Newt...tja wie soll ich sagen

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(Hannas Sicht)
Jetzt hatte ich also wieder Träume ja? Na klasse! Was hatte das bloß zu bedeuten?
Mittlerweile war es schon so dunkel, dass ich nichts erkennen konnte. Nochmal klasse. Wie komme ich jetzt zurück zur Lichtung? Ich wollte aufstehen, stutzte dann aber. In meinen Fingern fühlte ich keine Erde, keine Äste oder Blätter. Nein ich spürte Stoff. Meine Matte? Nochmal nein. Ein Bett. Shit! Vorsichtig drehte ich meinen Kopf um zu schauen ob da jemand lag. Oder eher gesagt Newt. Aber da war keiner. Wo zum Teufel war ich?
Behutsam stand ich auf und stieß mir natürlich den Fuß. Krampfhaft verzogene Lippen unterdrückten einen schmerzerfüllten Schrei.
Ich streckte meine Arme nach aus und schlich nach vorne. Es dauerte eine Weile bis ich etwas ertasten konnte aber dann drückte ich doch wirklich den Lichtschalter. Wow. So viel Orientierung und Glück hatte ich mir nicht zugetraut. Ich drehte mich um und erkannte sofort wo ich war. Der blöde Tisch an dem ich mich gestoßen hatte stand in einem Krankenzimmer. Jemand musste mich gefunden und hergebracht haben. Hoffentlich nicht Newt. Der macht sich sowieso zu viel Sorgen. Mich wundert es überhaupt dass er nicht hier ist. Ich fand es jetzt nicht schlimm aber er übertreibt ja auch gerne mal.
Bei den Gedanken an Newt wurde ich traurig.
Nur wegen mir ist er hier drinnen ich fasse es nicht. Ich dachte noch einmal an meinen Traum. Nicht nur dass ich ihm gezeigt habe wie man fliehen kann nein, ich habe nur auf meine damaligen Gefühle gehört und seine Probleme einfach ignoriert.
Ok jetzt noch mal von vorne. Wegen mir ist er hier. Aber wieso ich dann? Was ist ein Proband? Und was heißt hier überhaupt nähern?
Dass bringt doch jetzt nichts. Egal wie sehr ich es versuchte, ich bekam einfach keine logische Reihenfolge hin.
Dann halt anders. Vorsichtig zog ich die Tür auf und Schlich mich auf den Gang runter zu den Schlafplätzen.
,,Psst. Teresa. Wach auf." Die schläft echt wie ein Stein. Behutsam rüttelte ich sie an der Schulter. ,,Teresa!", sagte ich jetzt etwas energischer. ,,Wach jetzt sofort auf! Sonst tun es die anderen." So langsam riss sie an meiner Geduld. Na schön, dann halt anders. Meine rechte Hand umschloss ihre Nase mit einem Klammergriff. Nach drei weiteren Sekunden fuhr sie keuchend, waagerecht in ihrer Matte hoch und starrte mit entsetzt an. ,,Hannah? Hast du sie noch alle? Warum willst du mich umbringen?" ,,Beruhige dich mal. Ich wollte dich nicht killen. Versprochen. Ich muss nur mal mit dir reden. Bitte, es ist wichtig." Sie verdrehte nur genervt die Augen. ,,Bist du bekloppt. Lass mich gefälligst in Ruhe schlafen." ,,Komm schon, bitte es ist wichtig", beharrte ich weiter.
,,Na gut. Was ist?", murrte sie angepisst. Aber ich schüttelte nur ,zum Leidwesen von Teresa, den Kopf. ,,Nicht hier, komm mit. Ich will nicht dass uns vielleicht jemand hört." Sie stöhnte genervt aus, stand aber schließlich trotzdem auf.
Ok, eine müde Teresa ist garantiert nichts was man gerne um sich hat. 
Und wo jetzt hin? Der Aussichtsturm war doch eine gute Wahl.
Also stolzierte ich die erste Stufe hinauf während Teresa, immer noch zehn Meter von mir entfernt, hinter mir her schlurfte. Ich saß bestimmt schon zwei Minuten, mit den Füßen über den Rand baumelnd, da und wartete bis sie endlich gekommen war und es mir gleich tat.
,,Also, was ist?", gähnte sie. ,,Hör mal. Tut mir echt leid, dass ich dich aufgeweckt habe aber ich muss das jetzt einfach wissen."
Endlich verstand sie, dass es mir wirklich wichtig war und schaute mich mit großen, erwartungsvollen Augen an.
,,Teresa? Was weißt du von meiner Vergangenheit mit Newt?" Sie sah mich etwas geschockt an, fing sich aber dann doch relativ schnell.
,,Nichts. Was sollte ich denn wissen?" ,,Komm schon. Ich weiß doch dass du was weißt. Bitte sag es mir." Aber sie schien noch nicht ganz überzeugt. ,,Wieso willst du dass denn wissen?" Ich seufzte und warf meinen Kopf in den Nacken.
Die Sterne warfen ihren schwachen Schein und wirkten einfach nur magisch neben dem vollem und hell reflektierendem Mond.
,,Ich hatte wieder einen Traum." Sie schaute mich fragend an. ,,Und was hast du gesehen?" ,,Ich war einer de Schöpfer oder?", fragte ich sie matt. Teresa atmete tief ein was mir meine Antwort schon gab. Ja.
