Kapitel 16

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PoV Mia:

Am liebsten hätte ich ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Ihm sind ja fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Ich habe sogar ein bisschen Begierde in seinem Blick gesehen. Als ich darüber nachdachte musste ich mir eingestehen, dass es mir gefiel, dass mir gefiel wie er mich ansah. Während ich in meinem Bett lag und weiter nachdachte, fielen mir langsam aber sicher die Augen zu und ich wanderte ins Land der Träume.

Und wieder weckte der Wecker mich ohne Erbarmung. Verschlafen schlurfte ich in die Küche. Mein Blick fiel von der Theke direkt auf die Couch, wo Vincent noch schlafend lag, die Decke nur bis zu den Hüften. Ich hatte freie Sicht auf sein Six-Pack und das dieses Mal ohne dabei erwischt zu werden, wie ich starrte.

„Gefällt dir was du siehst?" Scheiße. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie er die Augen geöffnet und den Kopf zu mir gedreht hatte. Ich war viel zu sehr vertieft in diese überaus definierten Muskeln. Aber anstatt ertappt runter zu gucken, wie sonst auch, schaute ich ihm klar in die Augen. Ich nahm allen Mut zusammen. „Ich kann's nicht leugnen. Aber hey, es gibt auch andere Männer mit so einem Oberkörper. Die würde ich ja schließlich auch angucken." Scheiße, was hab ich da gesagt?! Ich wollte doch eigentlich was ganz anderes von mir geben! Sein Grinsen wurde breiter denn je. „Schön zu wissen." Sagte er bevor er sich quälend langsam von der Couch erhob und sich dann noch langsamer vor meinen Augen streckte. Verdammt! Warum musste er dabei einfach nur so gut aussehen, auch wenn es bescheuert war, wie er sich in Zeitlupe vor mir bewegte! Ich konnte meinen Blick einfach nicht abwenden. Er machte das extra, beobachtete mich sogar dabei aber ich konnte einfach nicht weg gucken. „Komm schon. Sag doch einfach, dass es dir gefällt. Ich sehe doch wie du mich anguckst." Ich fing an auf meiner Unterlippe rum zu kauen, so wie immer, wenn ich nervös wurde. Allerdings sah es nicht so schön aus, wie man sich das vorstellte. Nein. Ich biss regelrecht darauf rum, als würde ich mir meine Lippe abkauen.

Er kam zu mir in die Küche, kam mir ganz nah. Sein Atem streifte meine Wange als er sich noch weiter vorbeugte. Ich bekam eine Gänsehaut und mir wurde ganz flau im Magen. „Kann ich mir einen Kaffee machen?" fragte er schließlich. Peinlich berührt ging ich zur Seite. Mit geschickten Griffen bediente er die Maschine. In meinem Schlabber-Schlafanzug fühlte ich mich total fehl am Platz. Vincent schlängelte sich wieder an mir vorbei und streifte dabei meinen Arm. Auch da bekam ich eine Gänsehaut. Was ist das? Spürt er das auch? Seine Mimik und Gestik zeigte mir jedoch, dass er es vermutlich nicht gespürt hatte. „Ich zieh mir was an." Tischdecken blieb dann wohl wieder an mir hängen. Nach dem Frühstück fuhren wir mal wieder mit seinem Auto. Diesmal zur Uni.

In der Vorlesung setzte ich mich dann neben ein blondes Mädchen, weil Vincent wieder zu Til ging.

PoV Vincent:

Bis Professor Kaplan kam unterhielten wir uns mit den Mädchen. Nein. Wir unterhielten uns nicht. Wir machten sie regelrecht an. Aber das störte sie nicht, denn sie wollten uns und das wiederum machte mich an.

Der Professor kam und begann die Vorlesung. Als ich mich wieder setzte streifte mein Blick kurz durch den Saal und blieb an Mia hängen. Unsere Blicke trafen sich. Sie sah mich an mit diesem forschen Blick an, so als würde sie durch mich hindurch sehen. Ich hingegen guckte sie richtig an. Sie hatte heute wieder leicht gewellte Haare. Wenn sie richtig lockig waren gefielen sie mir besser. „Achso und zwischen euch läuft nichts?" hörte ich Til sagen. Zögernd schüttelte ich den Kopf. Ich wusste genau, was er mit ihr vorhatte aber ich wusste auch genauso gut, dass ich nichts dagegen tun könnte. Ich hoffte einfach nur für sie, dass sie schlau genug war um sich nicht von ihm einlullen zu lassen. „Ich sprech' sie nachher an." Flüsterte Til. Ich sah sein dreckiges Grinsen und hätte ihn am liebsten verprügelt. Ich hatte immer mitgemacht, wenn er Dinge wie diese vorhatte. Dieses Mal empfand ich jedoch nur Ekel.

It's you that I've been waiting to findWo Geschichten leben. Entdecke jetzt