Leona Chapter 2.2

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Leona p.o.v

„Oh Shit!“, hörte ich eine mir unbekannte Stimme sagen.

Was ist denn los?

Schritte die auf mich zukamen wurden immer schneller. „Scheiße verdammt!“, fluchte wieder die unbekannte Person. Es war eine männliche Stimme. Sie klang freundlich. Innerlich fing ich an zu kichern. „Wach auf, verdammt nochmal, komm schon...!“, seine Stimme klang immer verzweifelter.

Sagen sie mir doch mal was los ist!? Wer soll aufwachen?

„Kann mir jemand helfen? Halloooooo?“, schrie der Mann. Doch es kam keine antwort.

Wem wollen sie denn helfen?

„Shit, warum ist hier denn auch kein Schwein? Wenigstens Atmest du noch. Dann nehmen wir dich mal mit.

Mitnehmen? Wohin geht es denn?

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Ich wache mit einen dröhnenden Kopf auf. „Shit.“, fluchte ich laut und hielt mir mit der einen Hand den Kopf, während ich mir mit der anderen die Decke höher zog.

Moment mal. Seit wann habe ich eine Decke?

Erschrocken schrecke ich hoch und stoße mir den Kopf an der Schrägen, was nicht sich nicht gerade auf meine sowieso schon bestehenden Kopfschmerzen auswirkte. Kurze zeit später lande ich auf dem Boden. „Autsch.“ Jetzt tat nicht nur mein Kopf, sondern auch noch mein Hintern weh. Langsam stand ich auf und sah mich im Zimmer um. Es war riesig. Alles war hell gehalten und anscheinend befanden wir uns im obersten Stockwerk. Als ich aus dem Fenster sah breitete sich vor mir die komplette Stadt aus. Die Aussicht war atemberaubend.

„Na gefällt es dir?“, hörte ich eine Stimme sagen.

Ist da nicht die Stimme aus meinem Traum?

Langsam drehe ich mich um. Vor mir steht ein rothaariger Typ, der mir in keinster Weise bekannt vor kam. Deshalb war die frage mehr als berechtigt was ich hier machte. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Ich weiß noch das ich auf der Straße saß und wie jeden Tag versucht hatte wenigstens ein bisschen Geld mit gesang und meiner Gitarre zu verdienen. Moment mal. Wo war meine Gitarre?

Wütend ging ich auf den Rotschopf zu. „Wo ist meine Gitarre?“ „Freut mich auch dich kennen zu lernen, mein Name ist übrigens Edward, kannst mich aber auch Ed nennen.“, sagte er ruhig.

„Na gut..Ed. Wo zum Teufel ist meine Gitarre? Und wie bin ich verdammt noch mal hier her gekommen? Und wo bin ich überhaupt?“, schrie ich ihn an. „Beruige dich erst einmal und setz dich hin. Halleluja du bist aber gut drauf.“,sagte er. Ich ging ein Stück von ihm weg und setzte mich auf das Bett. Er blieb stehen. „Könntest du mir bitte antworten?“, bittete ich ihn.

„Du hast eine harte Nacht hinter dir. Ok von Anfang an. Ich war gerade in der Stadt unterwegs, einfach um den Kopf frei zu kriegen, als ich dich auf dem Boden liegen sehen hab. Du lagst in einer Ecke einer Gasse. Zuerst dachte ich du schläfst. Es hat mich gewundert was ein Mädchen wie du so spät Nachts schlafend in einer dreckigen Gasse zu suchen hat. Also bin ich zu dir hingegangen. Um dich herum lagen die verschiedensten Pillen. Du hast mich in dem Moment so erschrocken. Ich wollte dich aufwecken aber du hast deine Augen einfach nicht geöffnet. Ich hab alles mögliche versucht, dich angeschrien, dich gerüttelt, aber nichts. Hättest du nicht geatmet hätte man annehmen können du seist Tot. Ich wollte dich nicht dort liegen lassen. Du passtest einfach nicht in das Bild rein. Ein so hübsches Mädchen wie du sollte echt nichts mit Drogen am Hut haben. Ich nahm dich mit nach Hause und hab dich in mein Bett gelegt. Ich selbst hab im Wohnzimmer geschlafen. Wie es allerdings zu allem gekommen war, weiß ich nicht..“, erklärte er mir. Mein Mund blieb offen stehen. Er schien das alles ernst zu meinen. Das ich nicht auf die Straße gehörte und nichts mit Drogen am Hut haben sollte und so. Warum kümmerte er sich so um mich? Ich war lediglich ein Mädchen das auf der Straße lebte. Ein niemand. Nur jemand dessen Leben uninteressant war und nichts zu bedeuten hatte. „Oh.“ Ich wusste nicht was ich zu dem ganzen sagen sollte. Er hatte sich um mich gesorgt, woran ich mich nicht mehr erinnern konnte. „Ich.. geh dann mal. Kannst du mir sagen wo meine Gitarre ist?“, fragte ich ihn. Ich wollte ihn nicht länger mit meinen Problemen nerven. „Du glaubst doch nicht das ich dich gehen lasse? Hast du mir nicht zugehört? Du passt nicht in das Bild. Ich werd dich jetzt nicht wieder gehen lassen, damit der nächste Trip dich umbringt.“ „Ich bin keine süchtige!“, schrie ich ihn an. Ich nahm eigentlich keine Drogen. Nicht mehr. Und dieses Mal musste es wohl einen Grund gehabt haben. Welchen wusste ich selbst nicht mehr, aber das zeigte mir nur das ich vergessen hatte was ich vergessen wollte. „Du bleibst bei mir. So lange es Nötig ist.“, schrie jetzt er. Er meinte es echt ernst. Warum holte er ein Mädchen einfach so von der Straße? „Und wie lange soll das bitte sein? Ich hab nichts. Keine Familie. Kein zuhause. Kein gar nichts. Ich hab mich an das leben auf der Straße gewöhnt.“ „Dann gewöhn dich jetzt an dein neues Leben. Ich will nicht verantwortlich dafür sein, wenn dir was passiert. Wie ist sein Name überhaupt?“ „Hat dich nichts zu interessieren.“, murmelte ich stur, während ich die Arme vor der Brust verschränkte und meinen Blick wieder der Aussicht widmete. Jetzt verdrehte er die Augen. „Du wirst nicht gehen. Das weiß ich, denn ich hab immer noch deine Gitarre. Falls du hunger bekommst, ich bin in der Küche und mache was zu essen für uns.“, bot er mir an. Mein Blick jedoch wandte sich immer noch nicht dem Fenster ab. Ich hörte ihn seufzen, bevor die Tür ins Schloss fiel. Nun war ich alleine. Allein in diesem riesigen Zimmer. Eigentlich sollte ich ihm echt dankbar sein, das er sich so um mich kümmern wollte. Eigentlich hatte er jetzt jedes recht mich raus zu werfen, aber er tat es nicht.

Different but somehow the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt