Kapitel 12

432 9 2
                                    

PoV Vincent:

Lia saß auf meinem Schoß und hörte gar nicht mehr auf mich zu küssen. Ich hatte nichts dagegen, denn ich hatte beschlossen mich nicht ändern zu können. Die Zigaretten taten einfach gut und der Sex erst. Es war so einfach Mädchen rumzukriegen, es machte Spaß und es hatte einen hübschen Nebeneffekt.

Lia stieß mir ihre Zunge regelrecht in den Hals. Ihre Hand wanderte von meiner Brust abwärts in tiefere Regionen. Gerade als ich sie von ihrem Oberteil befreien wollte, klopfte es an meiner Autoscheibe. Irgendwer musste ja immer stören. Eine Wasserstoffblondine mit Handtäschchen sah mich entsetzt an. Es dauerte einen Moment bis ich Julienne erkannte. „Lia..." Ich versuchte sie zu stoppen aber sie ließ einfach nicht von mir, weshalb ich sie ein wenig unsanft von mir schob, soweit es das Auto zuließ. „Ich muss was klären." Ich hielt ihre Hände fest, da sie es scheinbar immer noch begriffen hatte. Ich nickte in Richtung Julienne. Endlich hatte sie verstanden was ich wollte und ließ mich in Ruhe. Wir stiegen aus dem Auto. „Äh...hallo?" fragte ich sie ziemlich verwirrt. Julienne wirkte total sauer. „Du meintest, dass wir uns mal treffen." Ich seufzte. Leidet sie etwa darunter, dass sie grad nicht im Mittelpunkt stand oder sich niemand um sie kümmerte?! „Nein. Du meintest wir könnten uns mal treffen. Ich habe nie zugesagt und eigentlich will ich dich auch nicht hier haben, wie du siehst." Zischte ich. „Aber mit Mia triffst du dich!" schrie sie. Gott war sie hysterisch. Ich war froh als sie endlich ging. Aber ihr verhalten brachte mich auf einen Gedanken. War sie etwa neidisch auf Mia?

Lia schaute mich mit großen Augen an. „Bin ich etwa nicht die einzige?" Ihre Augen wurden glasig und dann strömten die Tränen. Ich seufzte. Schon wieder. Das war's dann wohl. Diese dumme Kuh tauchte nicht nur hier auf, um mich zu stören, nein, sie versaute mir auch gleich meinen Spaß. Was hätte ich in dem Auto nur alles mit ihr machen können. „Nein. Bist du nicht." Sagte ich wahrheitsgemäß. Es wäre sowieso egal gewesen, was ich gesagt hätte. Sie hätte mich nicht mehr rangelassen. Sie verpasste mir eine schallende Backpfeife um weinend davon zu rennen.

Ich ging wieder hoch in meine Wohnung. Es roch immer noch nach Alkohol. Ich hasste dieses Loch. Ich wollte mir eine schöne Wohnung suchen, meine Lebenseinstellung ändern und wo bin ich gelandet? In diesem Loch! Mit Mädchen und Zigaretten. Ich erkannte, dass es keinen Zweck hatte mich zu ändern.

Lukas telefonierte und fuchtelte dabei wie verrückt mit den Händen herum. „Ja. Wir sind morgen raus!" Er legte auf, raufte sich die Haare und schlug mit der Faust auf den Holztisch, sodass die Bierflaschen wackelten. „Scheiße!" schrie er. „Was ist?" Ruckartig drehte er sich zu mir um. Seine Augen trieften vor Wut und Verzweiflung. „Wir müssen hier raus. Wir werden geschmissen...quasi. Die Stadt will die Gegend platt machen. Adam hat grad angerufen." Ich wusste nicht, ob ich mich freuen sollte endlich hier weg zu kommen oder ob ich traurig sein sollte, weil ich kein Zuhause mehr hatte. „Wir müssen bis morgen verschwinden." Sagte er. ‚Verdammt! Wo sollte ich denn so schnell hin? ', war mein erster Gedanke. Trotzdem stürmte ich direkt in mein Zimmer um meine Sachen zu holen. Ich schmiss alles einfach in den Kofferraum von meinem alten Audi. Ich würde Lukas wohl nicht mehr wieder sehen. Ich wusste es einfach. Aber es war mir egal. Ich startete den Motor und fuhr los, auch wenn ich nicht wusste, wohin ich sollte. Ich fuhr einfach nur. Bis es spät und somit auch dunkel wurde. Ich parkte in einer verlassenen Gegend und schlief in meinem Auto ein.

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Im Seitenspiegel sah ich meinen Bartwuchs. Ich hasste Bärte. Es störte mich einfach. Außerdem war ich vermutlich der einzige Mann, dem ein Bart nicht stand. Ich roch an mir selbst und stellte fest, dass ich eine Dusche benötigte. Leider würde ich keine Dusche bekommen. Ich stieg aus und zündete mir eine Zigarette an. Ich trat gegen den Autoreifen vor Wut. Aber dann kam mir eine Idee. Ich schmiss die Zigarette weg, obwohl sie eigentlich viel zu schade dafür war, setzte mich in mein Auto und fuhr so schnell ich konnte zu meinem Ziel.

Noch mal ein Frohes neues Jahr 2016. Ich hoffe ihr seid gut rein gerutscht. Tut mir leid, dass heute erst das Kapitel kommt aber ich bin immer noch Hundemüde und hatte ehrlich gesagt auch keine Lust :D. Kurze Ansage: Vor Mittwoch wird noch ein Kapitel kommen, weil ich bis dahin noch Ferien habe und mir einfach mal die Zeit für euch nehme (Weil ich nämlich super nett bin) :) und ich muss DreamReading99 danken. Sie weiß wofür.



It's you that I've been waiting to findWo Geschichten leben. Entdecke jetzt