Skorpions-beginning of the run✔️

Er wird sterben und das weißt du

(Hannahs Sicht)
Traurig lief ich über die Lichtung um Jeff zu suchen. Wo steckte er bloß wider? Und Theo? Wie würde ich das überleben? Jeff hatte gesagt das er den Stich logischer weise nicht überleben wird. Ab gesehen davon, Newt würde ihn verbannen da war ich mir sicher. Thomas hatte die beiden gerade noch rechtzeitig gefunden. Denn ein Griever hatte sie angegriffen. Sie hatten ihn vertreiben können aber Theo nicht vor einem Stich retten können. Und er hatte Newt beinahe getötet.
Mir kam eine Träne. Er hatte mir versprochen immer bei mir zu bleiben und dann rannte dieser Strunk ins Labyrinth um sich töten. Er wurde gestochen so wie er es wollte. Was ihm nicht klar war, war das Newt ihn verfolgt hatte. Aber er hatte ihn zu spät gefunden. Theo ging unter Einfluss des Giftes auf ihn los und hätte ihn beinahe umgebracht wenn Minho und Thomas sie nicht gefunden hätten.
Ich trat einmal gegen die Tür des Gehöfts die sogleich schwungvoll aufsprang. Mit Kraft stieß ich mich von den Treppenstufen ab und war auch schon am Krankenzimmer angelangt an der ich jetzt vorsichtig anklopfte. Ich machte die Tür auf und ein völlig begeisterter Jeff rannte gegen mich woraufhin ich hart auf dem Boden aufschlug.
,,Spinnst du?", kreischte ich. Ihn störte das allerdings nicht.
,,Hannah, wir haben noch ein Gegenmittel", schrie er mich begeistert an. Glücklich sprang ich auf. ,,Echt?" Auf einmal hatte ich Hoffnung die nicht mehr zu bremsen war. Jeff reichte mir eine Spritzte mit einer grünlichen Flüssigkeit darin. Schnell rannte ich runter zu Theo. Er würde leben, er würde weiter an meiner Seite bleiben. Und dann? Würde er sich noch mal versuchen zu töten? Oh Gott, warum tat er das bloß? Erneut stieg die Panik in mir hoch als ich den Raum betrat in dem ein sich windender, gefesselter Theo lag. Es war noch schlimmer als zuvor. Er schrie so laut das ihn garantiert die ganze Lichtung hörte. Vorsichtig und unter Spannung lief ich zu ihm an sein Bett. Aus dem Augenwinkel erkannte ich Newt der mich etwas entgeistert anstarrte, dass ich so nah an Theo ran ging. ,,Pass auf Hannah!" Aber ich hörte garnicht hin. So weit kam es ja noch.
Ich lief immer weiter auf ihn zu. Als ich vor ihm stand schloss ich meine Augen hob meinen Arm und holte aus. Meine Hand stoppte über meinem Kopf. Ich wusste das die Spritzte wirklich bis zum Schafft in ihm stecken musste damit das Gegenmittel wirkte. Ich sammelte meine gesamte Kraft. Dann schrie Newt von hinten. ,,Pass auf!", und da lag ich auch schon auf dem Boden. Theo hatte es geschafft sich von den Seilen zu befreien und riss mich gerade mit sich runter. Er drückte meine Hände auf den Boden so das ich ihn nicht erreichen konnte. Meine Angst war nicht zu beschreiben. Kein Wort brachte ich hinaus. Nicht schon wider, dachte ich. Dann wurde er ohnmächtig geschlagen und fiel mit einem dumpfen Schlag neben mich. Ich atmete schwer und mir tropfte der Angstschweiß von der Stirn, hinunter auf meine Wange und von dort aus fiel er, gemischt mit meinen Tränen zu Boden.
Newt stand mit einem Stuhl in der Hand über mir. Auch er atmete ziemlich schnell. Es war schon beinahe ein Keuchen. Seine Augen waren Angst erfüllt. Er stellte den Stuhl hin, setzte sich drauf und stützte sich auf seinen Knien ab. Er sah echt fertig aus. Eigentlich hätte er nicht aufstehen dürfen, schließlich war er gerade noch bewusstlos.
Aber das war es nicht was ihn so fertig machte. ,,Geht's dir gut?", fragte er mich als er sich erholt hatte. Ich nickte und wollte aufstehen, rutschte aber auf etwas aus und schnitt mich sogar noch dabei. ,,Ah, shit was war das?" Mein Blick wanderte in Richtung meiner Blutenden Hand in der eine Glasscherbe steckte. Nicht nur das, sondern sie war voll von grünem Schleim. ,,Nein. Nein", wisperte ich. Jetzt galt mein Blick dem bewusstlosem Theo und der zerbrochenen Spritzte, seiner letzten Rettung, am Boden. ,,Hannah, du solltest Jeff suchen gehen." Er hatte recht aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich hatte Theo gerade seine letzte Chance genommen. ,,Es ist nicht deine Schuld", versuchte er mich zu trösten. ,,Nein ist es nicht", er schaute mich etwas ungläubig an. Mit glasigen Augen starrte ich Newt hasserfüllt an. ,,Es ist deine Schuld!" Er wollte gerade etwas erwidern als Jeff herein sprang. ,,Hannah, hast du ihm schon..." Völlig entsetzt starrte er erst mich dann Newt und schließlich Theo an. Aber auch seine letzte Rettung hatte er jetzt bemerkt. ,,Oh man, das ist echt nicht gut. Was habt ihr Strünke denn jetzt wider gemacht?" Ich machte meinen Mund auf aber meine Augen waren erneut schneller. Ich brach auf der Stelle neben Theo zusammen. Jeff kam zu mir rüber und nahm mich in den Arm. ,,Sh, ist ja schon gut." Aber seine Worte rauschten einfach an mir vorbei wie ein Wasserfall. Ich konnte meine Trauer nicht in Worte fassen. Doch so richtig schlimm würde es erst als Newt meine Befürchtung aussprach.
,,Heute Abend wird er verbannt." Auf der Stelle kam die Wut zurück. Ich sprang auf und wollte mich auf Newt stürzen doch Jeff hatte schnell reagiert und konnte mich festhalten. Wie ein wildes Tier versuchte ich mich aus seinem Griff zu lösen aber er ließ nicht locker.
,,Lass mich los! Verdammt noch mal!" Ich schrie einfach. Mein Gekreische hörte sich schon beinahe wie ein ziemlich wütender Griever an. ,,Newt! Das kannst du dich nicht machen!" ,,Er wird sterben und das weißt du auch." Wie konnte er nur so etwas sagen? Ich wusste das es so war aber etwas Sensibilität hätte auch nicht schaden können.
Erneut zappelte ich und schaffte es sogar mich loszureißen. Wütend lief auf Newt zu. ,,Du bist das größte Arschloch das ich je gekannt habe!" Ich wollte meine Stimme bedrohlich wirken lassen allerdings konnte ich mir ein verzweifeltes Schluchzen nicht unterdrücken.
Er funkelte mich nur böse an. ,,Leute das bringt doch jetzt echt nicht." Jeffs Stimme nahm ich erst garnicht war bis er mich von Newt wegzog und mich anstarrte. ,,Das ist doch jetzt echt unnötig." Ich löste mich aus meiner Starre und fiel ihm um den Hals. Etwas verwundert über meine Reaktion brauchte er ein paar Sekunden ehe er mich auch drückte. Ich weinte jämmerlich. ,,Ich kann das nicht noch einmal durch machen", schrie ich verzweifelt. ,,Du wirst es wohl müssen", erklang erneut die missbilligende Stimme Newt's. Jeff funkelte ihn nur wütend an. Und ich? Ich einfach bloß fassungslos. ,,Wie bist du nur so geworden?", fragte ich herablassend aber immer noch mit einem starkem Wasserfall im Gesicht.
Er sah mich etwas erschrocken an aber dann hatte er ein kaltes Lächeln aufgesetzt. Was war nur mit ihm passiert? Ich wischte mir so gut es ging einige meiner Tränen ab und rannte weinend raus. Newt ließ ich hinter mir zurück. Und weiter, und weiter. Bis ich mich der Länge nach auf dem Boden wiederfand.
Ich war noch einen Meter weiter gerutscht und ich spürte wie sich in meiner Wunde an der Hand der Dreck sammelte. Außerdem ein stechender Schmerz an meinen Knien. Meine Hose, die ich letztens von Jeff bekommen da endlich etwas für mich in der Box lag, war aufgerissen und gab freie Sicht auf zwei ziemlich blutende Wunden die höllisch brannten.
Aber das war mir egal. So wie ich war kauerte ich mich zusammen und weinte. Ich ließ meinem Frust, der Trauer, dem Hass und noch vielen weiteren Gefühlen die schon an der Oberfläche gekratzt hatten, jetzt freien Lauf. Meine Augen taten unglaublich weh und ich wollte sie einfach nur noch schließen aber ich konnte nicht. Dann spürte ich eine Hand auf meinem Rücken. Erschrocken drehte ich mich um und sah in das sorgenvolle Gesicht von Minho. Er setzte sich neben mich ins Gras.
Aber er sagte nicht sondern nahm mich einfach bloß in den Arm und wiegte mich hin und her bis ich nur noch ab und zu laute von mir gab.
Ich war völlig geistesabwesend und merkte deshalb nicht wie Minho mich hoch hob und zu meiner Matte brachte wo ich dann auch sofort einschlief. Aber bevor ich das tat, brachte ich noch ein ,,Danke Minho. Für alles", heraus und bekam dafür ein warmes Lächeln zurück das ich gerade so dringend gebraucht hatte.
Einige Zeit später wachte ich schweißgebadet und mit brennenden Augen auf. Ich wusste nicht wie spät es war aber dann sah ich ein paar Jungen an der Mauer stehen.