Woher kennst du meinen Namen?

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(Ihre Sicht)
,,Newt! Newt"! Ich sah Fetzen von Erinnerungen. Erschreckender Weiße waren sie das einzige an das ich mich erinnern konnte. Da war nichts außer einem großen schwarzen Loch und meinem Traum. Ich sah einen Jungen, der am ertrinken war. Ich sah eine Frau und ein Labor. Der Junge im Wasser kämpfte um sein Leben, er rang nach Luft. Ich schrie wieder. ,,Newt!"Ich hämmerte gegen das Glas, in dem er gefangen war und schlug auf jemanden ein. ,,Wie konntest du nur?" Dann wurde ich wach. Es war als ob ich aus einer Trance erwachen würde. Mir war heiß und kalt zu gleich. Ich realisierte langsam was sich um mich herum abspielte.
Ich flog, nein ich war in einem Käfig aus Metall, der nach oben schoss mit einer Geschwindigkeit, die mir die Haut abzuschälen schien. Ich legte mich auf den Rücken. Viel mehr blieb mir nicht übrig, ich hatte keine Kraft um aufzustehen. Bei dem Versuch knickte ich sofort zusammen. Ich sah an die Decke. Ich konnte ein Ende sehen. Eine rot leuchtende Wand. Aber der Käfig fuhr immer weiter. Gleich wird er gegen die Decke stoßen. Dann bin ich Matsch. Plötzlich stoppte der Käfig so abrupt, sodass ich zur Seite flog. Ich landete auf dem Bauch und wartete. Es waren nervenzerreißende Sekunden, Minuten? Ich konnte es nicht einschätzen. Doch endlich öffnete sich eine Lucke über mir.
Tageslicht strömte herein, was meine Augen gar nicht toll fanden. Ich spürte ein Ruckeln, dann sprang jemand zu mir rein.
Hände berührten mich und ich spürte die groben, klobigen aber dennoch zärtlichen Hände eines Jungen. Er kniete sich neben mich und drehte mich um, so dass er mich sehen konnte. Es viel ihm schwer da ich einfach leblos da lag, doch als er es geschaft hatte lag ich in den Armen eines blonden schlanken Jungen, den ich sofort wieder erkannte. ,,Newt, was ist hier... "
,,Heiliger!, rief er. Ich wunderte mich warum er so erschrocken aussah.
Ich blickte nach oben. Über uns standen noch mindestens 30 weitere Jungen, die mich verwirrt anblickten. Sie schnappten nach Luft als sie mich sahen. ,,Das kann nicht sein." ,,Was zum?" ,,Newt ist es wahr?", überschlugen sich die Stimmen fast.
Ich verstand nichts mehr. Ich wollte Newt gerade fragen was hier los sei, da wurde alles schwarz und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

Ich weiß nicht genau wann ich wieder zu mir kam, aber ich spürte wie sich eine Spritze in meinen Arm bohrte. Ich sah die lange Nadel in meinen Arm gleiten. Das machte mich so nervös, sodass ich schnell zur anderen Seite guckte, was meinem Kopf nicht gut tat.
Mir wurde schwindelig und ich musste mich erst einmal beruhigen. Als ich glaubte, dass es mir besser ging, öffnete ich meine Augen und sah wo ich war, allerdings konnte ich das alles nicht wirklich zuordnen.
Ich lag auf einer weißen Liege in einer Blockhütte. Die Hütte war schnöde zusammen geschraubt und man sah ganz deutlich, dass hier kein Profi am Werk war. An den Wänden hingen Schränke mit Arzneien. Es gab noch fünf weitere Liegen mit ordentlich gefalteter Bettwäsche darauf.
Ich spürte ein Ziehen in meinen Arm, die Nadel war draußen, das wusste ich aber ich wollte trotzdem nicht hinsehen.
Ich schweifte wieder ab.  Die Tür stand offen und ich konnte sehen wie ein Junge mit schwarzen Haaren draußen lang lief. Er sah sehr asiatisch aus aber das könnte ich von der Entfernung nicht wirklich erkennen. Außerdem sah ich hinter ihm eine riesige Mauer, die bestimmt 50 Meter hoch war. Aber auch das konnte ich nur grob schätzen. Das kam mir doch alles ziemlich komisch vor.
Angestrengt überlegte ich, woher kam ich? Das wusste ich nicht. Wie alt war ich? Ich konnte bloß schätzen. Ich wusste es nicht. Meine Eltern, Familie, mein Zuhause, Erlebnisse. Das alles war einfach weg. Doch das schlimmste, ich wusste nicht einmal wie ich hieß. Mein Name lag mir auf der Zunge doch er wollte mir nicht einfallen.
Bevor ich weiter nachdenken konnte kam ein großer, blonder Junge rein. Er sah Newt sehr ähnlich aber ich wusste es nicht mehr. Das Bild von Newt wie er im Wasser um sein Überleben kämpfte war einfach verschwunden. Na Bravo jetzt weiß ich gar nichts mehr. Aber wahrscheinlich war es besser dieses Bild aus dem Kopf zu haben.
Der Junge kam auf mich zu und ich schloss schnell meine Augen. Warum konnte ich mir nicht selbst nicht so recht erklären, ich wollte ihn einfach nicht direkt angucken wenn er auf mich zukommt. ,,Hey Jeff. Geht es ihr schon besser? Ich habe ihr eine Spritze gegeben damit ist sie ruhiger geworden, sie sollte bald aufwachen. Ok danke, lässt du mich kurz mit ihr alleine Jeff?"
Der Typ der Jeff zu heißen schien verließ die Hütte. Blondi war immer noch im Raum aber was machte er hier und wieso, wollte er mit mir alleine sein?
Und überhaupt was heißt hier Spritze für Beruhigung? Was hatte ich getan? Ich lag lange so da und wusste nicht was ich machen sollte also öffnete ich meine Augen um die Lage zu checken.
Leider vergaß ich, dass Blondi immer noch im Zimmer war. Als ich meine Augen öffnete war sein Gesicht 50 Zentimeter von meinem entfernt.
Als ich sein Gesicht erblickte, zuckte ich zusammen und schreckte zurück. Dabei gelangten meine Beine über den Bettrand, was mich nach unten zog. Er beugte sich über mich und grinste. ,,Hab ich dich erschreckt? Nein ich lieg einfach bequemer auf dem Boden.
Na dann ist ja gut."
Er lachte. Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Ich probierte aufzustehen doch es ging nicht. Ich war noch immer zu schwach und meine Arme fanden einfach keinen Halt. Ich rutschte ab und knallte mit dem Hinterkopf voll auf den Boden.
Blondi hörte Augenblick auf zu lachen und entschloss sich, mir nun doch zu helfen. Als er mir die Hand hinhielt schlug ich sie jedoch weg. Jedenfalls so gut es mit meinen Nudel-Armen halt ging. Ich wollte seine Hilfe nicht und wenn das bedeuten sollte, dass ich noch einen Tag hier herum liegen würde, dass war mir egal.
,,Komm lass mich dir helfen! Nein ich krieg das schon ohne dich hin!"
Er nahm die Hand weg und war sichtlich verwirrt. Damit hätte er wohl nicht gerechnet.
Ich probierte es weiterhin, doch nach dem siebten Versuch gab ich einfach auf.
Blondi allerdings nicht, er kniete sich neben mich, legte seinen einen Arm unter mein Beine und den anderen unter meine Schulter und hob mich kurzerhand hoch.
,,Lass mich runter!", protestierte ich. Auch wenn meine Arme nicht funktionierten, meine Stimme tat es um so besser. Hauptsächlich wollte ich aber nur runter weil mein Gesicht ganz nah an seinem war, das machte mich nervös.
Er stellte mich hin und ließ los. Ich bereitete mich darauf vor erneut den Boden zu küssen. Allerdings waren meine Beine völlig normal und konnten mich leicht tragen.
,,Wie?" Blondi bemerkte meine Verwirrung.
,,Das kommt von den Spritzen. Du hast sie in die Arme bekommen, deshalb funktionieren sie nicht wie geplant. Das geht in ein bis zwei Stunden vorbei." Ich nickte wortlos.
Er packte mich am Arm und zog mich hinter sich her. Als wir draussen angekommen waren, betrachtete ich es. Ich war auf einer Lichtung umgeben von einer riesigen Mauer. Ich war völlig perplex und brachte kein Wort heraus.
Außerdem rannten 40 Jungs hier herum, was ich nicht so begrüßte. Manche liefen auf Feldern, manche trugen Lebensmittel durch die Gegend oder hüteten Tiere. Sie waren alle zwischen 15-17, schätze ich.
Ich hatte so unglaublich viele Fragen. Ich wusste nicht mit welcher ich anfangen sollte. Aber fürs erste begutachtete ich ihn einmal genauer, obwohl ich das Gefühl hatte ihn schon ewig zu kennen. Er hatte wie gesagt, Haselnussbraune Augen, ein gewinnendes Lächeln und Aschblondes Haar. Er trug ein weißes lockeres Hemd und eine schwarze Hose. Außerdem, was mich erschrecken ließ, einen Ledergurt der von seiner Hüfte bis zur Schulter ging und anderem Rücken eine Machete befestigt war. Wozu brauchte er das bitte? An seinem Arm hatte er zwei oder drei Lederbänder fest geschnallt.
,,Vielleicht sollte ich das mal erklären.", fing Blondie an. ,,Das hier nennen wir die Lichtung. Wir alle sind hier drin gefangen. Jeder hat sein Gedächtnis verloren und weiß nichts mehr außer seinen Namen. Der fällt dir in ein paar Tagen wider ein. Jeden Monat kommt ein neuer Frischling durch die Box nach oben."
Er deutete auf den Metall Kasten, durch den ich hier hoch gekommen war. ,,Außerdem kommt mit ihm alles, was wir zum Leben brauchen.
Aber eins solltest du nie vergessen! Geh nie aber wirklich nie, durch dieses Tor!"
Sein Finger zeigte auf eine Öffnung in der Mauer. Es pfiff ein unheimlicher Wind aus ihm heraus.
,,Wieso was ist da? Nichts was du wissen musst".
Das machte mich wütend. Sehr sogar, aber ich wollte nichts sagen da ich keinen schlechten Start mit ihm wollte.
,,Weißt du deinen Namen?" Nein ich wusste ihn nicht. Ich schüttelte den Kopf.
,,Und wie heißt du? Mein Name ist Newt."
Wie konnte das sein? Ich hatte doch ganz deutlich gesehen wie er ertrunken ist oder? Irrte ich mich eventuell?
,,Darf ich dich was fragen?" Ich war nervös. Er starrte mich mit durchdringenden haselnussbraunen, wunderschönen Augen an. Es war nicht so, dass ich ihn hübsch fand, er war nett auf seine eigene Art. Beinahe vergaß ich das Antworten, weil ich mich so in seinen Augen verlor.
,,Äh klar, was denn?". Er kam ganz nah an mich ran. Als er anfing zu reden spürte ich seinen Atem an meinem Hals und ich bekam im Nacken eine Gänsehaut. ,,Woher kennst du meinen Namen?".
Schnell ging ich einen Schritt zurück. ,,Tu ich das? Ja tust du. In der Box und im Schlaf hast du ständig meinen Namen gesagt." Oh Mist, ich wusste nicht was ich antworten sollte, also sagte ich einfach:,,Ich weiß nicht, er war einfach da." Ich bezweifelte, dass er mir das glaubte, aber er beließ es dabei, worüber ich sehr froh war.
Ich konnte es ihm nicht sagen. Er hatte gesagt niemand erinnere sich an etwas außer seinem Namen. Warum konnte ich mich, wenn auch nur , an Newt erinnern?
Was würde er tun wenn ich es ihm sagen würde? Schlimm genug das ich offensichtlich das einzige Mädchen war. Das hätte das Fass wahrscheinlich gesprengt und alles viel komplizierter gemacht als es ohne hin schon war.

Hi Leute. Dies ist meine allererste FF deshalb würde ich mich über Kommentare sehr freuen! Auch über schlechte Sachen. Ich schreibe aus verschiedenen Sichtweissen die man anhand der Klammer oben erkennen kann.
Das Buch selbst ist bereits seit vier Wochen in Arbeit dass bedeuten ich habe bereits 51 Kapitel. Dass wiederum bedeutet jeden Tag ein neues Kapitel.
Nehmt mir Rechtschreibfehler bitte nicht allzu übel.
Viel Spaß beim Lesen!

Skorpions-beginning of the run✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt