Verteidigung und Eroberung 2

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Kaol stand da, sah mich an und warf ein Messer auf mich...

Ich warf mich auf den Boden. Blitzschnell sprang ich wieder auf die Füße und wollte gerade auf ihn losgehen, doch er stand nur da. Ich drehte mich um, am Anfang der Gasse lag einer der Soldaten mit Pfeil und Bogen in der Hand. Aus seiner Brust ragte das Messer. Kaol hatte mich vor dem Bogenschützen beschützt und auf mein Reaktionsvermögen vertraut. Ich nickte ihm zu und dann passierte es, er schenkte mir ein Lächeln. Zusammen liefen wir wieder auf die Straße vor das Tor. Uns bot sich ein Anblick des Todes, überall lagen Tote, unsere Leute kämpften gegen die Besetzter und waren schier in der Überzahl. Auch Kaol und ich warfen uns in den Kampf, aus reinem Gefühl blieben wir in der Nähe des anderen. Ich parierte die Schläge der Gegner, jedesmal waren sie erstaunt eine Frau kämpfen zu sehen. Doch wenn sie mir in die Augen sahen, begriffen sie, dass ich in keinster Weise wie sie war. Kleinere Truppen liefen durch die Straßen und suchten die letzten Feinde. Wenn sie sich ergaben, töteten sie sie nicht. Am Ende standen wir vor dem Sitz der Stadt und überlegten wie wir herein kamen , um den Anführer dieser Besetzung gefangen zu nehmen. Als Kaol und ich auch vor dem kleinen Palast ankamen, lief ich einfach weiter auf die Tür zu. Mit einer Armbewegung in Richtung der Tür, flog sie durch den Luftstoß aus den Angeln. Als das so entstandene Loch frei wurde, sahen wir zu Tode erschrockene Soldaten, die ihre Waffen niederlegten und sich ergaben. Ängstlich versuchten sie den Grund dieser Kraft auszumachen. Ich Schritt durch das Loch und sah mich um. Hinter mir tauchte Kaol auf. Wir standen in einer Halle von der aus eine große Treppe in den ersten Stock führte. Ich sah zu Kaol und deutete auf die Treppe. Zusammen bewegten wir uns leise die Treppe hoch. Hinter uns nahmen die Männer die Feinde gefangen. Leise schlichen wir durch die Flure als wir plötzlich Gepolter hörten. Kaol zeigte auf die dritte Tür und ich nickte. Wir rannten auf die Tür zu und stießen sie auf. Ein Mann, Mitte vierzig, packte eilig seine Tasche und erstarrte als er uns sah" HALT! KEINEN SCHRITT WEITER!" ,schrie Kaol und zog sein Schwert. Der Mann erwachte wieder zum Leben und raste zum Fenster. Er stieß es auf und sprang. Wir rannten zum Fenster. Er lief über das Dach davon. Ohne zu zögern sprang ich hinterher, ich nahm die Landung von Kaol wahr und seine Fuße die auf dem Dach polterten. Ein Luftzug und eine Feuerkugel flogen hinter dem Mann hinterher. Er sprang ab und landete auf dem nächsten Dach. Und plötzlich war er weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Ich starrte das Dach herunter und sah seine Beine in den Versorgungstunnel auf der anderen Seite der Stadt verschwinden. Ich fluchte und Kaol warf die Hände in die Luft. Ich setzte zum Abflug an doch er schrie mich an:" Lass es ,bringt eh nichts, du hättest schneller reagieren müssen!"
" Wie bitte?! Ich hätte schneller reagieren müssen?! " ich warf die Hände in die Luft und ließ ihn einfach da stehen. Ich flog wieder auf die Hauptstraße zu und landete inmitten der Soldaten. Gerade kam Lamina durch das Tor. Sie sah wirklich Majestätisch aus, und sehr wütend. Sie lief geradezu auf die ersten Gefangen zu und blieb kurz vor ihnen stehen. Einige senkten demütig ihre Köpfe andere sahen sie herausfordernd an. Ich lief auf sie zu und stellte mich dann neben Lamina. Jetzt sahen auch die letzten runter... waren ihnen meine Kräfte immer noch im Gedächtnis. " Nun diese Stadt gehört wohl wieder euch eure Hoheit!" " Ja wie es aussieht, wie geht's den Stadtbewohnern? Sind alle gesund?"
Begga kam auf uns zu: " ja es geht allen gut, einige Männer wurden verschleppt, aber die die hier sind sind in Ordnung, etwas verstört aber in Ordnung. " Lamina nickte ihm zu und ließ dann die Gefangenen einfach sitzen. Aus dem großen Gebäude kam ein Mann , abgemergelt, dreckig aber forschen Schrittes. Begleitet von Darius. Als ich sah dass er blutete eilte ich ihnen entgegen " Darius! Geht es dir gut?! " Ja es geht schon. Nur eine oberflächliche Wunde." erleichtert atmete ich aus.
Der Mann hieß Lord Talessia und war der Stadtführer. Zum Glück tötete man ihn nicht sondern sperrte ihn nur ein. Die Königin unterhielt sich lange mit ihm und verkündete eine Rast innerhalb der Stadt. Ich jedoch flog zum Lager zurück wobei ich die Blicke der Bewohner bemerkte. Sie alle hatten noch nie jemand anderen als einen Menschen gesehen. Unter mir ritten Darius und Kaol, sowie Begga. Ich landete neben Darius als diese anhielten und abstiegen. Der Großteil der Soldaten war schon im Lager angekommen. Neue Zelte wurden eingepackt, die der zusätzlichen Männer ,die sich dem Heer anschlossen. Ich wollte gerade gehen als jemand meinen Arm festhielt. " Hey, es tut mir leid wegen vorhin, ich war nur enttäuscht, dass er entkommen ist!" ich drehte mich um und sah Kaol in die Augen. Ich nickte ihm zu, er ließ meinen Arm los und ich ging zu meinem Zelt. Die Männer die mich sahen , sahen mich anerkennend an und warfen mir beeindruckte Blicke zu.
Müde und erschöpft ließ ich mich ins Feldbett fallen und starrte an die Zeltdecke. Alleine war Kaol voll in Ordnung, hatte ich mich jedoch wirklich erschrocken als er das Messer warf. Mit dem Gedanken an Kaol fielen mir die Augen zu.

Die einsame KriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt