21:09 Uhr "Unter Tränen schreibe ich Dir diesen Brief, obwohl ich weiß, dass Du ihn niemals lesen wirst. Du weißt gar nicht was Du mir bedeutest, obwohl ich Dich nichtmals kenne. Jedes einzelne scheiß Instagram Edit was ich für Dich gemacht habe, war nur mit der Liebe zu Dir vollgepumt. Ich habe so gewünscht dass Du eines nur einmal liken könnest. Jedes Lied von dem ich wusste, dass Du es magst, habe ich mir runtergeladen und krampfhaft geliebt, damit ich Dir gefalle. Jeder Tweet ging an Dich, in der Hoffnung, dass Du ihn irgendwann favorisieren oder retweeten wirst. Jedes mal wenn ich Sport gemacht habe, habe ich das für Dich gemacht, habe an Dich gedacht. Ich wollte Dir gefallen. Jedes Instagram Bild von Dir habe ich geliket und kommentiert, jeden Tweet favorisiert, mit der Hoffnung, Du würdest mir jedenfalls einen Bruchteil deiner Aufmerksamkeit geben. Jede verdammte Nacht stelle ich mir vor, wie Du deinen Arm um mich legst, dich an mich kuschelst und mich küsst, mir sagst, dass bald alles besser wird. Wenn ich weine, dann stelle ich mir vor wie Du mich auf deinen Schoß ziehst und mir beruhigende Dinge zuflüsterst. In der Schule kann ich nur an Dich denken. Meine Konzentration ist hinüber. Und wenn ich mal für die Schule lerne, dann stelle ich mir vor, wie Du neben mir sitzt, mich berätst und mir hilfst. Ich versuche krampfhaft Aufmerksamkeit von Dir zu bekommen, merkst du das denn nicht?! Ich habe mir jeglichen Merchandise von Dir gekauft, nur, damit du siehst wie sehr ich Dich bewundere. Ich möchte ein Teil deines Lebens sein, doch es wurde mir schmerzhaft bewusst, dass ich niemals in deine Welt passe. Ich möchte gerne mit Dir und deinen Freunden in Urlaub fahren, mit deiner großen Yacht. Ich möchte shoppen gehen ohne Ende, die teuersten Klamotten kaufen. Ich möchte das teuerste Handy und viele Instagram Follower. Ich möchte ein großes Haus in der teuersten Stadt, genau wie Du. Doch mein Leben ist anders als deins. Ich habe kein Geld, muss dafür in meiner Freizeit arbeiten gehen. Ich habe nicht die Traum Figur, wie Du sie dir bei Mädchen vorstellst. Meine Gedanken kreisen 24/7 nur um Dich. Und jetzt hast Du mir gezeigt was ich für Dich wirklich bin: Ein nerviges, kleines Fangirl, genau wie tausende. Ja, ich habe mich in Dich verliebt, obwohl wir uns nicht kennen. All die Zeit die ich in Dich investiert habe war umsonst. Ich habe das Internet durchstöbert, ich habe alles abgesucht nach Neuigkeiten, ich habe mir ewig lange YouTube Videos mit Dir oder über Dich angeguckt. Ich habe das Gefühl Dich zu kennen, doch Du bist weit weg. Ich will das alles nicht mehr. Ich will nicht mehr "in deinen Armen einschlafen" oder "von Dir getröstet werden." Du existiert sozusagen ja nichtmals! Ich will von diesen Gedanken wegkommen. Ich will "alleine" schlafen gehen. Es ist niemand da, der mich tröstet. Das ist alles nur in meinem Kopf. Es tut so weh der Realität ins Auge zu blicken, zu wissen, dass man krank ist. Solche krankhaften Vorstellungen zu haben. Ich kann mit meinen Freunden nicht darüber sprechen. Sie würden mich auslachen. Ich habe keine "Freunde". Sie glauben mich zu kennen doch das stimmt nicht. Sie kennen mich kein Stück. Ich bin genervt von ihnen, ich hasse ihre Ansichten und die Gespräche mit ihnen. Ich habe keine Lust mehr auf sie. Sie hören mir eh nicht zu. Du und deine Welt war mein Freund. Doch nun wird mir klar, dass Du nur in meiner Traumwelt lebst. Du hast noch nie einen Gedanken an mich verschwendet und deine Reaktion hat mir klar gemacht, dass ich eigentlich nichts Wert bin. Dass ich nerve und dumm bin. Ich dachte Dir gefallen meine Edits. Und da hast du Recht. Ich bin Nichts. Nichts weiter als eine von Millionen. Ich habe mein Leben nur für Dich gelebt. Doch dich gibt es nicht. Also gibt es auch kein Leben mehr. Ich weiß Du wirst diesen Brief nie erhalten. Doch ich wollte, dass man den Grund kennt. Habe bitte keine Schuldgefühle. Du kannst nichts dafür, es ist mein kranker Kopf der Schuld ist. Ich liebe Dich."
21:32 Uhr. Zufrieden stülpe ich den Deckel über den Stift und lege ihn weg. Ich muss schmunzeln, obwohl ich weine.
21:34 Uhr. Ich drücke mich von meinem Schreibtisch weg und lege mich ins Bett.
21:37 Uhr. Der Vodka stand vorher ein wenig im Kühlschrank, in der kleinen Küche, wo uns das Geld für eine Erneuerung fehlt. Aber der Vodka ist kühl. Brennend rutscht er meine Kehle runter. Habe ich schon mal einen Vodka geext? Wenn nicht war das das erste mal, und somit auch das letzte.
21:40 Uhr. Schon eine halbe Minute lächel ich meine Klinge an. Sie hat mir oft geholfen. Und sie wird mir auch ein letzes mal helfen.
21:46 Uhr. Ich habe keine Angst. Nicht vor dem Tod. Ich setzte die Klinge an, und ziehe sie über meine Pulsschlagader. Das gewohnte Gefühl von Erleichterung macht sich in mir breit. Ich lege dich Klinge auf meinen Nachttisch.
21:49 Uhr. Ich spüre wie meine Kraft nachlässt. Ich spüre dass alles bald vorbei sein wird. Zufrieden lächel ich. Ich habe keine Angst. Nicht vor dem Tod.
21:53 Uhr. Ich sehe Bilder, die an meinem inneren Auge vorbei huschen. Bilder von Freunden, Familie. Und Bilder von Dir. Situationen die ich mir mit Dir vorgestellt habe. Doch das ist jetzt vorbei. Ich bin an meiner eigenen Traumwelt kaputt gegangen. Dabei wollte ich nur Zuflucht von der realen. Am Ende waren es beide die, die mich zerstört haben.
22:00 Uhr. Zufrieden schließe ich meine Augen, mein letzer Gedanke gilt dir...Ich würde mich über Kommis sehr freuen :)
DU LIEST GERADE
Fußball Oneshots (BoyxBoy)
FanficHier geht es um romantische Geschichten zwischen bekannten Fußballern. Es handelt sich um Kurzgeschichten, jedes Kapitel beinhaltet eine andere Story. Disclaimer 2022: Ich habe dieses Buch 2014/2015 begonnen. Vieles (wenn nicht sogar fast alles) wür...