Die Wahrheit

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Die Königin erhob sich und kam auf mich zu , in ihrem Blick lag ein Hauch von Traurigkeit. Als sie vor mir stand deutete sie eine Verbeugung an :" Herzlichen Willkommen eure Hoheit" Ich blickte ihr in die Augen und sagte, mit einem Anflug von Frostigkeit in meiner Stimme :" Es freut mich euch endlich kennenzulernen , trotz allem muss ich darauf bestehen dass ihr mir mein Eigentum wiedergebt!" Sie hob eine Augenbraue , nickte jedoch und erst dann wand sie sich um und schritt zu ihrem Thron zurück. Die Diener starrten abwechseln zu mir , zu ihr und dann zur Skulptur. Diese bildete aus verschiedenen Armen eine Form, indem sie sich umeinander schlangen, darin zirkulierte das Wasser mithilfe eines unendlichen Zaubers....es war ein Geschenk von Erik zu meinem Geburtstag. Einige Männer kamen ,auf Anweisung von Lamina mit einer Trage und wickelten sie vorsichtig in Leinentücher. Ich wand mich dem Geschehen ab und blickte wieder zu ihr. " So ich schätze Taros hat dir mein Anliegen vorgetragen? Natürlich werden wir dir alles nochmal genauer erklären..." und so fing sie an, mir alles zu erläutern, ein Tyrann wie sie ihn nannten, hatte ein Abgeordneten des Reiches umgebracht und sich so den Teil des ihm unterstehendem Landes zu eigen gemacht. Denn die Königin konnte ihre Augen nicht überall haben so hatte sie 3 Männer bestimmt, die fast die Funktionen eines Königs erreichten und nun über die entferntesten Winkel des Reiches herrschten. Er breitete sich aus und hatte schon wichtige Städte eingenommen oder vernichtet. Nun versuchte das Reich sich ihm zu widersetzen doch er war aus irgendeinem Grund nicht zu verletzen, geschweige denn, man kam an ihn heran. "Und da wir von einer guten Kriegerin gehört hatten , habe ich beschlossen dich zurate zu ziehen." , endete sie und lächelte mich an, doch das Lächeln wirkte zu Ernst um freundlich zu wirken, es wirkte nur angespannt," Ich werde es mir überlegen und es euch morgen mitteilen!" Lamina wirkte leicht enttäuscht fing sich aber wieder und nickte.

Als ich in mein Turmzimmer kam , erstarrte ich. Sie hatten die Skulptur ans Fenster gestellt und das Abendlicht schimmerte durch das Glas. Ich schlich auf sie zu, konnte den Blick nicht abwenden und fuhr mit meinen Fingern die gläsernen Armen nach. Meine Augen brannten... ich hatte es geschafft nur noch selten an ihn zu denken, aber mit ihr kamen alle Erinnerungen an ihn wieder.

Flashback

Ich lief durch die Halle der Krieger...ich war noch nicht lange hier, meine Mutter hieß es nicht gut, dass ich mich für den Weg der Kriegerin entschieden hatte aber sie konnte nichts dagegen unternehmen. So kam ich hierher und jeder der mich sah, sah in mir noch die Prinzessin. Ich bog um die Ecke und im Türrahmen stand mein Lehrer. Er geleitete mich nach draußen, wo ich heute mit einem Schüler trainieren sollte. Da stand er, blickte mich an und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er zog sein Schwert und bedeutete mir dasselbe zu tun. Kaum hatte ich das getan, rannte er auf mich zu und holte aus, er war wohl der Meinung ich könne nicht Kämpfen... tja falsch gedacht. Ich parierte und verpasste ihm einen gehörigen Tritt gegen den Brustkorb und er flog nach hinten. So kämpften wir eine Weile und es stellte sich heraus, dass wir fast ebenbürtig waren. Plötzlich überrannten uns maskierte Männer.es war eine Taktik des Lehrers, so machte er uns klar, dass man überall auf einen Angriff vorbereitet sein musste. Wir guckten uns an und stellten uns Rücken an Rücken...ohne nachzudenken agierten wir miteinander bis am ende nur noch zwei übrig waren(Die anderen lagen auf dem Boden und schnauften) als unsere Ellbogen sich berührten. Wir blickten uns an und nickten, unsere Arme verhakten sich ineinander und er wirbelte mich herum bis die beiden am Boden lagen. Von diesem Tag an waren wir unzertrennbar und ein Jahr später wurden wir ein Paar. Eines Tages machte er mit mir ein Picknick und er erschuf eine Blume mit roten blatträndern und einer blauen Blüte. Diese Blume wuchs ab da im Innenhof des Ausbildungszentrum. Ich liebte ihn über alles und wir waren die glücklichsten Menschen der Welt.

Bis zu dem Tag an dem der König entschied, unser Land anzugreifen ,da er Angst vor unserer Magie hatte...
" Narissa ich hol Hilfe! Ihr schafft es ,sie so lange hinzuhalten bis ich mit den Männern wieder da bin ! Wir sind alle starke Kämpfer aber niemand ist so stark wie du...die Magier gibt es auch noch! Ich bin morgen früh wieder da." sagte er zu mir und nahm meine Hände in die seinen. Er blickte mir in die Augen und lächelte traurig. " Nein ich trenne mich nicht von dir...ich brauche dich! " schrie ich ihn an und weinte. Aber das Volk braucht dich vielmehr als ich ,ich komm wieder!" flüsterte er: " Ich liebe dich mein Engel! Vergiss das nie, ich werde dich immer lieben!" " Ich liebe dich auch ! Ich werde es nicht vergessen ,ich verspreche es!" ,antwortete ich unter Tränen und damit verschwand Erik im Wald, nachdem er mir noch einen Kuss auf die Stirn hauchte,

Flashback Ende

Ich brach vor der Skulptur bei all den Erinnerungen die mich überfluteten zusammen und die Tränen flossen über mein Gesicht. So kniete ich auf dem Boden und weinte all die Trauer. aus meinem Herzen, nach all den Jahren hinaus.





Die einsame KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt