Ich sitze alleine am Frühstückstisch, meine Mutter ist schon im Büro.
Die letzte Nacht war gespickt von Träumen von Matthias.
Schon allein bei dem Gedanken ihn nachher zu sehen wird mir ganz kribbelig.
Seit drei Stunden starre ich auf die Uhr doch die Zeiger bewegen sich in Zeitlupe.
Noch eine Stunde!
Ich muss mich unbedingt ablenken und daher gehe ich mich schonmal fertigmachen.
Doch was soll ich anziehen?
Mein Kleiderschrank ist voller Klamotten, doch irgendwie ist alles falsch.
Schließlich fällt meine Entscheidung auf mein blau-rot Karriertes Hemd, darunter ein blaues Top und eine Jeans.
Nachdem ich mich geduscht und angezogen habe stelle ich mit einem Blick auf die Uhr fest, dass ich in zehn Minuten zu Matthias kann. Ich packe also mein Handy ein und ziehe meine Jacke und die Winterboots an.
Fertig angezogen sind es auch schon zwei Minuten vor 14 Uhr.
Mit klopfendem Herzen gehe ich vor die Tür. Die frische Winterluft empfängt mich.
Meine nervösität steigt, desto näher ich seinem Haus komme.
Vor seiner Haustür drücke ich die Klingel und warte mit angehaltener Luft. Im Haus rumpelt es und kurz darauf öffnet sich die Tür.
Verwirrt geht mein Blick ins Leere.»Hallo Matthias Freundin!«, sagt eine helle Mädchenstimme erfreut und ich senke den Kopf.
Natürlich! Emely, Matthias Schwester hat mir geöffnet.
Sie steht strahlend vor mir.»Hi!«, sage ich und spüre wie ich lockerer werde. »Ist Matthias da?«
»Klar ist der da, warum sollte der das nicht sein? Der wartet doch schon die ganze zeit ungeduldig auf dich.«, sagt sie verwirrt.
Er hat auf mich gewartet?! Wirklich? Ich kann mich nur geradeso davon abhalten es laut auszusprechen.»Emely? Ist jemand an der Tür?«,
Matthias kommt um die Ecke gerannt und als er mich sieht bleibt er ruckartig stehen.»Oh, Hi!«, bilde ich mir das ein oder wird er rot?
»Hey, ähm kann ich rein kommen?«, frage ich, denn die Situation wird mir langsam unangenehm.
»Klar! Wie unhöflich von mir!«, sagt er schnell und tritt zur Seite.
Matthias' Haus ist groß und rot. Überall liegen rote Teppiche.
Wir gehen eine Holztreppe hoch in sein Zimmer.
Es ist für einen Jungen unüblich sehr ordentlich. Ansonsten hängen ein paar Bilder in dem sonst weißen Zimmer, die meisten davon zeigen Landschaften aus Schnee.Er hat es also ernst gemeint als er mir sagte, dass er sich auch Schnee wünscht.
Wir setzen uns auf sein Weißes Bett mit blauer Bettwäsche, das unter einer Bettschräge steht.
Matthias stellt den CD-player an und es erklingt wieder das Lied "Dezemberträume ", ach, wie ich es liebe!Dann angelt er sich zwei Keksdosen.
In einer Dose sind Zimtsterne , meine Lieblingskekse.
Ich nehme mir einen und beiße genüsslich hinein.»Und? Lecker?«, fragt Matthias grinsend.
Ich nicke nur, weil mein Mund noch zu voll ist, und Strecke einen Daumen hoch.»Wer ist denn der Meisterbäker?«, ist meine Frage, als mein Mund wieder leer ist, in der Annahme seine Mutter hätte die Kekse gebacken.
»Ich!«, sagt er leise, als wäre es ihm unangenehm.
»Das ist ja cool!«, rufe ich erfreut aus.
Er liebt Schnee, er mag "Dezemberträume " und er backt Plätzchen.... Er ist einfach nur perfekt!»Ähm... Was machst du Weihnachten so?« Fragt Matthias und wechselt somit das Thema.
»Ich Feier mit meiner Mutter.«, sage ich und spüre erneut, wie glücklich ich darüber bin.
»Das ist sehr schön, weil sie kaum Zeit hat.«, füge ich hinzu.»Oh was macht sie denn Beruflich?«, fragt Matthias interessiert.
»Sie arbeitet in einem Büro, ehrgesagt in einer Verwaltung. Sie Verwaltet die Ein- und ausgaben einer Firma für Herrenklamotten und schreibt Rechnungen, und so etwas.«,
Ich nehme mir noch einen Keks. Sie schmecken wirklich himmlisch!»Okay, dass ist ja schon irgendwie komisch bei so einem Beruf! Hört sich irgendwie danach an, als wenn ihr Chef ein Arschloch wäre.«, er lacht.
Ich lache auch. »Ja das ist er! Was machst du eigentlich Weihnachten?«»Ach, bei mir kommen nur wiedermal alle Familienangehörigen, wie immer und das Haus ist voll.«, sagt er achselzuckend.
» Du hast noch mehr Verwandte?!«, frage ich erstaunt.
»Ja«
»Wow«, Ich stelle mir vor wie in diesem Haus an jeder Ecke Leute stehen, Kinder fröhlich durch die Flure laufen und alle von Glück und liebe erfüllt sind, da die Familie beisammen ist. Ich seuftze auf.
»Was ist?«, fragt Matthias besorgt.
»Ach, ich wünsche mir nur auch so eine große Familie.«
Ich merke wie mir Tränen in die Augen schießen.»Glaub mir, das ist gar nicht so toll wie du denkst! Es gibt andauernd Streit und man kann nie beisammensitzen weil immer ein Teil der Familie zerstritten ist.«, sagt er lächelnd. Ich muss auch Lächeln, doch ein Gedanke schiebt sich in meinen Kopf. Wenn mein Vater hier wäre hätte ich bestimmt auch so eine Familie!
Ich kann es nicht verhindern aber die Tränen drücken zu stark und ich muss sie einfach heraus lassen.
Mein Kopf erhitzt sich.Matthias legt eine Hand auf meinen Rücken und ich liege so schnell in seinen Armen, dass ich es gar nicht gemerkt habe.
Es ist ein sehr schönes Gefühl, als wenn ich schon immer dafür bestimmt gewesen wäre in seiner Nähe zu sein.
Meine Atmung beruhigt sich stetig und nach einer Weile lässt auch der beklemmende Druck auf meinem Herzen nach.»Es ist doch alles gut!«, sagt Matthias.
Ich nicke und auch wenn mein Körper danach schreit weiter in seinen Armen liegen zu bleiben setze ich mich auf und wischen mir mit meine. Ärmel die Tränen ab.»Danke, das habe ich jetzt gebraucht!«, sage ich und lächele ihn vorsichtig an.
»Ist doch okay!«, sagt er und lächelt zurück. »Habe ich doch gerne gemacht! Sag mal, wie findest du eigentlich...«, Matthias wechselt das Thema und wir unterhalten uns noch den Rest des ganzen Tages. Wir lachen viel und stellen immer mehr Gemeinsamkeiten fest.
Zum Beispiel spielen wir beide Gitarre, lieben Schnee, hassen Herr Petrista und schauen dieselben Filme.Am Abend stelle ich mit einem Blick auf die Uhr enttäuscht fest, dass ich nach Hause muss, auch wenn ich sein Angebot, bei ihm zu Abend zu essen sehr gerne angenommen. Zu gerne hätte ich seine große Familie kennen gelernt!
Wir verabreden uns für morgen früh auf unserer Straße und mit einem Leichtigkeitsgefühl und guter Laune gehe ich nach Hause. Meine Mutter ist schon da, das erkenne ich an ihrem Auto.
Ich komme die Türe herein und sehe, dass sie deprimiert auf dem Sofa sitzt.
Meine Laune soll sich aber nicht verschlechtern, ich möchte dieses Tolle Gefühl noch Länger haben. Daher ignoriere ich sie erstmal und Summe die Melodie von "Happy X-mas".
Irgendwie weiß ich, dass etwas nicht Schönes auf mich zu kommen wird...
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Weihnachtsliebe
Teen FictionMila ist verzweifelt, denn ihr Freund hat kurz vor Weihnachten einfach so per sms schluss gemacht. Als wenn der Liebeskummer nicht genug wäre sieht es auch noch so aus als würde Weihnachten ins Wasser fallen und sie erlebt eine Enttäuschung nach der...