Kapitel 5

789 16 1
                                    

PoV Mia:

Da dämmerte es mir. Ich hatte nur eine weite Jogginghose an, als ich so betrunken meine Schlüssel fallen ließ. Ich hielt mir die Hand vor den Mund. „Ach du Scheiße", entfuhr es mir. Sein Grinsen wurde noch breiter. „Es muss dir nicht peinlich sein. Ist mir auch schon oft passiert." Gab er zu. Was dachte er sich eigentlich? Dachte er, er hätte mich aus einer Misere gerettet, die ich nicht hätte selbst bewältigen können? Warum beließ er es nicht einfach dabei? „Wenn du mir wegen dem Vorfall jetzt erzählen willst, dass ich deine große Liebe bin, weil ich den Schlüssel hab fallen lassen, dann sorry aber das kaufe ich dir nicht ab." Am liebsten hätte ich ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Warum machte er sich so über mich lustig? „Keine Sorge. Du bist sicherlich nicht meine große Liebe. Mich interessiert nur was falsch gelaufen ist, dass du zur Flasche gegriffen hast." Ist er etwa auch schwul? Warum interessierte er sich überhaupt dafür und warum war er so fürsorglich? „Ich hatte einfach Lust auf Wein." Log ich. Es ging ihn ja schließlich nichts an. „Ich muss jetzt weiter arbeiten", wimmelte ich ihn ab. Er war doch echt bescheuert.

Bis zum Ende meiner Schicht ließ er mich in Ruhe. Ich nahm meine Tasche und lief zu meinem Auto. Leider sprang das doofe Ding nicht an. Das hatte mir noch gefehlt. Ein Klopfen ließ mich zusammenzucken. Vincent stand vor meiner Fensterscheibe. Ich öffnete die Tür. „Ja?" Es klang zickiger als ich es beabsichtigt hatte. „Brauchst du Hilfe?" Er hatte genau mitbekommen, wie mein Auto geröchelt hat und dann nicht mehr ansprang. Ich verneinte. Ja, natürlich brauchte ich Hilfe. Aber nicht seine. Nicht schon wieder. Er zuckte kurz mit den Schultern und stiefelte davon. „Vincent" rief ich ihm hinterher. Es war so peinlich. „Okay. Ich brauch Hilfe. Ich geb's ja zu..." Er drehte sich um. „Dann steig aus. Ich fahr dich."

Es war die schlimmste Autofahrt meines Lebens. Er hörte aggressiven deutsch-Rap. Laut. Sehr laut. Und ich durfte mir das anhören. „So langsam habe ich das Gefühl du möchtest mich ärgern." Schrie ich über die Musik hinweg. Er sah kurz von der Straße weg zu mir. „Wieso?" Ich zeigte auf das Radio. Er drehte es leiser. „Ja?" fragte er. „Das ist keine Musik. Das ist furchtbar. Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du diesen Kram wirklich gerne hörst?!" Er fing schallend an zu lachen.

PoV Vincent:

Ihren Gesichtsausdruck hätte man fotografieren müssen. Wie eine Zitrone so sauer sah sie mich an, als ich lachte. „Ständig machst du dich über mich lustig! Was soll das?!" Shit. Jetzt war sie wirklich sauer. Ich entschuldigte mich. Ich fühlte mich wirklich schuldig. Sie machte große Augen, so als wäre ich der erste Mensch, der sich bei ihr wegen irgendetwas entschuldigt hatte. „Ich fühl mich so dumm, weißt du? Mein Freund hat...Mein Ex-Freund hat mir gestern nach drei Jahren gesagt, dass er schwul ist. Daraufhin hab ich halt meine Freundin angerufen und die hat mich innerhalb einer halben Stunde besucht. Sie hat einen fetten Typen mit fettigen Haaren mitgebracht. Er hieß Thomas, gab sich aber als Franzose aus und nannte sich Jerôme. Ich hab ihn natürlich sofort rausgeschmissen und dann bin ich zur Tanke." platzte sie heraus. Dann jammerte sie weiter. „Und wenn du jetzt die ganze Zeit über mich lachst, ist es als würdest du darüber lachen, dass ich zu blöd bin um zu erkennen, dass mein Ex schwul ist und meine Freundin mich so schlecht kennt, dass sie mich mit so einem verkuppeln will." Auch wenn ich Schuldgefühle hatte war mir die Situation jedoch ziemlich unangenehm. „Oh." Gott Vincent. ‚oh'. Ist das dein Ernst? Sie sah mich an. „Bin ich etwa so hässlich, dass man mich nur mit einem dicken Mann mit fettigen Haaren verkuppeln kann?" Ich ließ die Frage unbeantwortet, bis ich vor dem Mehrfamilienhaus hielt, in dem sie wohnte. Sie war ganz und gar nicht hässlich. Sie hatte eine schöne Figur und war schlank. Ihre Mandelförmigen blauen Augen strahlten einen geradezu an. Und ihre blonden kurzen Haare sahen mit den leichten Wellen aus wie Gold. „Nein. Du könntest Brad Pitt haben." Was rede ich denn für schwules Zeug? Jedenfalls fing sie an zu kichern. „Wirklich?" fragte sie noch einmal zaghaft. Ich nickte nur. Sie nahm ihre Tasche und stieg aus. Ich wartete noch und sah ihr zu, wie sie im Haus verschwand, bevor ich los fuhr.

Ich weiß das Kapitel ist nicht so gut und schon wieder so kurz. Ich krieg's einfach nicht hin. Aber ich hab mich total schuldig gefühlt, dass ich gestern schon keins hochgeladen habe. Okay ich habe zwar gesagt Donnerstag bis Freitag aber trotzdem.

Vielleicht gefällt euch das Kapitel ja trotzdem. Falls ihr Fragen habt etc. fragt/kommentiert. Ich würde mich auch über eine Rückmeldung freuen, wie ihr die Geschichte, das Buch bis jetzt findet und ob ich etwas verbessern kann? Ansonsten schönen Tag/ Abend noch. Genießt das Wochenende :)

It's you that I've been waiting to findWo Geschichten leben. Entdecke jetzt