rief mich quasi zum Religionsunterricht. "Emma. Könntest du noch kurz einen Moment warten? Ich muss mit dir noch etwas besprechen.", hielt Herr Meyer mich auf. "Ja was gibt es denn." "Ich habe noch einige Dinge wegen der Chorfreizeit zu besprechen." Nach fünf Minuten kam Elsbeth auch noch und wir besprachen das Gröbste, damit ich dies in der WhatsApp Gruppe weiterleiten konnte. Kurz darauf schickte Elli mich weg und ich lief schon Mal zum Kursraum. Ich klopfte und trat ein. Die Klasse war still und starrte mich an. " Na Emma? Schon wieder zu spät. Mit wem standest du dieses Mal in der Ecke und hast geknutscht? ",begann mein Lehrer. "Verdammt! So schnell verbreitet sich so etwas also unter Lehrern.", witzelten Herr Trawi, so hatten wir ihn liebevoll getauft, er hieß eigentlich Herr Trawinsky, und ich herum. "Keine Sorge Trawinsky , ich musste lediglich mit Herrn Meyer die ersten Planungen für die Chorfreizeit besprechen. Elisabeth kommt auch gleich, sie wollte noch kurz was besprechen wegen dem Vorchor und sie meinte, ich solle schon mal Bescheid sagen gehen, dass sie später kommt." "Okay, setze dich erst Mal. Wie ihr wisst, war ja eigentlich der Buddhismus unser nächstes Thema, aber ich habe erschreckenderweise gehört, dass ihr das Thema Sekten und das Okkulte gar nicht diskutiert habt und ich bin der Meinung das sollte nachgeholt werden und wir können ja Referate vorbereiten, tut ja nicht weh. Aber das besprechen wir nächstes Mal, heute unterhalten wir uns doch Mal über Sexualität in Religionen.", und guckte mich dabei an. "Dieses Thema hat rein gar nichts peinliches und eigentlich ist es sogar sehr interessant-" "-Wie Sie sich jeden Abend kleine schmutzige Filme zu gucken?" "Nein, Emma, ich bin verheiratet, so etwas benötige ich nicht mehr, dafür habe ich doch meine Frau." Und ein kichern fuhr durch die Klasse. "Wo war stehen geblieben? Ach ja. Es ist interessant im Bezug auf..." und wieder schaltete ich mein Gehirn auf Notstrom und hörte seine Stimme, wie unter drei Schichten Watte. In meinen Gedanken blitzten immer wieder die Insel, Neverland, auf und die Eindrücke. Sie war wirklich schön, doch so unglaublich gefährlich, allein wegen der Leute. Ich schüttelte meinen Kopf um die Bilder zu vertreiben, doch statt dessen verketteten sie sich mit anderen und Erinnerungen von Peter mischten sich darunter. Die ständigen Kämpfe, damit er seine komischen Zauber, die nur halb halfen, ausführen konnte, aber auch der Spaß bei der Kissenschlacht und am Meer und ich erschrak wir immer, wenn ich daran zurück dachte, an meine anfängliche Bereitwilligkeit und Hemmungslosigkeit, die ich in seiner Nähe gespürt hatte. Oder war das auch nur Illusion und Zauber gewesen? Jetzt konnte es mir ja auch egal sein. Er konnte mir nun nichts mehr antun und der Horror war vorbei. Als happy end würde ich das jetzt alles jetzt nicht bezeichnen, dazu fehlt mir noch ein Stück zum Glück und zwar Klarheit über meine Gefühle. Gabe war nicht der Richtige. Das spürte ich einfach tief in mir, dabei wäre es so einfach gewesen. Aber wer braucht schon Jungen um glücklich zu werden. Das wird total überschätzt... "Emma!",wurde ich plötzlich von Trawi aus den Gedanken gerissen. "Uhm ja?" "Ich dachte über den Punkt, an dem wir uns darüber unterhalten müssen, wann du ins Bett gehst wären wir in dieser Schüler Lehrer Beziehung schon heraus. Also meine Empfehlung, früh genug, damit deine Aufmerksamkeit die eines Fisches übersteigt. Der kann seine Aufmerksamkeit neun Sekunden aufrecht erhalten, dir scheint ja selbst das schon Schwierigkeiten zu bereiten. "Ich bin früh genug schlafen gegangen, mir fällt es nur schwer mich am Tag zu konzentrieren wenn ich mit einem Wassereimer statt eines normalen Wecker geweckt werde.",rief ich empört. "Ach herrje. Muss ich denn jetzt den Eltern auch noch Vorträge über Weckmethoden halten?",rief er gespielt genervt. "Oder lass mich raten... du hast bei Oliwia geschlafen." "Sie werden immer besser.",antwortete ich lachend.
Der Rest der Stunde verlief reibungslos und auch die nächsten Stunden erforderten zum Glück kein Ausmaß meiner wie Trawinsky meinte, Fisch-Aufmerksamkeit.Das nächste Kapitel kommt evtl. diese oder nächste Woche, da ich gerade ein Praktikum mache und ich immer zeitig Schluss habe. Ich hoffe das alles nach Plan gehen wird ^^
LG Elli
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The Perfidious Boy - Peter Pan is coming home 2
FanfictionDies ist die Fortsetzung von "The lost boys" Nach dem die mutigen Freunde aus Neverland wieder da sind und kein bisschen diesem Gott verlassenem Ort nachtrauern, geht es mit dem fast normalen Leben weiter. Aber eben nur FAST. Emma wird von merkwürd...