Ich konnte es nicht glauben. ,,Außerdem habe ich Newt gesehen. Und auch Thomas. Er hat versucht mich davon abzuhalten Proband zu werden. Was ist dass?" Teresa schluckte sichtlich angespannt. Doch sie rang sich dazu durch mir zu helfen. ,,Wir alle sind Probanden. Weißt du, wir sind nicht ohne Grund hier. Dass alles sind Tests. Mehr kann ich dir nicht sagen. Mehr weiß ich nicht mehr. Man bezeichnet uns auch als Objekte oder Subjekte. Und dann mit der jeweiligen Zahl, in welche Reihenfolge man hochgekommen ist. Du bist Objekt A57. Newt zum Beispiel ist Objekt A1 da er ja als erstes hier oben war. Ursprünglich war er als A5 gedacht." ,,Stop", unterbrach ich sie. ,,Wieso denn A?" Sie zuckte aber nur mit den Schultern. ,,Keine Ahnung."
In mir tobte Verständnislosigkeit. Dass hier sind Tests? Was testen Sie denn bitte? ,,Na schön und jetzt zu Newt." Sie nickte und fuhr fort.
,,Mh ok wo fang ich an. Also du und Thomas, ihr seid schon mit zehn zu den Schöpfern gekommen. Warum weiß ich nicht. Aber sie haben euch, so wie auch alle anderen, Tests unterzogen die euren Geist, eure Stärke und eure Intelligenz ermittelt haben. Eure Ergebnisse waren wohl ziemlich überwältigend und deshalb haben sie euch ins Team geholt. Schon als ihr zwölf wart. Ich kam mit vierzehn dazu.
Naja jedenfalls haben sie die anderen, so wie Minho, Newt, Theo, Leo und alle anderen von euch getrennt und sie separat gelagert oder aufbewahrt. Frag mich nicht wie die dass gennant haben. Mit ihnen haben sie weitere Test durchgeführt und die waren echt nicht harmlos.
Du fandest sie alle schon immer total faszinierend! Wie sie nie aufgegeben und es einfach weiter ertragen haben. Aber einer hat es dir besonders angetan. Natürlich Newt." Sie stupste mich spielerisch und grinsend an worauf ich einfach bloß rot wurde.
,,Du hast es irgendwie geschafft mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Anfangs haben sie dich gehasst, eben weil du ein Schöpfer warst aber du hast nicht aufgegeben und ihnen immer geholfen. Zum Beispiel, essen gebracht, ihre Wunden nach schlimmen Tests verarztet oder sie einfach aufgemuntert. Aber so richtig warst du noch immer keiner von ihnen. Newt hat dir dann an einem Tag besonders leid getan da er an einem Test beinahe gestorben wäre und deshalb hast du ihm einen Ausgang gezeigt. Er wurde allerdings geschnappt und gefoltert wenn du so willst. Mit schmerzhaften Stromstößen. Als du dich dann entschieden hast, ihr Leid zu teilen war Thomas natürlich außer sich. Und als es dann auch den Probanden klar war dass du wirklich auf ihrer Seite warst wurdest du auch relativ schnell akzeptiert und regelrecht aufgenommen. Mit Newt und Minho verstandest du dich am besten. Die beiden wurden unersetzbar für dich. Minho bekam schnell den Platz des besten Freundes und Newt...tja wie soll ich sagen. Ihr wart nie zusammen aber wart glaube ich kurz davor. Aber die Entscheidung stand ja schon fest. Und Thomas war Mega sauer auf Newt da er der Meinung war, dass er dich ihm weggenommen hatte. Tja, so hat er dann den Befehl gegeben ihn ins Labyrinth zu stecken. Aber er brauchte eine Ausrede. Nicht nur dass wegen dem Ausbruchsversuch. Dass hat nicht gereicht. Du solltest ihn als schlechten Menschen in Erinnerung behalten. Glaub mir bitte. Er hat sich geändert. So ist er nicht mehr. Verzeih ihm dass. Jedenfalls hat er einen Ship in seinem Gehirn aktiviert der ihn hat eifersüchtig auf Minho werden lassen. Deshalb ist er dann auf ihn losgegangen. Keine halbe Stunde später fand er sich dann auch schon auf der Lichtung wieder. Thomas hat dich dadurch verloren. Du hast kein einziges Wort mehr mit ihm gewechselt. Minho hat die Bruderrolle übernommen, deshalb mag er ihn nicht besonders. Solltest du auch schon gemerkt haben. Er hat dich und Newt getrennt. Er verzeiht sich dass alles selber nicht, deshalb ist er so viel mit ihm zusammen. Es tut ihm unglaublich leid und will es irgendwie wieder gut machen."
Ach...du...scheiße! Dass konnte doch nicht wahr sein oder? Also hatte ich recht. Im Prinzip war ich daran Schuld dass er hier war. Jedenfalls dass er als erster hier war.
Die gesamte Erzählung über hatte ich keinen Ton gesagt. Zu geschockt war ich. Schon mit zwölf hatte ich den Schöpfern geholfen. Wenigstens war ich dann zur guten Seite gewechselt. Besser machte es dass natürlich nicht. Aber eine Frage brannte mir immer noch auf der Zunge.
,,Teresa? Hast du eine Ahnung warum Thomas mir nichts von unseren Eltern erzählen wollte?" So wie sie schaute ja. ,,Naja. Schon aber er musste es mir sagen. Ich wusste es nicht mehr. Aber dass hat mit dem  Test hier zu tun. Ich kann es dir nicht sagen. Tut mir leid. Und bitte versteh auch Thomas. Er kann es dir einfach nicht sagen."
Ich schloss voller Verzweiflung meine Augen. Ich wollte endlich wissen was los war. Aber ich entschied mich dagegen sie weiter auszufragen. Für heute war dass echt genug Hirnnahrung.
,,Na komm, wir gehen wieder schlafen." Sie nickte erleichtert und lief mit mir zurück zu den Matten.

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