Kapitel 22 - Rettung

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Ich stürmte in das brennende Haus. Mein einziger Gedanke hing an Sam. Sam, der versucht hatte, mich zu retten. Durch die dichte Nebelschicht konnte ich jedoch nichts erkennen. Der Geruch des Feuers liess mich zusätzlich husten und keuchen. Wo um Gottes Willen war Sam bloss?

Es war schwierig, irgendetwas zu erkennem und so wedelte ich mit meinen Händen umher, damit ich nicht in ein Möbelstück hineinlief. Doch wie es sich heraustellte brang das auch nichts, da ich mit voller Wucht mit meinem kleinen Zeh gegen irgendwas hartes gestossen war.

"Aaah verdammte scheisse!", schrie ich, doch verliert mich gleich wieder in einem Hustanfall.

Okai Devin. Nun mal ganz ruhig, wo bist du? Versuchte ich mich zu beruhigen, doch egal wohin ich sah, ich konnte nichts sehen, ausser Rauch. Dieser verdammte Rauch. Er brennte mir richtig in der Kehle.

Ich versuchte immer weiter zu laufen. "Sam?", versuchte ich zu schreien, jedoch konnte ich es nicht. Meine Stimme war am versagen und ich keuchte die ganze Zeit durch. Scheisse noch eins.
Als der Rauch dichter wurde, wusste ich bereits, dass ich wohl sehr nahe am Keller war. Ich schaute hinunter und sah das Feuer.

Doch.. warte! War das gerade..? War es wirklich..? Ich war mir nicht sicher, aber ich dachte ich hätte eine.. eine.. eine Gestalt gesehen.
"Sam?", schrie ich nochmal. Keine Antwort. Das musste Sam gewesen sein, da bin ich mir sicher. "Sam?", fragte ich nochmals. Immer noch keine Antwort. Naja, vielleicht hatte ich es mir doch nur eingebildet.

Als ich gerade weiter laufen wollte, hörte ich ihn. Sam, der versuchte meinen Namen zu schreien. Sam!! Er war wirklich hier. Rasch änderte ich meine Richtung und sprintete in die Richtung, aus der seine Stimme ertönt war. Also in den Keller. Der Keller, der bereits unter Flammen war. Hoffentlich kam ich nicht zu spät.

Zögerlich, und doch mit einem guten Tempo, lief ich die Stufen hinunter. "Sam?" *Hust*. Ich hatte ihn gehört. Das weiss ich. Ich war mir da um mehr als hundert Prozent sicher. Wieso konnte er mir keine Antwort geben?

Mit jeder Stufe, die ich hinunterging wurde es immer heisser und heisser. Sam, Sam, Sam. So versuchte ich andauernd, mich zu motivieren. Die Holztür stand bereits in Flammen und ich versuchte, so gut es ging, freundlich neben ihr durchzulaufen.

Ich kam in das Zimmer, in dem ich festgehalten wurde. Ich hatte es noch nie bei Licht gesehen, also erkannte ich endlich jedes Detail. Was gut war, damit ich mir noch einen Fluchtplan überlegen konnte.

"Sam?" Wieder musste ich husten. "D-Devin..", kam es ganz schwach von links. Meine Augen schauten sofort das ganze Zimmer an, doch sehen konnte ich niemanden. Wo war er denn?

Noch ein Hustanfall. Ich spürte, wie sehr ich schwitzte und wie wenig Wasser ich noch in mir hatte. Dieses verdammte Feuer. Ich hätte es einfach erlöschen sollen, als ich noch konnte.
"Sam, wo bist du?", schrie ich meine letzte Energie heraus, bevor ich wieder in einen Hustanfall verfiel. "Hier.", hörte ich ihn ganz schwach.

Gerade, als ich beinahe aufgegeben hätte und mich auf den Boden fallen gelassen hätte, sah ich ihn. Halbtot auf dem Boden liegend und ebenso verschwitzt wie ich. Mein Sam. Sein Anblick liess mein Herz schwer werden. Doch je schwerer mein Herz wurde, desto mehr Adrenalin fuhr durch meinen Körper.

Ich werde ihn retten. Und wenn es das letzte ist, was ich tue. Ich schleppte mich mühsam zu ihm und hustete wieder. Als ich bei Sam endlich ankam, kniete ich mich vor ihn. Er schaute mich an und seine Augen fingen Tränen. "D-Du.." "Pssht!", murmelte ich und legte einen Finger auf seine Lippen. "Komm, wir gehen jetzt raus." Er nickte ein Wenig.

Ich stand auf. Hustanfall. Sam versuchte dasselbe, war jedoch zu schwach. Der Arme. Wie lange war er denn nur schon hier unten gewesen? Hustanfall. Schnell half ich Sam hoch und stützte ihn. Er sah mich an und mein Herz machte einen Freudensprung.

Dafür hatten wir aber leider keine Zeit. Es wurde von Sekunde zu Sekunde heisser hier und meine Kraft würde auch nicht ewig mitmachen. So versuchte ich einen Schritt zu machen, Sam jedoch viel beinahe. Ich seufzte, so würden wir auf keinen Fall rechtzeitig hinaus kommen.

Ich durchsuchte das Zimmer, in der Hoffnung etwas zu finden, was uns helfen könnte. Doch als mein Blick den Gasbeuler traf, welcher beinahe schon am brennen war, pumpte mein ganzer Körper noch mehr Adrenalin.

Schnell nahm ich Sam auf meine Arme. Zum Glück war er nicht schwer. Ich lief so schnell ich konnte zum Ausgang. Ein letzter Blick verriet mir, dass das Gas jeden Moment in die Luft gehen konnte.

Ich spurtete richtig die Stufen hinauf. Und gerade, als ich beinahe normale Luft atmen konnte, fiel die Holztür, die zuvor schon am brennen war, um. Somit war unser Ausgang versperrt.

Panisch drehte ich mich um und versuchte einen Notausgang zu finden. Doch nirgends gab es auch nur ein Zeichen davon. Nirgends. Ich bringe Sam hier raus und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich atmete tief durch und schloss die Augen, da ich inständig hoffte, es würde weniger weh tun.

Ich schlug mit meinem Bein fest gegen die brennende kaputte Tür. Beim ersten Versuch passierte jedoch nichts. Also schlug ich immer mehr und immer fester gegen das heisse Holz. Kurz bevor ich aufgeben wollte, gingen jedoch trotzdem noch ein paar Teile kaputt. Der Eingang, der sich uns nun bot, reichte, damit Sam und ich durchkommen konnten.

Im Wohnzimmer angekommen sprintete ich immer weiter. Hinaus aus dem Haus und immer weiter. Ich würde nicht aufhören, niemals. Das Blonde Mädchen kam mir entgegen. Die Erleichterung war in ihren Augen deutlich zu sehen. "Renn.", befahl ich ihr. Sie fragte nicht einmal nach, sie tat, was ich ihr sagte. Wir waren gerade dabei, die lange Strasse vor dem Mörderhaus zu überqueren, als ich schon spüren konnte, was als Nächstes passiert. Schnell legte ich Sam auf den Boden und bemerkte, dass er die Augen geschlossen hatte. War er etwa..? Zeit zum Überlegen blieb mir jedoch nicht. Schnell legte ich mich auf ihn und wartete, bis der Beuler hochging.


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