Leona Chapter 4

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Leona p.o.v

„Niall findet dich übrigens sehr gutaussehend.“, sagte Ed ganz plötzlich grinsend und versuchte es so beiläufig wie möglich klingen zu lassen. Ich verschluckte mich, ohne überhaupt etwas im Mund zu haben.

Wer war nochmal Niall?

Ich hatte echt keinen blassen Schimmer, wer das sein sollte. Im laufe des gestrigen Tages hatte ich viel zu viele Leute kennengelernt, das ich den Überblick verlor und einfach immer nur nett Lächelte und Nickte, wenn jemand mit mir sprach. Es war auch gleichzeitig meine größte Schwäche: Namen merken. Neben alles was mit Zahlen zu tun hat war das die stärkste. Schnell war es den meisten Langweilig oder Unangenehm mit mir geworden, weshalb sie sich einen neuen Gesprächspartner suchten. Niemand blieb lange bei mir stehen, sondern ging mit irgendeiner Ausrede.

FLASHBACK

Schon gefühlte Stunden saß ich hier auf einem schwarzen Ledersofa, während sich Ed mit den verschiedensten Leuten unterhielt. Ich sah mir währenddessen genauer um. Der Raum war wie ein riesiges Büro oder Arbeitszimmer eingerichtet. Die Decke schien nur höher zu liegen und die Wände waren nicht gestrichen oder tapeziert. Der braun-rote Stein war genau zu erkennen und gab der Atmosphäre etwas gemütliches. Die Lampen waren hoch oben an der Decke angebracht und ließen den Raum erhellen. An der Wand hangen mehrere Platten, von Ed, vermutete ich. Ich konnte erkennen das unter ihnen in einen goldenen Stein der Name Ed Sheeran eingraviert worden war.

Das ist also sein Künstlername.

Ich hörte aus dem gemurmel der kleinen Menschenmenge raus, dass sie sich über seine nächsten Konzerte, über seine Tour, die demnächst anstand und vieles weiteres unterhielten. Ich wusste jetzt schon, das ich ihn vermissen werde, wenn er weg war. Denn mitkommen würde ich nicht, egal ob ich durfte. Ich wollte ihn einfach nicht bei der Arbeit stören. Und während er weg war, konnte ich mich nützlich machen und mir einen Job suchen, damit ich wenigstens etwas in unser kleines WG-Leben zusteuern konnte. Ich wollte nicht umsonst bei jemanden wohnen und quasi alles bezahlt bekommen. Mein Wunsch war es schon immer selbst zu arbeiten und Geld zu verdienen. Und jetzt hatte ich eine Chance diesen noch so kleinen Wunsch mir zu erfüllen.

„Du bist also Leona?“, fragte mich ein großer Mann. Er war mindestens zwei Köpfe großer als ich. Seine braunen Augen schienen so viel Vertraulichkeit und Ehrlichkeit auszustrahlen, wie ich es noch nie bei jemanden gesehen hatte und Seine Haare schimmerten silbrig im Licht. Sie ließen ihn auf seine eigene Art attraktiv aussehen. Ich nickte, als Antwort auf seine Frage.

„Kann ich mich zu dir setzten?“ Wieder ein Nicken meinerseits.

„Mein Name ist übrigens Ben. Ich gehe mit auf seine Tour. Als Techniker sozusagen.“ Ich lächelte den Mann jetzt freundlich an.

„Bist du auch dabei? Also auf der Tour?“ Jetzt schüttelte ich meinen Kopf.

Wie ist nochmal sein Name?

„Ich muss dann auch mal wieder gehen. Mein Chef wollte noch irgendwas von mir.. eh..bye Leona. War nett dich kennengelernt zu haben.“, verabschiedete er sich freundlich.

Von wegen war nett dich kennengelernt zu haben. Er hasst mich bestimmt.

So ging das auch bei anderen weiter. Ich brachte kein Wort raus. Höchstens ein „Hi.“ oder ein „Ich bin Leona.“, das wars aber auch schon. Irgendwann saß ich ganz alleine da. Niemand kam mehr zu mir. War ich etwa so abstoßend?

Der Abend ging zuende und wir fuhren nach Hause. „Ed?“

„Le?“

„Bin ich anstrengend?“, fragte ich ihn trocken.

Different but somehow the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt