(Hannahs Sicht)
Das konnten sie doch nicht tun. Ich dachte sie hätten ein Gegenmittel. Warum haben sie es nicht angewandt? 1000 Fragen schossen mir durch den Kopf. Am liebsten wäre ich jetzt zu ihm gerannt aber was hätte das jetzt gebracht? Alles was passiert wäre, wäre dass er mich erneut angegriffen hätte und wahrscheinlich sogar getötet.
Ich schaute den Lichtern zu, wie sie jetzt ihre Stöcke hoben und Newt versuchten in das Labyrinth zu stoßen. Er schrie nach Gnade aber niemanden schien es zu interessieren.
Mir kamen die Tränen aber ich konnte sie nicht wegwischen da ich mich festhalten musste, um nicht umzukippen. Jetzt hörte ich das Dröhnen der Tore. Sie schlossen sich. Newt war schon zur Hälfte zwischen den gewaltigen Toren Gefangen. Dann konnte ich einfach nicht mehr hinsehen. Ich wendete mich ab und legte mich zurück auf meine Liege. Es fiel mir schwer dort alleine hoch zu kommen ohne das ich allzu große Schmerzen empfand aber irgendwie schaffte ich es.
Dann hörte ich ein gewaltiges Krachen und wusste jetzt war Newt verloren. Und erneut kamen mir die Tränen. Ich dachte noch ein letztes Mal an ihn. An seine blonden verwuschelten Haare wobei immer wenn ich die sah eine Art Bedürfnis hatte durch sie durchzufahren. An sein grinsen was mich immer wieder aufmunterte und an seine Art. Einfach an seine Art wie er mich immer zum lachen bringen konnte wenn wir uns nicht gerade gestritten hatten.
Fünf Minuten später kam Theo ins Zimmer gelaufen. ,,Du hast es gesehen oder?" Ich nickte und dann schossen mir erneut die Tränen aus den Augen. Aber noch schlimmer und heftiger als zuvor. Er nahm mich schweigend in den Arm.
Nach weiteren drei Tagen wurde ich entlassen. Nach drei Tagen des Schmerzes und der Langeweile. Ab und zu kamen verschiedene Lichter zu mir. Aus verschiedenen Gründen. Manche sagten dass ihnen das mit Newt total leid täte, andere versuchten einfach nett zu sein und brachten mir etwas zu essen oder versuchten mich aufzumuntern. Am Ende dieser drei Tage hatte ich 14 neue Freunde.
Auch Minho kam oft zu mir. Aber ihm lag ich einfach nur in den Armen und heulte mich aus. Newt war nicht zurück gekehrt. Ich hatte es mir so gewünscht allerdings hatte ich Nachts eine unglaublich Angst einzuschlafen und wenn ich nur das kleinste Geräusch hörte schrak ich aus meinen Träumen und hatte Angst Newt würde mich gleich erstechen. Und auch meine Träume wurden nicht besser. Nein es waren immer noch die gleichen jede Nacht die gleichen. Aber jedes mal kamen sie mir noch reeller vor als in der Nacht zuvor. Jede Nacht wachte ich schweißgebadet und schreiend auf. Jetzt wo ich wieder frei war verbrachte ich meine gesamte Zeit damit, vor dem Tor zu sitzen durch das Newt verschwunden war. Theo und Chuck, brachten mir immer abwechselnd mein Essen. Jeden Morgen wenn die Tore sich öffneten saß ich davor und hoffte Newt dahinter sehen zu können. Aber jedes mal sah ich nur die Läufer wie sie hinter den dunklen Ecken verschwanden. Jedes Mal wenn sie raus kamen fragte ich sie erneut ob sie irgendetwas von Newt gefunden hatten aber alle schauten mich nur mitleidig an und schüttelten den Kopf.
An schlafen dachte ich garnicht. Jeden Abend trug Minho mich in meine Hängematte. Aber jede Nacht wurde ich von meinen Träumen geweckt und konnte nicht wieder einschlafen. Also war ich jeden Morgen vor den Läufern am Tor.
Irgendwann hatte ich so eine Traurigkeit in mir dass ich beschloss spazieren zu gehen. Mit leerem Blick ging ich in den Wald. Einige Lichter starrten mich ungläubig an als würden sie es wundern dass ich überhaupt noch laufen konnte. Und ich gab ihnen da ja auch nicht ganz unrecht.
Als ich lief überkam mich manchmal die Wut und manchmal die Trauer.
Doch als ich an der Wand angekommen war, war es die Wut die mich führte. Und erneut schlug ich auf die Wand ein. Meine Finger brannten aber ich wollte nicht aufhören. Da riss mich jemand rum. ,,Was machst du da?!" Vor meinem geistigen Auge sah ich Newt. Ich fiel ihm um den Hals und weinte. Er streichelte meinen Rücken. Und dann sah ich in sein Gesicht. Es war garnicht Newt. Na Super jetzt halluzinierte ich schon. Es war ein Junge der mir bekannt vorkam aber ich konnte seinen Namen nicht zuordnen. Wahrscheinlich war er einer der Jungen die mich immer besucht hatten.
,,Komm ich bring dich hier weg." Seine Stimme war ganz weich und sanft zu mir.
Im Prinzip war jeder Tag der gleiche. Entweder saß ich vor der Mauer oder ich schlug auf sie ein. Es war furchtbar hier. Ohne Newt fühlte ich mich so alleine. Und dann kamen einige Neppdeppen darauf das wir für Newt eine Art Abschiedsfeier machen sollten. Na toll. Er war jetzt schon seit acht verdammten Tagen weg! Seit acht Tagen hoffte ich immer noch darauf dass er eines Tages einfach aus dem Labyrinth gelaufen kommt ohne irgendwelche Spuren des Stiches. Aber dass war unmöglich und wenn er nicht von den Grievern oder dem Stich getötet worden wäre, dann hätte das der Hunger übernommen. Ich musste ihn jetzt ein für allemal vergessen. Ich half sogar die Feier mit vor zu bereiten. Irgendwie musste ich mich ja beschäftigen ohne mich dabei zu verletzten. Und irgendwie hatte ich das Gefühl als wäre ich ihm so näher. Am nächsten Abend war die "Feier". Es wurden Reden gehalten von so gut wie allen und obwohl sie immer das Gleiche sagten musste jeder von uns immer wieder weinen. Ich hätte nicht gedacht dass die Strünke überhaupt Gefühle zeigen konnten.
Ich allerdings hielt keine Rede auch wenn viele gesagt hatten dass ich es machen sollte aber ich konnte nicht. Der Schmerz saß einfach noch zu tief. Alles was sie gehört hätten wären Tränen und Schluchzer.
Nach einiger Zeit gingen manche schon. Nicht weil sie müde waren, ich glaubte dass das für sie zu Emotional wurde. Warum war ich eigentlich noch hier? Ich hatte mir ausgemalt dass ich schon in den ersten zehn Minuten zusammen brechen würde. Ich hatte Jeff sogar schon vorgewarnt er solle bitte ein Auge auf mich haben bevor ich noch wer weiß was anstellte.
Langsam verzogen sich die Lichter zum schlafen. Alle bis auf mich. Ich saß auf dem Baumstamm wo ich mit Newt an meinem Ankunftstag gesessen hatte und starrte das Feuer an. Ich erinnerte mich daran wie ich mit ihm geredet hatte und wie ich mich auf seinen Schoß gelegt hatte. Ich war mir sehr unsicher deswegen gewesen aber er hatte es zugelassen und ich war dann eingeschlafen. Aufgewacht? Aufgewacht war ich in seinen Armen in seinem Bett. Ich stand auf und lief in Richtung Gehöft. Im erstem Stock schlich ich mich bis zum Ende des Ganges und machte die Tür zu seinem Zimmer auf. Alles war unverändert. Ich ging zu seinem Bett und legte mich hinein und das war das erste mal das ich ohne Träume einschlief.
Geweckt wurde ich von Rufen. Sie alle schrieen wild durcheinander. Ich fragte mich was los sei aber da hörte ich von draußen Minhos Stimme laut fluchen. ,,Mist, Mist, Mist!" Was war denn jetzt wieder los? Ich schlich zur Tür und machte sie vorsichtig auf. ,,Minho? Was ist denn los?" Aber bevor ich eine Antwort bekam war er bereits bei mir und umarmte mich. Ich war völlig verdutzt. ,,Was ist den mit dir los?"
,,Hannah verdammt! Warst du die ganze Zeit hier drin?" Ich nickte und verstand nicht was so schlimm daran war. ,,Wir haben dich den ganzen Tag gesucht!" Den ganzen Tag? ,,Was meinst du mit den ganzen Tag?", fragte ich, denn ich könnte mir nicht vorstellen schon wieder so viel geschlafen zu haben. ,,Guck doch mal nach draußen."
Und tatsächlich als ich zu einem Fenster ging und hinaus schaute bemerkte ich das sich in diesem Augenblick die Tore schlossen. ,,Hab ich wirklich so lange geschlafen? Ich versteh das nicht." Minho starrte mich an. ,,Wie kannst du nur so ein Faulpelz sein?" Er grinste dann umarmte er mich nochmal. ,,Ich dachte du wärst ins Labyrinth gegangen um..." Er stockte. Ich wusste was er meinte. Er dachte ich wäre Newt suchen gegangen. Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein ich denke nicht dass ich ihn nach neun Tagen Wiedersehen möchte. Egal was mit ihm passiert ist." Er nickte verständnisvoll. ,,Ich weiß was du meinst. Immer wenn ich um eine Ecke gehe muss ich Angst haben ihn zu finden." Wir wussten beide dass er meinte das er Angst hatte Newt von irgendeinem Griever zerstückelt aufzufinden. Dann fiel mir etwas ein.
,,Wer ist jetzt eigentlich Anführer?" Er blickte mich verstört an. ,,Hast du es noch nicht mitbekommen?" Ich schüttelte den Kopf und war sehr gespannt darauf was er jetzt sagte. ,,Ich." Mir klappte das Kinn herunter. Dann fiel ich ihm um den Hals.
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Skorpions-beginning of the run✔️
FanficEin Mädchen ohne Namen und ohne Gedächtnis. Der Name würde ihr bald wieder einfallen, so erklärt es ihr ein Junge. Sein Name ist Newt und er stürzt sich mit ihr in ein riesiges Abenteuer, denn beide sind auf einer Lichtung eingesperrt. Umzäunt von...