Bist du denn völlig bescheuert?

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(Hannahs Sicht)
Als Newt heute Morgen endlich aus dem Krankenzimmer entlassen wurde musste ich ihm einfach um den Hals fallen. Ich hatte ihn einfach so vermisst. Ich hatte zwar etwas Panik wegen dem Kuss aber er sprach mich zum Glück nicht darauf an. Ich war überglücklich ihn wieder zu haben. Gottseidank hatte ich Theo. Ohne ihn würde ich hier sterben. Newt und Minho waren nicht. Ich freute mich darauf, Minho endlich wieder in meine Arme schließen zu können.
Aber noch mehr freute ich mich auf Newt.
Allerdings zeigte er etwas Desinteresse an mir. Das machte mich unglaublich traurig. Warum ich das getan hatte wusste ich selber nicht so genau aber kurzerhand warf ich ihm eine Matsch Kugel ins Gesicht.
Er sah ziemlich verdutzt aus. Aber er fasste sich schnell und warf ebenfalls nach mir. Und als er mir gesagt hatte dass er mich an seinen Ort führt, bekam ich Schmetterlinge im Bauch. Es war ein wunderschöner Tag. Allerdings hatten uns einige Lichter etwas seltsam angeschaut als wir klitschnass aus dem Wald kamen. Einige schmunzelten und grinsten uns an. Darunter war auch Theo.
,,Wo wart ihr denn vorhin?", fragte mich Theo als wir in unseren Matten lagen. Er hatte mit einem anderem Lichter getauscht und lag jetzt neben mir. ,,Ach nur ein bisschen schwimmen", sagte ich als wäre das nicht weiter erwähnenswert. ,,Und warum wart ihr das?", hackte er nach. Ich seufzte. Er würde ja doch nicht aufgeben. Also erzählte ich ihm alles. Danach grinste er mich nur belustigt an. ,,Was ist?" ,,Merkst du es denn garnicht? Newt hat sich voll in dich verknallt." Nein das konnte einfach nicht sein. Ich schüttelte den Kopf.
,,Doch und wie!", beteuerte er. ,,Ich glaube du halluzinierst", sagte ich und drehte ich mich um. Mein Blick fiel auf ein Fenster von dem ich glaubte das es Newts sei. Dann sah ich einen Schatte im Raum verschwinden. Hatte er mich etwa beobachtet? Schwachsinn! Dass rede ich mir nur selbst ein. Ich dachte noch etwas nach. Aber dafür war ich viel zu müde und mir fielen meine schweren Augenlieder zu. Der Tag heute war echt anstrengend gewesen. Also schlief ich zum Glück Traumlosen ein.
Am nächsten Morgen rüttelte mich jemand unsanft wach. Verschlafen blickte ich in das Gesicht von Theo. ,,Lass mich weiter schlafen, die Tore sind noch geschlossen", maulte ich ihn Müde an. ,,Steh auf! Es gibt eine Versammlung!"
Als wir im Versammlungsraum ankamen waren schon alle da. Ich verstand garnicht wieso hier so viele rein passten. Ich setzte mich auf einen Stuhl und Theo sich neben mich. Newt stand vorne und zählte die Lichter durch. ,,Wo ist Gally?", fragte er dann. Also ich für meinen Teil war froh dass er nicht da war. Doch da sprang die Tür auf und Gally kam herein. ,,Er kommt immer zu spät", flüsterte Theo mir zu. ,,Also dann könne wir ja beginnen", sagte Newt und ich klebte förmlich an seinen Lippen. Wieso hatte er mir nicht gesagt dass es eine Versammlung geben würde? Ich meine dafür hatte er gestern ja genug Zeit. ,,Es ist kurz was ich zu sagen habe. Ich möchte eine neue Regel festlegen." Alle starrten ihn gespannt an. Ich platzte fast vor Neugier.
,,Es geht darum, dass niemand eine Beziehung auf der Lichtung führen darf!" Was war denn dass jetzt? Was sollte der Mist? Ich war fassungslos und starrte Newt entsetzt an. ,,Diese Regel ist vorerst auf einem Monat begrenzt. Ich möchte einfach sicher stellen, dass Hannah sich hier einlebt bevor sie an Gefühle denken kann." Jetzt starrten mich alle an. Und ich immer noch Komplet Fassungslos zu Newt. Einige waren noch schockierter als ich. Klar schließlich dachten alle er wäre in mich verliebt. Jedoch merkte ich dass das offensichtlich nicht der Fall war. ,,Ihr dürft gehen", sagte Newt jetzt. Alle verzogen sich. Nur ich blieb sitzen. Wie angewurzelt starrte ich immer noch Newt an. Er schaute nur kalt zurück. Was bitte war mit ihm los?
Dann spürte ich Theos Hand auf meiner Schulter. Wie gelähmt stand ich auf und wollte den Raum verlassen. ,,Nein Hannah warte noch kurz", brach Newt mit eiserner Stimme das schweigen. Ich blieb stehen und schaute Theo an. Er lächelte mir zu, streichelte meine Schulter und ging dann aus dem Raum. Ich drehte mich zu Newt um, bereit ihm meine Meinung zu sagen aber dazu kam es nicht. Als ich ihn ansah konnte ich einfach nicht böse sein warum auch immer. ,,Lass es mich erklären." ,,Was willst du da erklären? Hannah dass fällt mir nicht leicht." ,,Was denn? Mich erst zu deiner besten Freundin zu machen und mich dann wegzustoßen oder mich Gefühle für dich entwickeln zu lassen und dann auf ihnen herum Trampeln?" ,,Hannah so ist das nicht." Jetzt wurde seine Stimme wieder weicher. Jetzt war es der Newt den ich kannte und den ich so schätzte. ,,Ich mach dass nicht wegen dir sondern wegen mir."
Hä, was sollte das denn jetzt wieder heißen? ,,Du bringst mich noch um den Verstand. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Dass heißt nicht dass sich zwischen uns etwas ändert! Das heißt nur dass da nicht mehr passieren darf." Halluziniert der jetzt? Was sollte denn da bitte passieren? Und wenn doch was war so schlimm daran? Sicher ich war erst knapp eine Woche hier aber ich kannte ihn doch schon so lange. ,,Glaub mir da wird eh nichts mehr passieren", sagte ich mit Tränen in den Augen und verließ mit einer zugeschlagenen Tür den Raum.
Ich war traurig und frustriert zu gleich aber ich spürte auch eine unheimliche Wut. Aber da war noch etwas. Hass, ein unglaublicher Hass auf den der uns unser Gedächtnis genommen hatte. Ich stolperte in den Wald. Halt machte ich erst als ich an der Mauer ankam. Meine Augen brannten vom vielen Weinen. Ich ging zur Wand und legte meine Hände darauf ab. Da überkam mich erneut die Wut und der Hass auf alles. Ich schlug einmal kräftig gegen die Wand. Es schmerzte furchtbar aber ich hörte nicht auf. Ich konnte mich nicht kontrollieren. In mir staute sich ein großer Ball aus Emotionen aus. Und irgendwie hatte ich dass Gefühle, dass er mit jedem Schlag kleiner wurde. Es war regelrecht befreiend. Schließlich waren meine Knöcheln voller Blut. Entsetzt starrte ich die Wand an auf die ich eingeschlagen hatte. Sie trifte von Blut. Meinem Blut. Ich ließ mich an der Wand mit dem Rücken nach unten gleiten, zog meine Knie an meinen Körper und presste mein Gesicht in meine Hände. Und so weinend schlief ich einfach ein. Ich träumte wie immer. Die Glasröhre mit Newt und Chuck. Der Glassplitter in meinem Bauch. Der Kuss den ich Newt auf die Wange gab und die Zelle.
Geweckt wurde ich von Rufen. Schnell sprang ich auf und kletterte auf einen Baum. Newt hatte mich nicht gesehen. Er sah furchtbar aus. Er hatte riesige Augenringe und er sah unglaublich schwach aus. Außerdem hinkte er wieder. Er kam auf mich zu. Ich versteckte mich zwischen Blättern und beobachtete ihn. Er ging geradeaus auf die Mauer zu. Mist! Schockiert sah Newt auf die mit Blut verschmierte Wand. Er starrte einfach nur drauf. Dann hörte ich ein schluchzen und Newt nahm die gleiche Position wie ich gestern ein. Weinend saß er da an der Wand. Und auch als er endlich eingeschlafen war konnte ich mich nicht rühren. Er schien das gleiche durchzumachen wie ich gestern. Mit Ausnahme das er sich nicht wie ein geisteskranker Strunk benahm und auf eine Wand einprügelte.
Ok jetzt oder nie. Ich kletterte den Baum runter. Es war anstrengend und zwei mal rutschte in an der harten Rinde ab, konnte mich aber immer noch knapp festhalten. Als ich unten angekommen war spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und Newt stand hinter mir. ,,Bist du denn völlig bescheuert?", schrie er mich an. ,,Was denkst du dir dabei denn immer bloß?" Dann packte er meine Hände und sah sich meine Finger an. Ich riss sie jedoch gleich wieder weg. Er verdrehte die Augen und schleifte mich mit sich in Richtung Sani Haus. Nicht schon wieder dachte ich als ich mich auf den Stuhl setzte und Jeff mich schockiert an sah. ,,Was hast du denn gemacht?", fragte er mich entsetzt. ,,Sie hat auf die Mauer eingeschlagen", sagte Newt jetzt immer noch Sauer. Jeff nickte und bat Newt nach draußen zu gehen und dort zu warten. Er war davon nicht gerade begeistert aber er tat es und schloss die Tür. Dann atmete ich hörbar erleichtert aus. Jeff verarztete mich. Er desinfizierte die Wunde und tupfte das Blut ab. Dann konnte er es sich nicht verkneifen. ,,Weißt du Hannah das darfst du nicht persönlich nehmen. Newt ist nunmal der Anführer und darf sich nicht ablenken lassen." Ich nickte. Irgendwo hatte er ja recht. Trotzdem er wusste was ich füllte oder? Oh man das wusste ich ja nicht einmal selber. Ich war die ganze Zeit total auf meinen Traum fixiert gewesen und hatte dabei aus den Augen gelassen dass es eben nur ein Traum war. Wer weiß vielleicht kannte ich Newt tatsächlich erst eine Woche. ,,Und was soll ich jetzt machen?" ,,Entschuldige dich bei ihm. Das ist alles was er hören will." Ich stand auf als er fertig war und ging zur Tür. Dann lieg ich aber zurück und umarmte Jeff.
,,Danke", Sagte ich und verließ erneut das Sani Haus um Newt zu suchen.

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