(Hannahs Sicht)
Ich sage es nicht gerne. Aber ich habe Angst. Schreckliche Angst sogar. Die Stimme des Monsters, welches mich gezwungen hat einen der beiden Jungen zu töten, die ich mehr als alles andere liebe, schwirrt mir noch immer im Kopf. Sie frisst mich innerlich auf und zerstört mein noch klitzekleines Stücken Hoffnung, das ich heute Morgen noch hatte, völlig. Und auch die Tatsache, dass heute Abend alles vorbei sein soll, erschreckt mich zu tiefst.
Was sollen das für Monster sein. Schlimmer als Griever? Beim besten Willen, dass kann und will ich mir nicht vorstellen. Wir werden sie nicht sehen können, hätte Thomas gesagt. Warum werden wir sie nicht sehen können? Machen sie uns blind oder haben sie einen Unsichtbarkeitszauber der auf ihnen liegt oder so? So beklonkte sich das jetzt auch anhört, ich sitze in einem scheiß Labyrinth fest. Ich wollte es nur nochmal erwähnt haben. Mit Zauberei wäre jetzt echt zu rechnen.
Mir kam ein Gedankengang der mich direkt ins Sanihaus beförderte. Dort angekommen musste ich ein wenig suchen, fand aber schließlich das Glasherz. Ohne dieses würde ich nicht Verschwinden.,,Hey Hannah." Neugierig wer mich denn gerufen haben könnte, drehte ich mich um. ,,Hey Chuck. Na wie geht's?" Na wie geht's? Wir könnten heute Abend alle sterben. Den gleichen Gedanken musste auch der Kleine gehabt haben, denn er schluckte einmal schwer und betrachtete seine Fußspitzen, die leicht nervös auf und ab wippten. ,,Äm naja. Geht." Er tat mir wirklich furchtbar leid. Ich wusste schon mit diesem Druck nicht umzugehen und er? Behutsam nahm ich ihn in den Arm. ,,Wenn du dich dann besser fühlst, kannst du die ganze Zeit bei mir bleiben. Nein, du kann nicht du musst. Das ist ein Befehl." Irgendwie musste ich ja seine Ehre retten. Es war ihm bestimmt peinlich wenn er mir die ganze Zeit hinterher rennt, weil er zu viel schiss hat. ,,Na komm. Geh mal zu Thomas und frag ihn ob du noch was machen kannst, ja?" Er nickte nur stumm und lief dann zum Gehöft, wo Thomas gerade mit ein paar Lichtern redete. Dabei scheint er allerdings keinen großen Erfolg zu haben. Sie sahen alle etwas verwirrt, wütend und ängstlich aus. Mit einem Seufzer wendete ich mich ab und überlegte mir was ich jetzt machen könnte. Eine Möglichkeit wäre natürlich mich heulend in eine Ecke zu verkriechen aber den Gefallen gebe ich den Schöpfern nicht. Sie haben mich schon genug gequält. Wenn ich nur mal an meine Entscheidung denke. Ich fasse es immer noch nicht, dass ich ihn gewählt habe. Und wann wird er sterben? Ich hoffe nur, dass ich nicht dabei bin. Und, dass es nicht allzu schmerzhaft ist. Ich werde immer nur daran denken, dass ich daran schuld bin. Warum müssen die Schöpfer eigentlich immer mich foltern? Ich bringe alle in meiner Nähe in tödliche Gefahr ohne es zu wollen. Aber es könnte genauso gut sein, dass ich genauso draufgehe. In dem Fall möchte ich nochmal mit ein paar Reden. Der Erste der mir ins Auge sticht ist Minho. Es ist bereits abends und er ist von seiner täglichen Tour seit fünf Minuten zurück. Er steht nah am Wald und redet mit einem anderem Läufer. Charles, ist glaube ich sein Name. Ohne auf ihn zu achten, werfe ich mich Minho regelrecht um den Hals und vergrabe mich in seiner Brust. Das war ein verdammter Fehler. Er ist vom Laufen immer noch schweißnass und kaputt, weshalb er einen Schritt nach hinten stolpert. ,,Wow, Hannah. Was wird das?" ,,Mein weiß ja nie, ob man sich nochmal wieder sieht", komme ich gleich auf den Punkt. Minho's Blick macht mir deutlich, dass er überhaupt nicht versteht wovon ich rede. ,,Du weißt es nicht?", frage ich ihn geschockt. Er schüttelt nur den Kopf. ,,Thomas weissagt uns, dass heute Abend alles zu Ende geht. Ihr solltet lieber mit ihm reden." ,,Was?" Ich nicke aber nur und schiebe Minho und Charles zum Gehöft.
,,Hannah!" Ich lasse von den beiden ab und laufe zu Newt. Auch ihm werfe ich mich einfach in die Arme. Er allerdings fängt mich auf und hält mich so fest es ihm nur möglich ist. ,,Es geht bald los", nuschelt er mir aus Ohr. Und trotz dieser verzwickten Lage, bekomme ich dennoch eine Gänsehaut. ,,Ich möchte das du meine Machete nimmst." Und schon habe ich die lange Todesschneide in der Hand. ,,Bist du verrückt? Und du?" Er lächelt aber nur und zieht mich erneut zu sich. ,,Mir ist jetzt erstmal wichtig, dass du eine Waffe hast. Ich kann mir auch was anderes holen." ,,Und wieso kann ich mir nicht einfach was anderes nehmen?" Er sucht sich den Weg zu meinem Ohr und flüstert mir zu, wobei seine Lippen meine Haut sanft berührt. ,,Jetzt nimm sie einfach an." Er nimmt meinen Kopf in seine Hände und schaut mir tief in die Augen. Sie fesseln mich und am liebsten würde ich mich nie mehr abwenden. Doch leider sieht die Realität anders aus. Die Realität besagt nämlich, dass wir alle in zwei Stunden Tod sein könnten.
,,Ich liebe dich vergiss das nicht. Hörst du?" ,,Wie könnte ich?" Er beugte sich zu mir und lässt meine Lippen in Flammen aufgehen.
Ich zuckte zusammen als die Tore sich schließen. ,,Jetzt sind wir wohl gefangen." Newt nickte nur und nahm mich an der Hand. ,,Na komm. Wir sollten zu Tommy."
Na ich hoffe mal, dass mein Bruder einen Plan hat. ,,Macht euch bereit Leute. Es geht gleich los", kam Teresa uns schon aufgeregt entgegen. Alle waren am Gehöft versammelt. ,,Wir sollten rein gehen. Dann haben wir wenigstens noch einen Schutz", warf Minho ein und Thomas bejahte. Ist er jetzt sowas wie der oberste Befehlshaber?
Es war eine unterdrückte Stimmung. Keiner sagte auch nur ein Wort. Wir alle hockten hier nur im Gehöft rum und warteten dass etwas passiert. Alles was man hörte waren die ungleichmäßigen Atemzüge der Lichter und ab und zu ein Räuspern. Man hätte eine Stecknadel fallen hören und irgendwie machte es das nicht gerade leichter. Doch auch nach weitern zwei Stunden passierte nichts. Innerlich rang ich mit mir selber aber die Neugierde war einfach zu groß. Kurzerhand stand ich auf, wurde aber sofort von einem erzürntem Newt zurück auf meinen Platz gezogen. ,,Bist du verrückt?", flüsterte er, als ob da draußen wirklich etwas wäre. ,,Ne aber gelangweilt." Ich entriss mich ihm und lief kurzerhand zur Tür. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen, riss die Tür auf und erstarrte. ,,Hannah? Was ist da draußen?" Doch über meine Lippen drang kein Ton. Zu schrecklich war die Erkenntnis, dass Thomas recht gehabt hatte. Wir konnten sie nicht sehen. Die gesamte Lichtung war in dickem Nebel eingehüllt. Er war bis zu zehn Meter hoch. Doch trotz der Dunkelheit und der verschwommenen Sicht, sah ich den oberen Rand der Mauer. Klauen krallten sich dort fest. Metallische Arme zogen sich nach oben, bis auch der Rumpf des Wesen zu sehen war. Dann ließ es sich einfach die komplette Mauer nach unten stürzen und kam mit einem Knall auf der Wiese und im Schutz des Nebels, auf. Eigentlich hätte es in mehrere Teile zerschmettert werden müssen, doch ich hörte ganz genau, wie es sich aufrappelte und mit einem klirrendem Scheppern und einem zischendem Geräusch in eine Richtung verschwand. Weitere Monster folgten seinem Beispiel und erst beim siebten Bionicwesen erkannte ich das Gebilde eines Skorpions. Er war riesig. Mindestens vier Meter groß und nahezu unbesiegbar. Der geschätzte zwölf Meter lange, umher peitschende Schwanz war mit Stacheln überseht, die glatt größer als Minho waren. Und wenn das Untier sein Maul öffnete, quoll eine weiße Substanz hervor, die alles in ihrer Gegend in Nebel verschluckte.Hier jetzt die Erklärung weshalb das Buch Skorpions heißt ;)
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Skorpions-beginning of the run✔️
FanfictionEin Mädchen ohne Namen und ohne Gedächtnis. Der Name würde ihr bald wieder einfallen, so erklärt es ihr ein Junge. Sein Name ist Newt und er stürzt sich mit ihr in ein riesiges Abenteuer, denn beide sind auf einer Lichtung eingesperrt. Umzäunt von...