PrayersForParis / (Neuller)

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Hierzu habe ich keine Worte. Ich kann euch nichtmal viel Spaß wünschen.

Manuel PoV.:

Ich stehe im Tor, das Freundschaftsspiel gegen Frankreich läuft. Wir sind nicht in Top Form, was auch nicht so schlimm ist.

Heute morgen bekamen wir die Nachricht, dass es eine Bombendrohung in unserem Hotel gibt.

Zum Glück konnte keine Bombe gefunden werden, dennoch habe ich ein mulmiges Gefühl.

Plötzlich ertönt ein lauter Knall in der Nähe des Stadions. Vielleicht ist ein Gastank explodiert? Vielleicht ein Feuerwerk.

Minuten später noch ein Knall. Was ist los? Im Station wird es unruhig.

Ich höre die Franzosen "Vorsicht! Da sind Bomben und Explosionen! Wir müssen raus! Wir müssen raus!" schreien, soweit meine Französischkenntisse das erkennen können.

Ich habe Angst, merke es auch meinen Freunden an. Den Franzosen und Deutschen Freunden, die gerade bei mir sind. Denn wir sind alle gleich. Wir sind alle Menschen. Egal welche Hautfarbe wir haben, egal an welchen Gott wir glauben, egal ob wir an keinen Gott glauben, egal wie wir Aussehen, egal was wir mögen, egal welche Musik wir hören, egal wie wir uns anziehen, egal wie wir heißen, egal woher wir kommen. Mensch ist Mensch.

Ich schaue zu meinen Freund Thomas, der mich schwach anlächelt.
Man spürt die Angst im kompletten Stadion.

Das Spiel wird abgepfiffen. Ich renne sofort zu meinem Thomas, den ich stürmisch umarme. >>Was ist hier los?<< frage ich ihn leise. >>Ich weiß es nicht... Lass uns gehen.<< meint er in der selben Tonlage zurück.

Plötzlich wird eine Durchsage im Stadion gemacht. Erst auf französisch, dann auf deutsch. >>Zur Sicherheit werden heute keine Interviews gegeben. Bitte bewahren sie Ruhe.<<

>>Jungs, kommt schnell!<< ruft Joachim uns zu.

Ich ergreife Thomas' Hand und zusammen gehen wir ins innere des Stadions.

Mit einem mulmigen Gefühl, nicht wissend was passiert ist, machen wir uns auf den Weg in die Kabine.

Leise und betroffen sitzen dort auf den Bänken und schweigen uns an. Es ist eine komische Stimmung.

Thomas hat sich an mich gekuschelt und beruhigend streiche ich über einen Arm.

>>Was ist los?<< fragt Mats und durchbricht somit die Stille.

Ein Mann in Polizeiuniform beginnt zu reden. Ich verstehe ihn nur sehr schlecht, da er einen sehr starken Akzent hat. >>In Paris findet momentan eine Art Amok Laufé statt. Bekannt sind bis jetzt 100 victimes und vieles Verletzte. Zur eures Sicherheit bleiben sie diese nuit in de la Station. Ich bin hier pour votre Sécurité.<<

Ich schlucke. Bekomme noch mehr Angst. Wer tut sowas? Ich drücke Thomas noch enger an mich.

Thomas, die Liebe meines Lebens. Ich liebe diesen Bayer so unglaublich und ich möchte mir gar nicht ausmalen was in mir vorgeht, wenn er ermordet würde, wenn er ein Opfer dieses Anschlags würde.

Wie es wohl den anderen Menschen geht, die geliebte Menschen durch diesen Terror Akt verlieren? Menschen, für die sie sterben würden. Und das ist nicht nur so gesagt, ich meine wirklich sterben!

Kennst du eine Person für die du sterben würdest? Deine Mutter! Dein Vater! Deine Großeltern! Deine Beste Freundin! Stell dir vor, eine dieser Personen wird dir genommen! Durch eine Krankheit wäre es schon schlimm genug, aber stell dir vor, diese eine Person wird auf grausame Art und Weise getötet, von Menschen, nein, diese Leute kann ich nicht Menschen nennen, von Monstern, deren Religion, nein, Religion kann ich das ebenfalls nicht nennen, deren kranker Kopf vorschreibt Menschen zu töten! Wahllos Menschen zu töten!

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