PoV Vincent:
Es klang so dämlich, wie es war aber ich hatte mich verliebt? Ich wusste es selbst nicht. Aber wenn, dann in ein Mädchen, dass ich kaum kannte.
Ich fuhr nicht direkt nach Hause sondern machte noch ein paar Runden um den Block. Ich schlug mir aus dem Kopf, dass ich auch nur in Erwägung gezogen hatte sie zu lieben. Außerdem hatte sie Selbstwertkomplexe.
PoV Mia:
Als ich am nächsten Morgen aufwachte stand mein Auto vor der Tür. Da Vincent der einzige war, der von meinem Autoproblem wusste, musste er es gewesen sein, der es repariert hatte. Ich konnte mich nicht einmal bei ihm bedanken. Ich besaß weder seine Handynummer noch sonst irgendetwas, womit ich ihn hätte erreichen können. Sehen würde ich ihn schließlich erst Sonntag zu meiner Schicht im Restaurant. Das dachte ich zumindest.
Ich machte mich fertig und fuhr dann zur Uni. Wie immer trank ich morgens vor der Vorlesung mit Julienne einen Kaffee im Café. „Mensch, wo warst du? Ich hab so oft versucht dich zu erreichen", beschwerte sie sich. Hallo Julienne, ich freu mich auch dich zu sehen. „Mein Handy ist kaputt gegangen", log ich. „Jerôme hat mir erzählt, du hättest ihn rausgeschmissen, nachdem ich gegangen bin." Ich war erst einmal perplex. Fast hätte ich ihn vergessen. „Na Jerôme??? Der Franzose... hallo erinnerst du dich???" Sie dachte scheinbar ich würde mich an dieses Ekelpakte nicht mehr erinnern. Am liebsten hätte ich ihr den Kaffee, den ich gerade im Mund hatte ins Gesicht gespuckt. „Da fragst du noch wieso? Hast du ihn dir mal angesehen. Fettige Haare, Bierbauch. Wie alt war er? 38? Mal davon abgesehen ist er ja nicht einmal Franzose. Er heißt Thomas." Man konnte an ihrem Gesicht ablesen, wie egal ihr das war. Sie zuckte mit den Schultern. „Du hast ja an allem was zu meckern..." Ich kam mir richtig blöd vor. „Findest du etwa, dass ich so furchtbar aussehe, dass ich mir sowas antun muss?" Sie reagierte gar nicht darauf. Ich seufzte und wandte mich von ihr ab. Zu meinem Pech kam Vincent gerade ins Café und entdeckte mich. Er lief auf uns zu während Julienne mich fragte, ob Vincent etwas für sie wäre. Ich wusste gar nicht mehr wen ich am meisten anstarren sollte. Vincent, weil er einfach auf uns zukam und ich kein bisschen darauf vorbereitet war oder Julienne, einfach weil sie diese Frage gestellt hatte. „Hi" sagte er. Julienne erwiderte dies und versuchte dabei unglaublich sexy zu wirken. Wieder fühlte ich mich ziemlich blöd. „Hi. Was machst du denn hier?" Was macht man denn so in einem Café? Super Frage. „Ich wollte vor meiner Vorlesung noch was trinken. Kann ich mich setzen?" Ohne auf eine Antwort zu warten zog er einen Stuhl heran und setzte sich. „Willst du uns denn gar nicht vorstellen?" fragte Julienne. Am liebsten hätte ich verneint aber das konnte ich natürlich nicht machen also stellte ich die beiden einander vor. Sie unterhielten sich. Nein. Vincent unterhielt sich. Julienne flirtete. Ich war das dritte Wagenrad, das niemand brauchte. Wie immer: Die hässliche Freundin ist Nebensache. Wenigstens erfuhr ich etwas über ihn.
Er war neu zugezogen, weil er auf seiner alten Uni nicht klar kam. Sein Vater hat in einer Autowerkstatt gearbeitet, bis er wegen einem Unfall ein Bein verlor und in Frührente ging. Er studiert Literatur und ich hoffte inständig, dass er nicht in meinem Kurs war. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich es so schlimm fand aber ich wollte es nun mal nicht.
Julienne fing damit an Geschichten über uns zu erzählen, in denen ich schlecht da stand. Wie zum Beispiel, dass ich auf Partys immer kotzte, weil ich kein Alkohol vertrug. Aber das schien Vincent ja bereits zu wissen.
Julienne verabschiedete sich von uns, da sie in die andere Richtung musste. Sie küsste Vincent auf die Wange und zwinkerte mir zu, so als würde sie mir sagen wollen, dass sie ihn voll rumgekriegt hätte.
6. Kapitel. Ich würde mich auf eine Rückmeldung freuen. Mich interessiert, was ich von Mia und Vincent haltet und wie ihr Julienne findet? Schreibt's in die Kommentare. Bis nächste Woche :)
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It's you that I've been waiting to find
Teen Fiction"Ich bin schwul". Dadurch änderte sich alles in Mias Leben. Sie verliert ihren Freund und ihre Freundin ist auch keine besonders gute Hilfe, wenn es darum geht sie abzulenken. In einer dunklen Nacht trifft sie durch einen Zufall auf Vincent, der ih...