(Hannahs Sicht)
Blut, jede Menge Blut. Dass war alles was ich an seinem fast schon totem Körper sah. Doctor Paige hatte mir gesagt dass ihm nichts passieren würde. Und doch hatte er den Test nicht geschafft. Seine Klamotten rauchten von den Flammen die gerade noch auf ihm gewütet hatten. ,,Wieso tun sie dir dass nur an?", flüsterte ich leise. Meine Hand klammerte sich an seine und würde in 100 Jahren nicht loslassen. Nicht solange ihm es nicht besser ging. ,,Ich habe es dir versprochen. Ich habe dir gesagt dass dir nichts passieren wird. Es tut mir so leid Newt. So unendlich leid!" Tränen klatschten auf seinen gebrochenen Arm. Es war totenstill. Alles was ich hörte war sein schweres Atmen. Er kämpfte ums überleben. Doch was war dass eigentlich für ein verschissenes Leben? Gefangen, wie Laborratten behandelt. Test unterzogen ohne seinem freiem Willen. Und ich gehörte dazu. Ich, ein dreizehnjähriges Mädchen, folterte Menschen zu Tode. Ich wollte es nicht, vor allem nicht bei Newt aber Thomas sagt immer, dass es sein muss. Ich wusste ja was passiert wenn niemand es tun würde. Ja ich wusste was dann geschehen würde. Der Tod der Menschlichen Rasse. Trotzdem konnten wir doch nicht einfach unsere Menschlichkeit aufgegeben oder? War es dass wirklich wert? ,,Wieso nur?" Sein Griff um meine Hand verstärkte sich. Es waren nicht viele Muskeln die er anspannte aber ich fühlte es. Ein wohliges kribbeln breitete sich in meinem ganzem Körper, wie ein explodierendes Feuerwerk, aus als er seine Augen öffnete und mich schwach aber liebevoll ansah. Ich schlug mir die Hand vor den Mund um nicht gleich laut los zu jauchzen so glücklich war ich. Dann verwandelte sich sein Gesicht in Verwirrung. ,,Was ist passiert?" Er wollte sich aufsetzten, kam dabei aber auf seinem gebrochenem Arm auf da ich den anderen noch fest umschlossen hielt. Mit einem schmerzerfülltem Schrei klappte er einfach wieder auf der Krankenliege zusammen. Ich war wie gelähmt. Er entzog sich meiner Hand und hielt sich den schmerzenden Arm zischte aber auch dabei auf. ,,Shit. Was ist passiert?" ,,Ich, ich habe mein Versprechen nicht halten können. Du hast den Test beinahe nicht überlebt. Du bist in die Flammen geraten und hast dich dann auf den Boden geschmissen um die Flammen zu löschen. Dabei hast du dir den Arm gebrochen und eine ziemlich schlimme Gehirnerschütterung zugezogen. Außerdem eine Rauchvergiftung. Ich kann dir garnicht sagen wie leid es mir tut." Ich war den Tränen nah. Sie sammelten sich in meinen braunen Augen und warteten nur auf ihre Chance. Newt legte sich hin und starrte einfach nur an die Decke. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Nach einer langen Schweigepause drehte er seinen Kopf entschieden zu mir um. ,,Kannst du mich hier rausholen?", fragte er bestimmt. Meine Augen weiteten sich. ,,Du willst ausbrechen?" Ich war völlig schockiert. ,,Du kannst doch nicht einfach abhauen. Und was ist wenn die dich erwischen?" Er schluckte einmal. Für seine nächsten Worte brauchte er seine gesamte Kraft. Wir kamen zwar gut miteinander klar aber waren dennoch aus verschiedenen Welten. So richtige Freunde waren wir nicht und ich denke nicht dass sich das je ändern wird. Leider. ,,Bitte, Hannah. Bitte. Alles was ich will ist hier endlich rauszukommen. Ich habe Angst. Furchtbare Angst. Hilfst du mir?"Mit einem Schrei fuhr ich hoch. Soeben war ich meiner Vergangenheit ein Stück näher gekommen. Newt lehnte an der Mauer und schaute mich erwartungsvoll an. Er hatte sein Wort gehalten und sofort als wir aus den Zimmern entlassen wurden, lief er mit mir über die gesamte Lichtung um mein Hirn anzuregen mir Erinnerungen zu schenken. Hier im Wald war ich einfach umgekippt. Dieses Mal war der Schmerz nicht ganz so schlimm gewesen. Immer noch nicht schön aber definitiv auszuhalten. Newt war beinahe verzweifelt. Er wusste ja nicht dass das normal war. Ich erblich gesagt ja auch nicht. Wieso kam auf einmal dieser Schmerz? Dass war früher nicht so gewesen. Früher hatte ich auch geträumt und war nicht einfach aus den Latschen gekippt. Oh man dass ist echt Klonk. Angenommen ein Griever verfolgt mich. Und was dann? Newt setzte sich neben mich in die Hocke und beobachtete mich. Schweiß ran mir in Flüssen an der Stirn hinab. ,,Alles ok?", fragte er mich. Ich war noch zu außer Atem um zu reden. Ich nickte nur geistesabwesend. ,,Wirklich? Scheint mir ja nicht so. Was hast du denn gesehen?" Mich nervte dass er so neugierig war. An seiner Stelle wäre ich aber bestimmt genauso. Ich holte tief Luft und fing an zu erzählen. ,,Ich hab dich gesehen. Du..." Ich stoppte. Von den Tests durfte er nichts wissen. ,,Du bist aus einem brennendem Haus gerannt hast dich dabei angezündet und verletzt. Mehr weiß ich nicht. Aber alles halb so wild, du lebst ja schließlich noch." Es gefiel mir überhaupt nicht ihn dermaßen anzulügen. Was hatte ich aber für eine Wahl? Er nickte nur und nahm mich dann behutsam in den Arm. Wie ich dieses Gefühl liebte! Sofort fühlte ich mich sicher und beschütz. Er zog mich auf die Füße und führte mich weiter. ,,Glaubst du echt, dass ich das zwei Mal am Tag bekomme?" Er zuckte mit den Schultern. ,,Wieso nicht? Ein Versuch ist es doch wert oder nicht?" Dazu sagte ich nichts. Er wollte mir unbedingt helfen. Als ich nach einer Stunde Kreuz und quer durch den Wald laufen immer noch nichts hatte und mir immer langweiliger wurde, kam mir Newt nerviger und nerviger vor. Er zog mich von einem Platz an den nächsten und lief dann sofort weiter als er merkte dass nichts passierte. Einmal habe ich es sogar vorgetäuscht nur damit ich meine Ruhe habe, leider hat er den Schwindel bemerkt. Bin wohl keine gute Schauspielerin oder er kennt mich einfach zu gut was ich ehrlich bezweifle. ,,Könne wir nicht wenigstens eine Pause machen?", fragte ich hoffnungsvoll. ,,Bitte ich sterbe sonst noch." ,,Bist du so ein fauler Strunk?", fragte er mich neckisch. ,,Ja", antwortete ich grinsend denn verdammt es stimmte. Ich blieb nunmal lieber im Bett anstatt zu laufen. Wo ist das Problem? ,,Na schön. An der nächsten Stelle." Und schon griff er sich meine Hand und schleppte mich wiederwillig mit. Er gibt wohl niemals auf. Ich fragte mich wo er mich jetzt hinbringen würde. Doch nach zehn Minuten wurde meine Frage beantwortet als ich das Plätschern des Wassers hörte. Warum wundert mich dass jetzt nicht? Er ließ mich los und setzte sich an einen Baum. Toll und was mach ich jetzt? Ich beschloss für ihn das Spiel mitzuspielen und setzte mich an den Bach und ließ meine Finger in ihm versinken. Kleine Wellen wanderten von der Stelle an der ich sie schlug noch einige Zentimeter weiter bis sie sich überschlugen und zurück ins Wasser tauchten. Gelangweilt blickte ich in das klare Wasser. Doch dann durchfuhr mein Finger ein stechender Schmerz. Er wanderte von der Fingerkruppe über meine Hand hin zu meinem Arm bis er auf meinen Hals übersprang um sich in meinem Kopf einzunisten. Er wurde immer schlimmer. Ich schaffte es unter Schreien meinen Blick zu heben und zu Newt zu schauen um ihm zu signalisieren dass alles in Ordnung war. Er sah zwar nicht so überzeugt aus, blieb allerdings sitzen als ich meine Hand abwehrend vor ihn hielt. Und dann war alles wie ein Feuerwerk. Ich sah alle Szenen die ich bisher hier auf der Lichtung erlebt und vergessen hatte. Darunter auch das Lagerfeuer. Erschrocken über meine Bilder stand ich auf. ,,Ich weiß es wieder", schrie ich euphorisch. Ein fragende Blick von Newt ließ mich weiter erzählen. ,,Das Lagerfeuer", war alles was ich sagte bevor Newt aufsprang um zu mir zu kommen. Anfangs war ich noch etwas verwirrt über seine Reaktion. Er stöhnte einmal genervt aus. ,,Na endlich!" Dann hob er mich hoch und drehte mich im Kreis. Mein erschrockenes Kreischen hallte durch die Baumwipfel. Er setzte mich ab und nahm mein Gesicht in seine Hände. Tief schaute er mir in die Augen, küsste mich und in mir herrschte ein Atomkrieg unerklärbaren Ausmaßes.
Der Countdown läuft. Noch sieben Kapitel dann ist dieses Buch fertig.
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Skorpions-beginning of the run✔️
FanfictionEin Mädchen ohne Namen und ohne Gedächtnis. Der Name würde ihr bald wieder einfallen, so erklärt es ihr ein Junge. Sein Name ist Newt und er stürzt sich mit ihr in ein riesiges Abenteuer, denn beide sind auf einer Lichtung eingesperrt. Umzäunt von...