Kapitel 8

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PoV Vincent:

Til ging zu seinem Motorrad und brauste davon. Kurz danach kam Mia aus dem Gebäude. Eine Freundin rechts unterm Arm, die andere links. Sobald sie mich entdeckte verabschiedete sie sich von ihnen und kam zu mir.

PoV Mia:

„Du kennst Til?" fragte ich ihn. Ich mochte den Typen nicht. Jeder wusste, dass er jeden Tag eine neue hatte. Jungs feierten ihn. Vincent nickte. „Ja wir sind seit wir 8 Jahre alt sind miteinander befreundet." Irgendwie war es mir plötzlich peinlich hier zu stehen und ihn einfach nach seinem Privatleben auszufragen. Ich war ja nicht verliebt in ihn und ich wollte auch nicht, dass er das dachte. „Ich muss dann jetzt los." Ich zeigte zu meinem Auto. Dann drehte ich mich um, schulterte meine Tasche und ging.

Ich fuhr in den Supermarkt. Die ruhige Musik, die den Fahrstuhlmelodien glich entspannte mich, genauso wie das durch die Gänge schländern. Ich schob den Einkaufswagen durch die Gemüseabteilung und dachte nach.

Ich wusste von Til, dass er sich an jedes Mädchen ranschmiss. War Vincent etwa genauso? Ich habe doch gesehen, wie er den Mädchen in den Ausschnitt geschaut hat, wie sie ihn anhimmelten und wie er sich feiern ließ. Er sah so aus, als würde er sich jederzeit eines dieser Mädchen schnappen und in seine Wohnung bringen. Dann würde er dort Dinge mit ihnen machen, wovon ich nur träumen konnte, ja wovon ich nicht einmal etwas wusste. Mit 20. Plötzlich hatte ich Angst. Was war, wenn ich für ihn einfach nur ein Spiel darstelle. Ein kleines blondes, liebes Mädchen, das sich leicht rumkriegen lässt.

Damit ich nicht mit leerem Wagen wieder ging, kaufte ich einen Kasten Wasser. Den brauchte ich sowieso. Dann fuhr ich nach Hause und bekam einen Schock, als ich Jakob vor meiner Tür sitzen sah. Dabei hatte er doch eigentlich noch einen Schlüssel?! „Wo warst du?" Er umarmte mich. Dann sah er den Kasten und nahm ihn mir ab. Ich öffnete die Tür und wir gingen in meine Wohnung. „Was machst du hier?" Das war das erste Mal, dass er einfach so aufgetaucht war. „Julienne war heute bei mir." „Das ist doch kein Grund bei mir aufzukreuzen" Super...du zeigst ihm grad, dass du ihn nicht da haben willst. Das machst du total toll! „Sie hat mir von diesem Vincent erzählt den du kennst und meinte er würde sie toll finden und... du weißt ja was ich meine... Ich muss mit dir darüber sprechen. Du kannst dich nicht immer unterbuttern lassen!" Ich hielt in meiner Bewegung inne und schaute ihn fassungslos an. Ich ließ mich nicht unterbuttern, oder etwa doch? Ich schluckte. Dann ließ ich mich auf einen Stuhl sinken. „Fühlst du dich nicht benachteiligt?" Ich schüttelte den Kopf. Lüge! Ich wusste, dass er Recht hatte. Vincent hatte mich doch auch schon darauf angesprochen. Es war offensichtlich. „Du lässt dich ständig von Julienne in den Schatten stellen. DU kennst diesen Vincent. Mia ich kenne dich. Ich weiß, dass du eifersüchtig bist. Nicht darauf, dass sie dir Vincent wegnehmen will, sondern darauf, dass sie immer interessanter als du ist. Mia du bist hübsch, du bist intelligent. Sei doch nicht so dumm und lass das mit dir machen." Er machte mich wütend. Ich spürte wie ich rot wurde. „Warum mischt du dich da ein?! Es ist mir egal! Julienne kann ihn haben. Wenn er sie mag dann tut er das und dann wäre ich auch egal, versteh es doch! Und selbst wenn, ich will nichts von ihm!" sagte ich laut. Stimmte das? Wollte ich wirklich nichts von ihm? Nein. Wenn er war wie Til, dann wünschte ich Julienne viel Spaß. Jakob stieß laut Luft aus. „Mit solchen Gedanken kommst du nie weiter, weißt du das?! Du lässt dich ja geradezu in den Schatten stellen! Wie soll er dich denn sehen, wenn du dich versteckst! Wenn du das auf dir sitzen lassen willst, dann tu das aber dann kann ich dir auch nicht mehr helfen!" Er hatte Recht. Er hatte so verdammt Recht und ich wusste es aber ich sagte nichts mehr. Nach ein paar Minuten des Schweigens ging er, ließ mich alleine zurück. Ich wollte weinen, schreien. Aber am liebsten wollte ich mich betrinken.

Ich tat es nicht. Ich hatte Angst, dass Vincent mir wieder half, dass er mich nicht einfach in Ruhe ließ, wenn ich so betrunken war, dass er die Situation ausnutzte. Ich lief also nicht wieder zur Tanke, kaufte mir kein Wein oder was es da sonst noch gab, musste mir nicht helfen lassen. Stattdessen machte ich einen Film an, bei dem ich schnell einschlief.

It's you that I've been waiting to findWo Geschichten leben. Entdecke jetzt