22.Kapitel

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Die nächste Woche verlief recht ruhig. Es wurde zunächst viel über unsere Party geredet, aber recht schnell gab es ein neues sehr interessantes Thema.

Ferien.

Das absolute Lieblingsthema, eines jeden Schülers, war: Wer macht was in den Ferien, wer noch alles mitkam und warum. Das absolut blöde war einfach nur, dass ich nicht wegfuhr. Dieses Jahr nicht. Sonderlich schlimm war das nun allerdings wirklich nicht. Es gab schlimmeres. Nur das einzige "große" Problem war, alle meiner Freunde würden weg sein. Lea war irgendwo in Rumänien, Oliwia in Polen, Lara in Griechenland, Elisabeth flog nach Mallorca, Joy besuchte Verwandte im Nirgendwo, Melina und Elaine in Spanien und selbst Lukas fuhr mit seinen Kumpels von der Party zu einem See irgendwo in der Nähe bei seinem Cousin. Edersee oder so und verbrachte seine Zeit dort. Ich war alleine.
Ich machte mir im Kopf eine To-do Liste, was ich machen würde, sobald Ferien waren. Ich begann ein imaginiertes leeres Papier mit Spiegelstrichen zu versehen, allerdings ohne Inhalt. Das würden verdammt nochmal langweilige Ferien werden!

Peter

Nächste Woche waren Ferien in diesem Bundesland und aus sicheren Quellen wusste ich, dass Emma ihre Ferien wirklich alleine hier verbrachte. Meine Gedanke ließen einfach nicht von der Halloweenparty ab. Es war unglaublich was Pan getan hat. Unverzeihlich, kindlich und ich verstand einfach nicht, wie man so verantwortungslos sein konnte, bei seinem hohen Alter.
Seien wir doch mal ehrlich. Du bist ja wohl der Letzte, der sich darüber beschweren darf! Abgesehen davon, dass du sein Werk schon faszinierend fandest.
Seufzend erhob ich mich aus dem Sessel und schaute auf die Uhr. Gleich hätten sie Schulschluss...
Keine zwanzig Minuten später klingelte es an der Tür.
"Hi, komm herein.", bat ich ihm an, als sich die Tür öffnete. "Wehe mich hat jemand gesehen!",zischte mein Gegenüber, weil ich ihm momentan noch den Weg versperrte, huchte allerdings schnell unter meinem Arm durch. "Hoffentlich weiß niemand, dass ich hier bin." "Beruhige dich. Selbst wenn es so wäre, sofern Emma nicht direkt davon etwas mitbekommt ist alles gut. Wie läuft die Arbeit?" "Schwierig. Ich überlege noch eine Person miteinzubeziehen, sonst wird es zu auffällig..." "Wen hast du im Auge?" "Keine Sorge, jemand aus meinem Jahrgang." Ich nickte als Antwort und mein Informant drehte sich wieder um. "Wenn wir Glück haben, ist Emma bald ganz alleine, Gerüchte zerstören so viel...",lachte er heiser. "Hey, übertreibe es nicht. Ja?" Die Türklinke bereits wieder in der Hand, schaute er nochmal zurück. Seine Lippen umspielten ein spöttisches Lächeln. "Keine Sorgen." Und mit diesen Worten ging er. Kopfschüttelnd tigerte ich durch den Raum. Eine große Unruhe durchströmte meinen Körper.
"Peter?",hörte ich plötzlich meinen Vater fragen. "Hmm?" "Hast du heute schon gelernt?" Ich schüttelte den Kopf, bis mit einfiel, dass er das ja gar nicht sehen konnte. "Nein. Ich setze mich gleich nochmal dran!",rief ich.

"Du, Vater?" "Ja Sohn?" "Kannst du mir vielleicht was zu der Lektion erklären?",fragte ich ihn, als er zufälligerweise an meinem Zimmer vorbeikam. "Natürlich. Wenn es sein musst." "Tut mir Leid, aber jedes Mal, wenn ich Emma Träume schicke geht etwas schief. Hier steht ich solle einen Gegenstand der ihr gehört bei mir tragen mich beim Schlafen gehen auf sie fokussieren und mir während ich einschlafe vorstellen, wie der Traum sein soll. Bisher sind sie alle in Albträume umgeschwungen.", erläuterte ich ihm mein Problem, während ich auf die betreffenden Zeilen deutete. Das große, alte Buch lag schon total zerfleddert und staubig vor mir. Da war alles drin, was wichtig war und ich beherrschte grundsätzlich alles bis auf die Schlafgebundenen Zauber.
Also entweder ist sie mental wirklich verdammt stark, oder sie hat solche Angst vor dir, dass sie es schafft durch ihren eigenen Geist in deinen einzudringen und mit dir zu bestimmen, was sie träumt. Unterbewusst entscheidet sie, lieber Albträume von dir zu haben, als Sicherheit und Schutzschild. So kannst du sie in der Realität nicht so überraschen und beeinflussen. Ich bin leicht beeindruckt von dem Mädchen. Lass mich doch ein bisschen Spaß haben und sie mit einem Zauber belegen. Dann hast du sie für immer bei dir." "Ich will aber, dass sie freiwillig zu mir kommt.",erwiderte ich zerknirscht. Mein Vater zuckte allerdings nur mit den Achseln und ging.

Und auf ein neues!

Emma

Eine wohliges Gefühl umfing mich. Das Gefühl der Geborgenheit und Freude durchflutete meinen müden Körper und zwei starke Arme zogen mich näher an seinen Körper. "Du musst mir nicht misstrauen.",flüsterte er leise in mein Ohr und malte kleine Kreise auf meinen Bauch. "Ich will dir eigentlich auch gar nicht misstrauen.",antwortete ich noch leiser. "Und wieso tust du es dann doch?" "Weil ich, sobald ich dir vertraue, schutzlos ausgeliefert bin. Alles in mir schreit danach mir die glücklich zu sein. Alles. Und eine kleine Stimme die noch einigermaßen rational denkend ist, versucht sich mit einem Megafon für Gehör zu sorgen, um mich darauf hinzuweisen, dass du gefährlich bist...",raunte ich meine Antwort und wollte mich einerseits in seine Arme kuscheln, andererseits hatte ich auch das Bedürfnis möglichst weit weg von ihm zu sein. "Emma. Wir sind zwei Magnete, egal wie groß die Entfernung ist wir gehören zusammen. Wir werden immer zueinander finden, wie ein Pärchen Memorykarten."

"Magneten ziehen sich ab einer bestimmten Distanz auch nicht mehr an. Und wenn ich bis Namibia auswandern muss, bis es weit genug ist und ich denke es ist Zeit unser Memoryspiel zu beenden. Es wurden sschon zu viele falsche Paare aufgedeckt, ich denke ich besteche die Spieler, bevor sie meine und deine Karte aufdecken und diskutieren, ob wir nur ähnlich oder gleich sind." "Die Spieler kann man nicht bestechen. Sie sind Spieler des Lebens und irgendwann, werden wir auch dran sein. Und zu den Magneten, ich denke unsere Anziehungskraft besteht über diese Univerum noch heraus." "Geh doch einfach zurück auf deine kleine komische Insel!" "Ich...ich habe meine verlornene Jungs freigelassen. Neverland gibt es so nicht mehr. Wasil ist Herrscher über die insel, sofern ich nicht nochmal zurückkehre." Ich drehe mich vorsichtig um und starrte ihn überrascht an. "I-Ich bin stolz auf dich. Damit habe ich nicht gerechnet...",hauchte ich und schaute verlegen auf seine Lippen. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. So dah ich auch nicht das Leuchten in seinen Augen, als ich antwortete und der sanfte Kuss überraschte mich. "Emma ich liebe dich. Du könntest verdammt nochmal überall sein und ich würde dir folgen und das werde ich bis an das Ende meiner Tage..."

The Perfidious Boy - Peter Pan is coming home 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt