Die Tagen vergingen und Sam fühlte sich bei mir immer wohler. Mir ging es immer besser auf der Arbeit und das gemeinsame Abendessen wurde zur alltäglichkeit. Wir sprachen immer mehr miteinander und hatten inzwischen auch schon einige Insider. Jedesmal, wenn Sam lachte, kam die Sonne zum Vorschein, welche ich sonst den ganzen Tag vermisste.
Am Freitagabend hatten wir abgemacht, kochen zu üben. Ich hatte einerseits wirklich Angst, da ich echt nicht gut war. Ich hatte Angst, mich zu verbrennen oder das Haus in die Luft zu jagen. Wir begannen mit Teigwaren und Chicken Nuggets an. Welche einigermassen gut schmeckten, worüber ich ehrlich gesagt sehr erstaunt war.
Wir assen an diesem Tag zusammen und lachten unaufhörlich. Bei ihm war die Welt in Ordnung. Je mehr ich mit ihm sprach, desto mehr Gefühle erwachten in mir. Gefühle, die ich schon so lange nicht mehr hatte. Gefühle, die mir Angst machten. Gefühle, die so wunderschön waren, dass sie nie enden durften.
Es waren bereits drei Wochen vergangen, als ich ihn einlud, am Freitagabend raus zu gehen und zu feiern. Erst war er nicht so ganz Feuer und Flamme dafür, willigte jedoch irgendwann ein. Zum Glück. Ich wollte nicht mehr länger zuhause sein und nichts machen. Ich würde so nur vergammeln. Und auf das hatte ich keinen Bock. Ich hatte weitere Freunde von ihm und einige von mir eingeladen, damit es ein richtig lustiges Fest werden würde. Einer meiner Kumpel schmiss nämlich eine Party zu seinem Geburtstag.
Sam putzte sich die Zähne, währenddem ich meine Haare stylte. Ich musste gut aussehen. Immerhin hatte ich einen Ruf zu verlieren. Der ist dir doch völlig egal. Das hast du spätestens dann bewiesen, als du Gefühle für Sam geweckt hast. Meine innere Stimme hatte ja so recht. Wie immer. Aber egal.Es klingelte an der Tür und ich öffnete sie einige Sekunden später. Eine dicke Umarmung liess mich erwachen. Ich hatte nicht gesehen, wer es war. Irgendjemand umarmte mich hier und ich wusste nur, dass die Person weiblich zu sein schien. Wer war das zur Hölle?
"Danke! Danke, dass du dich um Sam kümmerst und ihn auch rausbringen kannst. Ich versuche es seit einigen Wochen.", flüsterte sie mir ins Ohr. Ich kannte diese Stimme nicht. WER WAR DAS? "Kein Ding", antwortete ich ihr schnell, damit die Umarmung stoppte und ich ihr Gesicht sehen konnte.Ein rundes Gesicht, grüne Augen und kurze braunrote Haare schauten mich an. WER ZU HÖLLE WAR DAS DENN JETZT? "Äh, hey. Ich bin Devin.", stellt ich mich vor. "Casey.", sie schüttelte meine Hand, die ich ihr zuvor dar hielt. "CASEY?", hörte ich diese Stimme aus dem Badezimmer rufen. Einige Sekunden darauf stand er auch schon neben mir. Seine Augen glänzten, als er sie sah und ich muss gestehen, ich war ein Wenig eifersüchtig. Warum konnte er denn mich nicht so ansehen?
Eine kurze Umarmung zwischen ihnen und ich musste versuchen, meine Wut unterdrückt zu halten. Die soll verdammt nochmal die Finger von ihm lassen. Er ist meins!
"Wie gehts dir?", fragte sie ihn. "Gut.", gab er ihr eine, so wie ich dachte, echte Antwort. Das freute mich. Es gab eine kurze Unterhaltung zwischen ihnen, bis es wieder klingelte und ich die Tür öffnen ging. Dieses Mal waren es Freunde von mir. Als dann um 20 Uhr endlich alle eingetroffen waren, die wir erwarteten, ging es los. Wir liefen zu Fuss zu Jason's Haus. Er wohnte nicht weit von mir entfernt. Jason war ein guter Kumpel von mir aus dem College. Er schmiss immer tolle Partys.Bei Jason angekommen wurden wir schon freundlich begrüsst. Seine Laune war zu gut für ihn. Ich kannte ihn schon lange, noch nie hatte ich eine so gute Laune bei ihm gesehen. Was dies zu bedeuten hatte, wollte ich aber dennoch nicht herausfinden. Ich hatte das Gefühl, dass ich die Ursache noch früh genug herausfinden würde.
Als erstes Steuerten wir die Bar an und begannen mit einem TequilaShot mit Zitrone und Salz. Sobald der Alkohol in unsere Münder geriet, verzogen sofort alle ihre Gesichter und ich musste lachen. Ja, Tequilla war nicht wirklich fein, aber es wirkte. Ein Shot und man wurde schon lustig. Direkt hinter den Tequilla bestellte ich noch ein Bier für jeden. So begann eigentlich jede Party mit mir.Jason hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, wie immer. Alle zerbrechlichen Dinge waren verräumt worden waren, es gab zwei Bars mit jeweils zwei Barmitarbeiter und zusätzlich gab es wie immer der Whirlpool, der immer voll war, weswegen ich nur einmal Schwimmhosen darunter trug. Einmal und nie mehr. Ich war an diesem Abend nie dazu gekommen, in den Pool zu gehen und die Hosen nervten zusätzlich den ganzen Abend. Deswegen liess ich es besser sein. Darauf hatte ich keine Lust mehr.
"Wieso hast du nicht gesagt, dass es hier einen Whirlpool gibt?", fragte mich Sam und ich grinste ihn an. Warum wohl? Ich gab ihm keine konkrete Antwort, es hätte zu lange gedauert in diesem Krach, bis er es verstanden hatte.
Das Haus wurde immer überfüllter und wir immer voller. Die Musik schien auch immer lauter zu werden. Wir standen immer noch an der Bar, als mich Sam fragte, ob ich tanzen könnte. So offen hatte ich ihn noch nie erlebt. Ich lachte und machte mich auf zur Tanzfläche. Dabei hielt ich seine Hand. Und verdammt, es hatte mich spätestens jetzt erwischt. Durch meinen ganzen Körper wurden Stromschläge von einer Million Volt durchjagt, so kam es mir vor. Ich wollte diese Hand nie wieder loslassen, was ich jedoch brach, als er sich gegenüber von mir stellte und der Song Cheerleader aus den Boxen drang. Wir sangen schräg mit und tanzten, als gäbe es keinen Morgen. Sam sah so wundervoll aus, als er einfach nur glücklich (und ein Wenig alkoholisiert) da stand und mich anschaute. Ich lächelte ihn schräg an und rückte meinen Kopf ein Wenig näher zu ihm. Mein Mund stoppte neben seinem Ohr und ich sagte ihm: "Siehst du, es ist doch ein wundervoller Abend. Du hättest dir nicht so viel Sorgen machen müssen." Er nickte leicht und wir tanzten weiter.
Der DJ, ja Jason hatte auch einen DJ organisiert, kündigte ein langsames Lied an. Ich guckte Sam unauffällig an. Als er es bemerkte, grinste er mich an und kam näher zu mir. Er ergriff meine Arme und legte diese auf seinem Genick hin. Mein Herz klopfte so wild, dass ich befürchtete, er könnte es hören.
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Days like these
RomanceDevin und Sam lernten sich kennen, als Sam noch in einer Beziehung war. Als es dann vorbei war, war es ausgerechnet Devin, der ihm half, alles zu vergessen. Der ihm half, sich auf ein neues Leben einzulassen. Mit ihm. Jedoch scheint nichts so wie es...