Kapitel 10

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PoV Mia:

Was bildete er sich ein, mich so bloßzustellen?!Ich spürte, dass ich immer noch rot im Gesicht war. Was glaubt er denn, wer er ist?! Allein wie er Ben angesehen hat und dann die Nummer mit dem Umziehen. Das hat er doch extra gemacht! Als er dann endlich gegangen ist habe ich mich in Ruhe umgezogen. In meinen Gedanken verfolgte mich das Bild seines Six-Packs auf seiner karamellfarbenen Haut. Ich hatte kapiert, dass er wollte, dass es mir gefiel und verdammt JA, das tat es auch. Trotzdem hasste ich ihn dafür, dass er scheinbar glaubte, ich würde etwas von ihm wollen. Mein Gott er hat mir geholfen und jetzt verfolgt er mich. Er hat dieselben Fächer, denselben Arbeitsplatzt als hätte er sich über mich informiert. Ich wollte garantiert nichts von ihm.

Ich ging wieder zurück ins Restaurant und erledigte meinen Job. Ich ignorierte Vincent soweit es ging. Allerdings stellte er sich extra dumm an, damit ich ihm half oder irgendwelche Fragen beantwortete von denen er die Antworten genau wusste. Warum auch immer er das tat. Ich war froh als ich endlich nach Hause konnte. Dann fiel mir allerdings ein, dass Vincent mich nach Hause fahren würde. Meine Stimmung viel in den Keller. Ich wäre allerdings nicht drum herum kommen, sonst hätte ich laufen müssen und das hätte ewig gedauert. Ich ging also zu seinem Auto und wartete auf ihn.

PoV Vincent:

Sie lehnte an meinem Auto und tippte auf ihrem Handy herum. Sie sah hübsch aus, so wie sie an meinem alten Audi lehnte. Sie hätte jedem Model Konkurrenz gemacht, zudem sie nicht so extrem dürr war. Was dachte ich bloß?! War mir doch egal wie sie aussah. „Können wir?" Sie steckte ihr Handy weg und stieg ins Auto. Sie redete nicht und ich wollte keine Unterhaltung anfangen. Deshalb schwiegen wir wieder während der ganzen Fahrt. Es war kein normales Schweigen. Es war eindeutig peinliches Schweigen und trotzdem wollte ich es nicht brechen. Es störte mich nämlich einfach nicht. Ich kannte so viele Mädchen und die meisten redeten ohne Punkt und Komma. Irgendwie gefiel mir dieses Schweigen fast. Es war zwanglos. Ja! Zwanglos, wie unter Kollegen. Wir waren nur Kollegen. Sowohl in der Uni als auch im Beruf. Einfach nur Kollegen.

Bei ihr angekommen stieg sie einfach aus. Ohne Verabschiedung, kein Wort brachte sie heraus. Konnte mir aber auch egal sein.

Ich fuhr zu mir nach Hause in meine WG, die ich mir mit Lukas teilte. Was heißt schon ‚teilte'... ihm gehörte die Bude und ich durfte vorzugsweise da wohnen. Ich war ziemlich überrascht als ich sah, dass grad eine Houseparty bei uns stattfand. An dieser Stelle: Danke Lukas, dafür, dass ich immer bestens informiert bin. Eigentlich war ich ihm ja dankbar. Ich hatte schon länger keinen Sex mehr weil ich tatsächlich keine Zeit dafür hatte.

Ich ging die Treppen hoch und bemerkte, dass ich scheinbar schon sehnlichst erwartet wurde. „Da ist er ja, der Vince! Wir haben dich schon vermisst." Begrüßte mich ein Mädchen. Ich hatte keine scheiß Ahnung wer sie war oder wer sie sein könnte aber das konnte mir ja auch eigentlich egal sein. „Erinnerst du dich denn etwa nicht mehr an mich? Muss ich dir etwa auf die Sprünge helfen?" fragte sie mich und versuchte dabei verführerisch zu sein. Auch das war mir ziemlich egal denn im nächsten Moment küsste sie mich auch schon und ich küsste sie zurück. Wer sie war viel mir trotzdem nicht ein also flüsterte ich einfach irgendeinen Namen in ihren Mundwinkel. Leider war das Glück nicht auf meiner Seite. Sie stieß mich von sich. „Ich bin's, Katha!" schrie sie mich regelrecht an. Mit dem Namen konnte ich tatsächlich etwas anfangen. Sie war das erste Mädchen, das ich geküsst hatte. Die Sache hatte allerdings einen Haken, da ich zu dieser Zeit 12 Jahre alt gewesen sein muss. „Hübsch siehst'e aus." Versuchte ich die Situation zu retten aber sie war so eingeschnappt und angepisst, dass sie nur noch zickig davon stiefelte. Ich holte mir erst einmal etwas zu trinken. Was richtiges um meine Stimmung aufzubessern. Auf meinem Weg traf ich dann endlich Lukas. „Hey, die Party is für dich. Ich weiß du bis zwar schon paar Tage hier aber trotzdem." Ganz nüchtern war er jedenfalls nicht mehr. Immerhin drückte er mir einen dieser roten Plastikbecher in die Hand. Darin befand sich Wodka Lemon. Ich trank so viele, bis ich mich endlich gut fühlte. Ein großer Fehler denn ich verfiel in alte Muster. Ich ließ mich feiern wie ein Gott, schleppte irgend so ein hübsches Ding ab, das mich anhimmelte und rauchte wie ein Irrer. Zwei Wochen hat mein Vorsatz gehalten mit dem Rauchen aufzuhören.

Ich stürzte so ab, dass ich am nächsten Morgen mit Filmriss und Kopfschmerzen zwischen 'ner Menge Mädchen auf dem Boden aufwachte. Ich nahm eine Kopfschmerztablette und ging in mein Zimmer um meinen Rausch erst einmal richtig auszuschlafen.

Als ich das nächste Mal wach wurde waren die Mädchen verschwunden. Lukas räumte gerade alles auf. Ich find an ihm zu helfen. „Ich hab so Lust auf 'ne Kippe, was ist gestern passiert?" Lukas Blick veränderte sich. Ich hatte schon Angst, dass ich etwas Schlimmes gemacht habe. „Eine Party ist passiert. Du hast Mädchen abgeschleppt und geraucht, so wie immer. Irgendwann hat dir jemand einen Joint in die Hand gedrückt, den du volle Kanne inhaliert hast. Danach war nix mehr mit dir los. Du hast irgend 'nen Scheiß gelabert und bist irgendwann torkelnd auf den Boden gefallen und eingepennt." Scheiße wie peinlich!



It's you that I've been waiting to findWo Geschichten leben. Entdecke jetzt