(Hannahs Sicht)
Es könnte nicht besser laufen. Endlich hatte ich Newt an meiner Seite. Nach fast einem halben Jahr, endlich. Fünf Monate war ich jetzt schon hier. In fünf Monaten war so unglaublich viel passiert. Einfach nur unglaublich. Da fällt mir ein: ich kenne den Frischling noch garnicht. Ich habe ihn nur kurz gesehen aber noch nicht mit ihm geredet. Dann war das jetzt wohl meine Aufgabe.,,Ey Frischling." Keine Ahnung woher der plötzliche Mut kam, quer durch den ganzen Garten zu schreien. Ein paar drehten sich zu mir um als ich an ihnen vorbei lief, widmeten sich dann aber wieder ihrer Arbeit. Der Neue stand etwas unbeholfen in der Gegend rum und wusste mit dieser Situation offensichtlich nicht ganz umzugehen. Ich war etwas übermotiviert, denn kaum stand ich vor ihm, streckte ich ihm auch schon die Hand entgegen. ,,Hey." Er starre mich etwas verwundert aus seinen giftgrünen Augen an. Wow, solch eine Farbe habe ich noch nie gesehen. Gut so genau weiß ich das ja nicht. Ich geb's zu: die Aussage ist momentan etwas Schwammig. Noch nicht so ganz überzeugt, griff er nach meiner Hand und schüttelte sie skeptisch. ,,Lass mich raten. Hannah?" Oh, wir haben hier einen ganz schlauen. Aber ich nickte nur grinsend. Wie sollte ich nicht gut gelaunt sein? Ich war in Newts Armen aufgewacht.
,,Weißt du deinen schon?" Es war jetzt schon mindestens drei Tage her. Er sollte es langsam wissen. ,,Ja ich heiße Chris." ,,Schön dich kenne zu lernen Chris. Und willkommen auf der Lichtung." Er hob skeptisch eine Augenbraue als ob das gerade ein Scherz war aber nein ich meinte es ernst. Er muss mich auch für bekloppt halten. Um mich Schlangen sich von hinten zwei Arme und erdrückten mich beinahe. Mir war schon klar wer es war als ich seinen beruhigenden Atem im Nacken spürte. Lächelnd drehte ich mich zu Newt um der mich schelmisch angrinste. ,,Na, hast du den Frischling schon kennen gelernt?" ,,Ne ich steh nur so vor ihm", gab ich dämlich zurück. War aber auch eine seltsame Frage. Ich stehe VOR ihm. Hallo! Als Antwort gab Newt mir einen Kuss auf die Stirn und zog mich mit zu den Sträuchern. Arbeit ruft. ,,Und wie findest du ihn?" Verwirrt schaute ich ihn an und war eigentlich ganz froh, meine Hände kurz aus den Dornen nehmen zu können. ,,Was meinst du?" Er deutete mit einer schwungvollen Bewegung auf den Neuen. Auch er schien ziemlich überdreht zu sein. ,,Weiß nicht. Hab nicht viel mit ihm geredet aber ich glaube, er hält mich für bekloppt." ,,Und wieso das?" Ich grinste. ,,Ich war etwas zu fröhlich denke ich." Newts grinsen wurde immer breiter. ,,Und weshalb so gut gelaunt du Miesepeter?" Vorwurfsvoll stemmte ich die Hände in die Hüfte. ,,Was soll'n das heißen bitte?", konnte mir aber ein Schmunzeln nicht verkneifen. Seine Antwort war, dass er meine Hand packte und mich schwungvoll zu sich ran zog. Es ging so schnell, dass ich ein leises quietschen nicht unterdrücken konnte. ,,Ist alles deine Schuld", gab ich zurück. Seine braunen Augen funkelten von der Sonne. Sie spiegelte sich regelrecht darin. Obwohl ich ja der Meinung war, dass seine Augen von Natur aus glitzern konnten. Ich umschlang seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten stoppte er. ,,Ich liebe dich", hauchte seine weiche Stimme bevor er die letzten Millimeter überbrückte. ,,Und ich dich", sagte ich ihm in Gedanken da ich nun wirklich keine Lust hatte den Kuss zu unterbrechen. Das tat allerdings jemand anderes. ,,Ach ne." Grinsend schaute ich um Newt und erblickte meinen Bruder. ,,Thomas", quietschte ich und sprang ihm in die Arme. ,,Seit wann bist du wieder gesund? Geht es dir gut? Was hattest du?" ,,Wow Wow Wow. Beruhige dich mal. Bin seit gerade eben erst raus. Aber ich denke ich zwei habt mir auch noch was zu erzählen." Seine Mundwinkel zogen sich übers gesamte Gesicht lang. Irgendwie erinnert er mich gerade an die Grinsekatze. Ja ich denke der Vergleich stimmt. Ist ja unglaublich. Mein Bruder freut sich fast schon mehr als ich mich selbst.
,,Naja", unterbrach Newt dann die Stille. ,,Viel ist da nicht zu sagen. Ich hab sie hin und her gezogen, von Ort zu Ort, dass sie sich erinnert. Hat auch funktioniert." Mehr sagte er dazu nicht. Mehr musste auch niemand wissen. Nein, dass war etwas was nur Newt und mir gehörte. Thomas nickte vielsagend. Schmunzelnd schaute er die ganze Zeit zwischen uns hin und her. Langsam wird das echt gruselig. ,,Und wie geht es dir?" Geistesabwesend hielt er sich kurz den Kopf fest. ,,Naja, ein bisschen dröhnt es noch aber ist halb so wild." Ich suchte eine Lüge in seinen Augen, konnte aber keine Erkennen. Es schien ihm wirklich besser zu gehen. Eigentlich wollte ich ihn fragen, warum er immer Namen geschrien hat. Vor allem Teresas und meinen. Aber ich denke nicht, dass der Garten der richtige Ort dafür war. Wohl oder übel musste ich mich noch etwas gedulden. Stattdessen fragte ich ihn lieber was er jetzt machen würde. ,,Ich schätze ich gehe zu Teresa und Bratpfanne und helfe ihnen in der Küche. Was anderes habe ich auch nicht zu tun." Er zuckte gelangweilt mit den Schultern. Ich konnte ihn da echt verstehen. Auch ich fand Gartenarbeit nicht so besonders. Aber wenigstens hatte ich ja Newt. Obwohl so schlecht wird es ihm da ja hoffentlich nicht gehen. Immerhin ist Teresa ja bei ihm. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln. Ich war mir sicher, dass sie nicht nur eine sehr gute Freundschaft pflegten. Oder war ich einfach komplett übergeschnappt? Ich glaube ich würde sowieso überlegen verliebte sehen, so wie ich gerade drauf bin. Ich fasse es nicht, dass ich das vor ein paar Tagen tatsächlich beenden wollte. Was in aller Welt bewegt mich nur dazu? Jetzt verstehe ich mich nicht mehr. Jetzt ist alles gut und ich würde am liebsten in die Vergangenheit reisen und meinem Vergangenheitsich, ein runterhauen, dass ich heute noch einen Abdruck hätte. Ok, bekloppte Idee. Obwohl, wenn man es sogar schafft ein Labyrinth mit Griever Wächtern zu erschaffen, weshalb dann keine Zeitreise?
Ich verwarf den Gedanken schnell als ich merkte, dass ich ziemlich blöd angestarrt wurde. ,,Ist was?", fragte ich Thomas der mich gerade verwirrt musterte. Newt der sich, ohne das ich es mitbekommen habe, neben ihn gestellt hatte, begutachtete mich eher belustigt. Ich hatte zwei Jungs vor mir die mir mehr als die Welt bedeuteten. Und wieso wird mir das jetzt erst bewusst? ,,Nichts ist. Ich rede nur mit dir und du hörst mir einfach nicht zu", protestierte Thomas. ,,Oh, ich war wohl in Gedanken. Was hast du denn..." Meine Stimme versagte einfach. Als ob sie abgestellt wurde. Ich wollte etwas sagen doch ich brachte keinen Ton heraus. Mir wurde schwindlig und ich fiel zu Boden.Es war als ob ich schweben würde. Ein beflügelndes Gefühl. Schier unglaublich. Einfach nur fantastisch. Schwerelos und frei. Und das trotz der Dunkelheit die um mich herrschte. Ich lief, ohne meinen Beinen es mit meinen Muskeln zu befehlen. Ich musste es nur denken und schon hob ich mein rechtes Bein. Dann das linke und immer so weiter. Ich lief ohne zu wissen wohin oder warum. Ich tat es einfach und fragte mich auch nicht weshalb. Ich wusste wo ich hin muss. Ein Navi in mir drin, navigiert mich durch diese fantastische Dunkelheit aus schwarz und Glück. Was auch immer es war, ich wollte hier nicht mehr weg.
Doch dann ertönte eine kratzige, schrille Stimme die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Schon nachdem sie einen einzigen aggressiven Ton aussprach, wusste ich, dass sie nicht wohlgesinnt war. ,,Das Leben" ein kehliges, krankes Husten unterbrach die Stimme. Keuchend und schwer Atmend, wie jemand der auf dem Sterbebett lag redete zu mir. ,,ist sehr kostbar meine Liebe." Ich war wie erstarrt und konnte mich nicht rühren. Angst war alles was ich momentan fühlte. Angst die größer wurde und zur Panik anstieg.
,,Es ist etwas, was uns durch die Finger gleiten kann. Wenn wir nicht genau aufpassen oder die richtigen Entscheidungen treffen." Ein schrilles Lachen hallte in meinen Ohren wieder und ließ sie fiepen. Ein grässliches Geräusch. Ich presste mir meine Hände auf die Ohren doch es half nichts. ,,Hör mir genau zu!", befahl die Stimme. ,,Hör mir zu! Eine einzige Fehlentscheidung, kann einen Menschen schon ins Grab bringen. Und dabei ist es völlig egal wer sie trifft. Wenn man es für sich selbst entscheidet ist es leichter doch musst du einen geliebten töten ist es erstaunlicherweise schwerer. Dabei ist es ja nicht mal dein eigenes Leben." Sie wurde ruhiger und säuselte jetzt nur noch aber das kratzen war immer noch da. ,,So zerbrechlich als wäre das Leben aus Glas nicht wahr? Man muss es beschützen und in jeder Sekunde auskosten, denn man weiß nie wie lange man noch Zeit hat es zu genießen. Jede Sekunde, jede Minute, kostbar wie Gold in deinen kleinen Händen. Es wird keine leichte Entscheidung sein. Nein, nein, nein. Überhaupt nicht aber wähle weise, denn du must damit leben."
Ich verstand es nicht! Was wollte er mir damit sagen? Was soll ich weise entscheiden? Vor mir nahm ich eine Bewegung war. Zwei Körper pressten sich durch die Ebene dieser verrückten parallel Welt als Bestände sie aus Schlamm in welchem sie versinken. Mir wurde ganz schwer als ich sie erkannte.
Newt und Thomas. Eine Entscheidung. Eine Entscheidung die nicht leicht zu fällen ist. Eine Entscheidung, die den Tod bedeutet. Die Stimme verlangte von mir ihr einen Namen zu nennen. Einen musste ich umbringen.Es bleibt spannend. Für wen wird Hannah sich entscheiden? Wer muss sterben?
Ich wünsche euch: a happy Newt jear und viel Gesundheit in 2016!
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Skorpions-beginning of the run✔️
FanfictionEin Mädchen ohne Namen und ohne Gedächtnis. Der Name würde ihr bald wieder einfallen, so erklärt es ihr ein Junge. Sein Name ist Newt und er stürzt sich mit ihr in ein riesiges Abenteuer, denn beide sind auf einer Lichtung eingesperrt. Umzäunt von...