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Nassgeschwitzt wache ich auf. Ich fühle mich ausgelaugt, obwohl ich eigentlich ehr erholt sein müsste. Jetzt wo ich wach bin merke ich außerdem, dass meine Blase drückt.

Ich möchte meine Beine aus dem Bett schwingen doch aus irgendeinem Grund ist das nicht möglich. Irritiert versuche ich es nochmal. Komisch! In der dunkelheit kann ich nicht die Bettkante entdecken.
Da kommt mir die Lösung in den Sinn: Ich muss vom Bett herunter gefallen sein! Glücklich, dass sich das Problem gelöst hat stehe ich auf und gehe zur Badezimmertür. Ehr gesagt ich VERSUCHE zu der Tür zu gehen, denn durch die Dunkelheit muss ich mich auf meinen Orientierungssinn verlassen.

Ich bin mir sicher, dass die Türe rechts in der Rechten Wand ist, doch als ich dort taste finde ich sie nicht. Panik breitet sich in mir aus und ich taste hecktisch weiter. Überall nur kalte, raue Wand.

Irgendwo muss diese verdammte Tür doch sein!

Nun gilt meine Suche dem Lichtschalter. Doch auch der lässt sich nicht finden. Bin ich jetzt total Irre?! Wütend schlage ich gegen die Wand. Wieso kann nicht alles einfach glatt laufen? Die Dunkelheit scheint mich zu erdrücken. Sie ist unendlich und schwer. Die Panick wird immer stärker und die Luft immer knapper. Schließlich fange ich zu röcheln an.

»Mila?«, fragt eine verschlafende Stimme. Ich merke wie ich ein kleines bisschen entspanne, doch die Dunkelheit erdrückt mich immernoch. Ich brauche Licht!

»L-licht... ich brauche Licht!«, sage ich und aus meiner Stimme hört man Panik heraus. Geräusche sind zu hören wie Matthias aufsteht und sich durch den Raum bewegt. Dann wird es hell. Zunächst kann ich nichts erkennen, da ich zu geblendet bin, doch dann nehme ich ehrleichtert meine Umgebung war. Ein riesen Stein fällt mir vom Herzen und ich fühle mich leichter. Auch das enge Gefühl um meiner Brust lässt nach.

Ich zittere noch am ganzen Körper.

»Es ist alles gut!«, Matthias umarmt mich, er hält mich ganz fest. Es vermittelt mir ein Gefühl von Sicherheit und Stärke.

Fest umklammert setzen wir uns auf das Bett und meine Atmung verlangsamt sich stetik, bis ich ruhig ein und ausatme.

»Danke!«, sage ich. »Ich habe so panik bekommen! Nichts habe ich gefunden, dabei finde ich mich sonst immer gut im Dunkeln zurecht.«

»Keine Ursache aber sag mal... wieso bist du überhaupt in meinem Zimmer gewesen?«, verwundert schaue ich ihn an, er meint es ernst. Dann gleitet mein Blick langsam durch das Zimmer. Ich erkenne die Komode und die Bilder von Schneelandschaften. Jetzt klärt sich auf, wieso ich mich nicht zurechtgefunden habe! Natürlich, ich bin ja auch nicht in "Meinem" Zimmer gewesen sondern in demvon Matthias. Meine verwirrung steigt. Wie bin ich denn hier hin gekommen?

»Ich muss wohl geschlafwandelt sein.«, beschließe ich schließlich.

»Wahrscheinlich hast du von mir geträumt!«, sagt Mathias neckend. »Du bist so beeindruckt von mir, dass ich sogar in deinen Träumen vorkomme!«, verschmitzt grinst er mich an.

»Ja klar!«, ich muss zurück grinsen.

»Wie etwa nicht?!«, er tut empört und ich lache leise auf.

»Naja, wie geht es jetzt weiter?«, fragt er wieder ernst. Ich überlege. Vernünftig wäre es jetzt wieder ins Bett zu gehen und weiter zu schlafen, da morgen wieder Schule ist. Jedoch bin ich noch zu aufgekratzt und an Schlaf ist nicht zu denken.

»Sollen wir uns einen Film anschauen?«, fragt Matthias, als hätte er meine Gedanken gelesen.

»Gerne!«, ich lächel ihn an.

Er steht auf und enthüllt einen kleinen Flachbildfehrnseher versteckt auf einem Rollfagen in einer Ecke. Er schiebt ihn vor das Bett und steckt einen Film in den DVD player.

»Was gucken wir denn?«, frage ich neugierig.

»Lass dich überraschen, er wird dir gefallen!«, sagt er und schenckt mir wieder eines seiner strahlenden Lächeln.

Dann setzt er sich neben mich, ich lehne mich an ihn an, und er dekt uns zu. Ich fühle mich geborgen und sicher.

Er startet den Film. Und hat der Film gefällt mir wirklich! Es ist unser Märchen und mir wird ganz warm. Es ist "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", auch als "Cinderella" bekannt.

Matthias Atmung ist beruhigend und sein Duft anziehend. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und merke wie ich immer mehr entspanne. Meine Augenlieder werden immer schwerer, genauso wie der rest meines Körpers. Ich höre seinen Herzschlag, er wirkt wie ein Beruhigungsmittel. Und mit, auf der einen Seite Matthias Herzschlag und auf der anderen Seite der Titelmusik von "Aschenbrödel" im Ohr, schlafe ich ein.













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