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Als ich aufwache liege ich auf dem Sofa. In der Küche höre ich wie Teller auf einen Tisch gestellt werden und etwas auf dem Herd brutzelt.
Verwirrt denke ich nach wer das sein könnte aber natürlich gibt es da nur eine Person: Meine Mutter.
Doch die ist doch normalerweise zu dieser Zeit auf der Arbeit!
Neugierig gehe ich zur Küche und tatsächlich: Sie steht am Herd und brät Speck an.

»Mama?«, frage ich ganz verdutzt.
Sie schaut kurz zu mir.

»Morgen Schatz!«, sagt sie gut gelaunt.

»Morgen…« Ich setze mich an den Küchentisch.
»was machst du denn noch hier? Musst du heute nicht arbeiten?«
Sie hebt die Pfanne vom Herd und stellt sie auf den Tisch, dann lässt sie sich gegenüber von mir auf einen Stuhl fallen. Sie grinst von einem Ohr zum Anderen.

»Ich habe mir heute frei genommen. Ich wollte endlich mal ein bisschen Zeit für dich haben.«, Ich merke wie Freude in mir aufkommt und muss wahrscheinlich genauso Grinsen wie sie.
Ich springe auf und falle ihr um den Hals.
»Ich hab dich lieb!«, meine Stimme ist erfüllt von Freude.

»Aber wie...«, frage ich lächelnd.

»Ich habe gesagt, dass ich krank bin.«

Wir essen Rührei mit Speck und erzählen über dies und das.

»Sollen wir heute ins Kino gehen? Ich habe gehört, dass ein guter Film läuft.«, schlägt sie vor. Ich möchte schon erfreut bejahen aber dann fällt mir ein, dass ich mich mit Matthias verabredet habe. Ich bin hin und her gerissen.
Einerseits würde ich Matthias auch heute sehr gerne sehen, andererseits, wann entsteht für mich nochmal so eine Gelegenheit?
Fast mein ganzes Leben lang habe ich darauf gewartet!
Meine Entscheidung ist klar.

»Das wäre schön! Ich muss dann nur Matthias absagen, ich habe mich mit ihm für heute verabredet aber er wird es mir bestimmt nicht übel nehmen, wenn ich das auf Morgen verschiebe.«

Meine Mutter nickt, dann schaut sie mich mit ihrem Wissend Mutter Blick an. So kenne ich sie und ich bin Ehrleichterung darüber, dass sie mir nicht mehr fremd ist.

»Was ist eigentlich zwischen dir und diesem Matthias? Seit ihr zusammen?«, sie lächelt mich an.

Mein Kopf wird heiß. Das wäre wirklich schön wenn es so wäre!

»Nein, wir sind nur Freunde.«, antworte ich verlegen.

»Aber…«, fordert sie mich zum weiterreden auf. Verdammt! Man kann auch nichts vor ihr verbergen!

»Ja... Okay, ich habe ihn schon gern...«, gebe ich zu. Meine Mutter zieht skeptisch eine Augenbraue hoch.

» Ja gut, ich liebe ihm!«, platze ich nun heraus.

»Wusste ich es doch!«, meine Mutter klatscht siegessicher in ihre Hände.
»Der scheint auch ein netter Kerl zu sein!«

Ich nicke auf diese Aussage nur. Wenn ich jetzt anfangen würde über ihn zu erzählen säßen wir morgen Früh noch hier. Außerdem ist sie immernoch meine Mutter und sie muss nicht alles wissen.

Nach dem Essen rufe ich Matthias an. Er hat wie erwartet Verständniss und freut sich für mich, dass meine Mutter extra für mich frei genommen hat.
Als wir uns angezogen haben, haben wir alte Fotoalben durch geblättert und viel gelacht.
Dann sind wir früh los gefahren um in der Stadt noch etwas bummeln zu gehen.
Meine Mutter ist an diesem Tag sehr großzügig. Ich bekomme eine neue Hose und neue Winterboots und auch sie hat sich ein paar Sachen gegönnt.

Der Kimofilm ist ein Weihnachts Film. Es geht um ein Mädchen, dass in lauter Probleme Gerät und so in Gefahr läuft kein Weihnachtsfest zu haben. Dann lernt sie einen gut aussehenden, jungen Mann kennen in den sie sich verliebt und am Ende feiern sie zusammen ein schönes Weihnachtsfest.

Ein bisschen erinnert mich dieser Film an meine eigene Situation. Doch zum glück haben sich meine Probleme noch vor Heiligabend gelöst.

Nach dem Kino sind wir sehr müde. Demnach gehen wir direkt ins Bett.

»Das war ein sehr schöner Tag!«, sage ich vor meiner Tür lächelnd zu meiner Mutter.

»Fand ich auch! «, sagt sie lächelnd.
»Schlaf gut mein Schatz!«

»Ja, du auch!«, Ich gehe in mein Zimmer und sobald ich in meinem Bett, eingekuschelt in meiner Bettdecke liege, schlafe ich ein.

WeihnachtsliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt