Mary-Ann Chapter 13

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Mary-Ann p.o.v

Langsam öffne ich meine Augen und versuche, mich an die Helligkeit im Raum zu gewöhnen. Ich reibe mir über die Augen und gähne lautstark. Schon wieder eine Nacht, in der ich eindeutig zu wenig geschlafen habe. Seit dem kleinen 'Streit' mit Harry habe ich in jeder Nacht kaum geschlafen. Entweder, weil ich zu viel darüber nachgedacht habe oder weil ich Alpträume hatte. Alpträume wegen diesem Streit. Ich verkrafte es nicht, dass Harry nicht bei mir ist. Ich habe mich in dieser kurzen Zeit zu sehr in ihn verliebt als dass ich ihn einfach gehen lassen könnte.

Heute ist Samstag. Es ist genau eine Woche vergangen, seit dem Harry und ich uns das letzte Mal gesehen haben. Und wir werden uns heute wiedersehen. Er hat mir direkt am Sonntag geschrieben, dass es ihm leid tut, aber ich war noch nicht dazu bereit, ihn wieder zu sehen. Wir haben ein wenig miteinander geschrieben und uns darauf geeinigt, dass wir uns heute treffen. Einerseits sehne ich mich danach, ihn endlich wieder in den Arm schließen zu können, seine Lippen auf meinen zu spüren, doch andererseits ist da immer noch ein Teil in mir, der glaubt, dass Harry seinen Fehler nicht eingesehen hat und genau wieder das Gleiche machen wird.

Ich stehe widerwillig auf und begebe mich in mein Bad, um mich direkt unter die Dusche zu stellen. Vielleicht macht mich die ja ein bisschen wacher. Ich habe noch nicht auf die Uhr geschaut, aber ich schätze es ist so ungefähr 7 Uhr morgens. Was für eine wunderbare Zeit, um aufzustehen, besonders an einem Samstag... nicht. Aus der Erfahrung der letzten Tage kann ich sagen, dass ich nicht weiter schlafen könnte, selbst wenn ich mich noch so oft hin und her wälzen würde. Es hätte also keinen Sinn gemacht, noch länger im Bett zu bleiben. Aber so habe ich wenigstens noch länger Zeit, um mich mental auf das Treffen nachher vorzubereiten. Ich habe noch keine Ahnung, was wir überhaupt machen. Ich weiß nur, dass Harry mich um 15 Uhr bei mir abholen will, aber was danach kommt weiß ich nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich es besser finden würde, wenn wir uns erst einmal an einem neutralen Ort treffen, aber das wollte er nicht, da man ihn dort vermutlich direkt finden würde. Okay gut, ich verstehe ja, dass er nicht von Paparazzis gesehen werden will, aber wenn wir nach einem immer noch ungeklärten Streit direkt in einem Auto sitzen ist es wohl auch nicht die beste Lösung.

Ich steige aus der Dusche, wickel mir ein großes flauschiges Handtuch um. Ich blicke in den Spiegel über meinem Waschbecken und erkenne deutlich die dunklen Schatten unter meinen Augen. Klasse... Naja, ich werde sie schon irgendwie abdecken können. Ein Blick auf meinen iPod, der an die kleine Box auf dem Schränkchen angeschlossen ist, verrät mir, dass es genau 7:59 Uhr ist. Ich stöhne genervt auf und ziehe eine Schnute. Dann lassen wir den Tag mal beginnen.

Nachdem ich mir etwas bequemes angezogen habe und meine Haare leicht angeföhnt habe begebe ich mich in die Küche und mache mir einen starken Kaffee. Während ich darauf warte, dass er fertig ist, mache ich mir eine Schale Cornflakes und setze mich dann mit beidem an den Tisch. Gedankenverloren esse ich mein Frühstück, trinke ab und zu einen Schluck von meinem Kaffee.

Erst nach der zweiten Tasse gehe ich zurück in mein Zimmer. Meine Haare binde ich zu einem Dutt zusammen, bevor ich mir eine Jacke und Milas Leine schnappe. Diese liegt auf meinem Bett, bzw lag, denn als sie die Leine gesehen hat ist sie direkt aufgesprungen und steht jetzt ganz aufgeregt vor mir. Ach meine kleine Maus, was würde ich nur ohne dich machen?

Es ist mir gerade relativ egal, dass ich nur in einer Jogginghose, einem Schlabbershirt und einer Strickjacke durch den Park gehe. Es interessiert doch eh keinen, wie ich aussehe. Außerdem werde ich mich nicht extra schick machen, um mit meinem Hund durch den Park zu gehen.

Ich lasse mir ziemlich viel Zeit, gehe 2-3 mal durch den gesamten Park und setze mich dann noch auf eine Bank. Mein Handy drehe ich in meiner Hand hin und her, während ich Mila zuschaue, wie sie freudig mit anderen Hunden spielt. In der Hoffnung, dass es klingelt, schaue ich immer mal wieder auf mein Handy. Okay, immer mal wieder ist vielleicht etwas untertrieben. Es sind eigentlich eher alle paar Sekunden. Ich kann nicht genau sagen, wieso ich auf eine Nachricht oder einen Anruf warte. Vielleicht liegt es daran, dass ich so unsicher wegen dem Treffen nachher bin. Vielleicht hoffe ich ja unbewusst, dass Harry mir schreibt, dass er doch keine Zeit hat. Aber eigentlich will ich das ja gar nicht. Eigentlich möchte ich ihn wieder bei mir haben, möchte wieder das Gefühl haben, alles um mich herum zu vergessen, wenn ich in seine Augen schaue.

Different but somehow the sameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt