Mary-Ann last Chapter

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Mary p.o.v

Ich kann hier nicht sitzen bleiben! Das ist der einzige Gedanke, der mir in diesem Moment durch den Kopf schießt. Mit allerletzter Kraft schaffe ich es, mich vom Boden zu erheben, muss mich jedoch an der Säule neben mir abstützen. Meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding, aber ich muss es schaffen. Ich muss hier weg, einen Weg nach Hause finden. 

Mit verschwommener Sicht versuche ich, meine Umgebung zu einem mir bekannten Ort zuzuordnen, aber da ich selten in der Stadt herumlaufe habe ich keine Ahnung, wo ich mich befinde. 

Mit zittrigen Knien wage ich den ersten Schritt und schaffe es sogar, mich auf den Beinen zu halten. Auch der nächste Schritt klappt und ich versuche, zu stehen ohne mich abzustützen. Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen, mein Blick auf den Boden gerichtet. Ich setze einen Fuß vor den anderen, mein Blick auf den Boden gerichtet. Tränen laufen über meine Wangen. Die Leute müssen mich sicher komisch ansehen, doch das interessiert mich im Moment nicht. Ich will hier einfach nur weg. Am liebsten würde ich ganz weg, so weit weg wie nur möglich von Harry. Schon wieder hat er alles zerstört. Schon wieder hat er mein Vertrauen gebrochen. Schon wieder bringt er mich zum weinen. Ich weiß auch nicht was das ist, was uns jedes Mal wenn es gerade super läuft so auf den Boden zurück holt. Passen wir möglicherweise gar nicht zusammen? 

Heftig schüttel ich meinen Kopf. Nein, so etwas will ich gar nicht denken. Ich liebe ihn verdammt nochmal! Warum kann er mich nicht auch lieben? Er hat zwar gesagt er würde es tun, doch wie soll ich ihm das glauben? Wie soll ich glauben, dass er es ernst meint, wenn er mich kurz danach wieder versucht ins Bett zu kriegen? Wie soll ich glauben er liebt mich wirklich, wenn er mir so weh tut. Unmöglich. Aber ich würde es so gerne glauben! Der Harry, vor dem ich vor wenigen Stunden abgehauen bin, das ist nicht der Harry den ich kennen und liebengelernt habe. Vielleicht stimmen die ganzen Geüchte im Internet über ihn ja doch. Und wer weiß, jetzt wo ich ihm deutlich gemacht habe, dass ich ihn nicht ranlasse, sucht er sich wohlmöglich eine andere. 

Bei den Gedanken er würde eine andere anfassen, wie er mich anfässt und küssen wie er mich küsst läuft mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Die Schnelligkeit des Rasens meines Herzens verdoppelt sich und ein Schluchzen entkommt meiner Kehle. 

Ich biege in eine Seitenstraße ein die mich weiter entfernt von den Menschen und immer mehr in die Realität fürht. Denn die Realität ist; ich bin alleine. Schon wieder. So wie ich es immer bin. Alleine. Meine Eltern; Tod. Meine Tante und mein Onkel; verreist. Und mein Cousin? Weiß Gott wo der sich wieder rumtreibt. Und Harry? Tja, ich glaube ich bin weiter entfernt von ihm, wie noch nie zuvor. Ich glaube, diesmal habe ich ihn endgültig verloren. 

Jetzt tue ich es. Ich breche zusammen. Lasse mich unter dem schwachen Licht einer Laterne auf den kalten Asphalt nieder und weine. Ich weine alle meine Gefühle heraus. Lasse mir keine Chance mich zu beruhigen. Minuten vergehen, in denen ich es nicht wage aufzustehen und weiterzugehen. Was würde es mir bringen? Was würde es mir bringen weiterzumachen, einfach so weiter zu leben? Es gibt niemanden mehr für den es sich lohnt weiterzuleben. Niemanden. 

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Kraftlos sitze ich auf meinem Bett. Als ich mein Zimmer betrat, habe ich mir nicht die Mühe gemacht das Licht anzuschalten. Inzwischen dringen einzelne Sonnenstrahlen durch meine Gardienen, wodurch das Bild von Harry und mir auf meinem Nachtschrank zu erkennen ist. Bei dem Anblick schleichen sich erneut Tränen in meine Augen und Wut steigt in mir auf. Ich schnappe mir eines meiner Kissen und bringe das Bild mit einem kräftigen Wurf zum Fallen. Ein lauter Knall ertönt den Raum und der Rahmen aus Glas zerspringt in tausend Teile. Ich atme einmal tief ein und aus. Mit leerem Blick starre ich auf den Scherbenhaufen. Es ist, als würde er mein inneres Bild wiederspiegeln. Mein Herz, zerbrochen in seine Einzelteile.

Different but somehow the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt