Mary-Ann Chapter 9

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Mary-Ann p.o.v

"Welches soll ich denn jetzt anziehen, Jungs?", frage ich aufgebracht.

Ich wühle jetzt schon seit heute Mittag meinen Schrank durch aber ich habe immer noch nichts Passendes für Perries Geburtstag gefunden. Ich habe unzählige Outfits anprobiert und habe nun drei in der engeren Auswahl. Es sind drei Kleider und jedes ist auf seine eigene Weise schön, sodass ich mich immer noch nicht entscheiden konnte.

Tyler musste sich fast alle Outfits anschauen und trotz, dass ich so verzweifelt bin, haben wir viel gelacht. Anstatt jedes mal zu sagen 'Das mag ich' oder 'Das geht gar nicht', hat er die albernsten Grimassen gezogen, die ich je bei ihm gesehen habe. Irgendwann ist es so schlimm gekommen, dass er sich meine Sachen geschnappt hat und versucht hat, sie selber anzuziehen. Und auch ich bin nicht davon verschont geblieben, meine Klamotten auf irgendeine komische Weise anzuziehen, sodass man nicht mehr erkennen konnte, ob es gerade beispielsweise ein Oberteil oder ein Rock war. Nach einiger Zeit war ich dann aber doch wieder so verzweifelt, dass Tyler und ich die besagten drei Outfits heraus gesucht haben. Als wir damit fertig waren ging der ganze Trubel allerdings von vorne los und irgendwann lagen meine Klamotten in meinem ganzen Zimmer verteilt. Zum Schluss hatte ich doch tatsächlich ein Top zu einem Turban auf dem Kopf umprogrammiert und dazu ein bauchfreies Top an mit einem langen Rock, der statt normalerweise auf den Hüften direkt unter dem Top saß. Sagen wir es also einfach mal so: Ich sah zum kaputtlachen aus.

Und jetzt stehe ich hier, vor meinem Cousin und meinem ehm, darf ich Freund sagen? Nein, besser noch nicht. Immerhin haben wir noch keine Gelegenheit gehabt, über 'uns' zu sprechen, weshalb ich mir selbst noch nicht sicher bin, was wir überhaupt sind. Naja, wie auch immer. Sie haben es sich auf meinem Bett bequem gemacht und ich glaube, dass sie es beide ziemlich amüsant finden, ganz im Gegensatz zu mir. Ich will mich einfach nur schick machen, aber das wollen die beiden anscheinend nicht verstehen.

"Das Letzte, mit dem Rosa.", sagt mein Cousin und Harry nickt zustimmend. Okay, ich erkläre mal eben, was zur Auswahl steht. Das erste Kleid ist schwarz, trägerlos, oben eng und unten etwas lockerer. Es geht so ungefähr bis zur Mitte meiner Oberschenkel und die beiden 'Bereiche' sind durch einen goldenen Gürtel an der Taille getrennt. Das Zweite hat nur einen Träger, ist im oberen Bereich leicht rosa und darunter schwarz. Es geht mir eigentlich auch bis zur Mitte meiner Oberschenkel, allerdings geht ein leichter Stoff noch weiter runter. Zweilagig also. Und das Dritte, welches ist dann jetzt wohl auch anziehen werde, ist oben weiß, hat breite Träger und einen relativ weiten Ausschnitt. Der untere Teil des Kleides besteht aus mehreren Lagen, ist rosa und es sind Vögel drauf. Mag vielleicht komisch klingen, aber ich finde, es schaut echt gut aus. Das Kleid ist kurz, aber nicht zu kurz. Und um ehrlich zu sein, war es auch von Anfang an mein Favorit. Ich bin also echt froh, dass die Jungs das genauso sehen.

"Okay, dann ziehe ich das an.", rufe ich freudig aus und klatsche in die Hände wie ein kleines Kind. Die Jungs seufzen erleichtert und strahlen mich an. War es wirklich so anstrengend mir zu helfen? Ups.

Ich sehe schnell auf die Uhr. Es ist gerade mal kurz nach Acht, sodass ich noch fast eine Stunde Zeit habe, um mich fertig zu machen. Danach fällt mein Blick auf Tyler und er versteht anscheinend sofort, was ich ihm sagen will. Ich will noch etwas Zeit mit Harry alleine verbringen, bevor wir auf die Party mit allen seinen Freunden gehen.

"Ich ehm muss dann jetzt auch mal wieder gehen, hab noch was zu erledigen.", entschuldigt er sich und erntet von mir ein zufriedenes Lächeln, während er aufsteht. "Wir sehen uns", sagt er noch an seinen Kumpel gewandt, bevor er mein Zimmer verlässt.

"Magst du mir dann jetzt auch endlich mal verraten, was dir passiert ist?", frage ich Harry ernst und deute auf sein Auge, während ich die Arme vor der Brust verschränke. Als er vorhin vor mir stand, ist mir das blaue Auge sofort aufgefallen, obwohl er versucht hat, es mit Make-Up abzudecken. Natürlich habe ich ihn direkt fragend angesehen, meine Arme verschränkt und eine Augenbraue hochgezogen. Aber bevor ich etwas sagen konnte, hat er mir nur schnell einen Kuss gegeben und ist an mir vorbei in mein Zimmer gehuscht. Ich wollte ihn aber nicht vor Tyler fragen, also musste es bis jetzt warten.

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