Kapitel 23 - Vergangenheit

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Legenden...

Märchen...

Mysterien...

Sagt mir, glaubt ihr daran?
Denkt ihr, das sie irgendwo stimmen könnten?
Ich sage es euch...
Denkt ihr wirklich, Menschen würden sich alles, was ihr darüber gehört habt nur erdenken? Durch die eigene, lebhafte Fantasie, welche in ihrem Kopf die Wurzeln schlägt?
Nein..
Ein Mensch wäre trotz seiner blühenden Fantasie keineswegs in der Lage gewesen, Wesen zu schaffen die Menschen so ähnlich sind und doch Monster sind. Menschen sehen dunkle Seiten und das nur, weil es diese dunklen Seiten wirklich gibt. Ein beispiel wären zum Beispiel die Kinder, die manchmal zu ihren Eltern ins Bett kommen und sagen "Mama...da ist ein Monster unter meinem Bett" , oder gar im Schrank. Keiner denkt daran, das die Blüte der Kinder Möglicherweise ein Grund dafür sein könnte, das sie viel mehr sehen können als die Erwachsenen. Wenn man es so nimmt, gibt es unglaublich viele Legenden und Mythen. Doch wieso sollte man reine Fantasie auf Webseiten stellen und wieso sollten Leute versuchen diese zu lösen?
Jedes Video wird von Menschen als Fake angesehen..jede Geste als reine Falschheit. Selbst, wenn man selbst kurz meint, man hätte etwas gesehen, schätzt man es als reine Einbildung ein. Dennoch sollte man sich die Frage stellen, wieso man es nicht wahrhaben möchte und ob es vielleicht ein Schutzmechanismus des Menschendaseins sein könnte. 
Vielleicht werden Menschen tatsächlich verrückt wenn sie sich dieser Seite stellen und sich selbst sagen, das da wirklich was war. Vielleicht fangen sie an Dinge zu sehen, die für andere Unsichtbar erscheinen und vielleicht sind diese Dinge so schrecklich, das sie die Psyche eines Menschen zerstören. Einem Menschen, der im meisten Falle logisch denkt und für den solche eine Veränderung zum Wahnsinn führen könnte. 
Tja, wer glaubt mir diese fabelhaften Worte?
Wer würde mir glauben, das ich jetzt gerade in einem Traum fest saß und direkt gegenüber von mir ein waschechter Vampir stand, welcher nun sagte ich hätte ein Kind mit ihm. Natürlich hätte ich mich gerne gefragt wie zur Hölle ich neun Monate Schwangerschaft verpasst hatte und zugleich wie ich es geschafft hatte mein erstes Mal nicht einmal mitzuerleben...
Doch so jämmerlich wie ich war, war es ehrlich gesagt kein einziges Wunder gewesen. 
>>Das ist ein Scherz<<, sagte ich Hysterisch und musterte das Gesicht des Ernsten Mannes vor mir, in der reinen Hoffnung, er würde gleich anfangen zu lachen und mir selbstverständlich zustimmen. Jedoch kam dieses lachen nicht und ich, ich hätte mich zusammenreißen müssen und ihm keinen Tropfen vertrauen schenken sollen. Dennoch war ich zu elendig fertig, um irgendwas von mir zu geben. Ich nahm einfach alles hin und stellte mir vor, wie es wohl war als ich Schwanger war. Zeitgleich dachte ich daran, das ich überaus unglaublich schnell wieder dünn geworden war. Etwas sonderbares für eine echte Schwangerschaft. 

Dieser Vampir...Trevor, war ein reines Desaster. 

>>Hör mir zu. Ich weiß, das es alles für dich neu ist, aber das alles hier ist die Wahrheit! Unser Kind ist vor etlichen Jahren angeblich im Feuer verbrannt aber so ist das nicht. Ich bin mit ihr geflohen, während du Rache an dem Dorf ausgeübt hast..ich...kam zu spät, um dich damals zu retten<<
>>Was redest du da? Du bist doch verrückt!<<, fuhr ich ihn wütend an und drehte mich um, um nach einen Weg hinaus zu suchen. Dennoch schien es nicht Möglich zu sein, denn wie aus dem reinen nichts war vor mir eine graue Betonwand aufgebaut, die nirgends hinführte, außer zurück. Ich lag Wörtlich genommen in der Falle wie ein kleines Lämmchen, das nun einem Wolf verfallen war. 
Ich spürte eine kalte, große Hand auf meiner Schulter, welche mich mit einem guten Ruck umdrehte und dazu zwang, in die Augen des Mannes, mir gegenüber zu blicken. 
Ich knirschte mit den Zähnen und wollte zubeißen, als der junge Mann mein Kinn ergriff. Dennoch gelang es mir nicht. Eigentlich war dieser Kerl hier vor mir ja wohl ein Alter Knacker gewesen. Er sollte sich glücklich schätzen, das er sich so gut halten konnte. Sonst würde ich mich sicherlich mehr wehren und wer wusste schon, ob mein Knie dann zwischen seinen Beinen landen würde. 
Andererseits spielte ich auch jetzt gerade in dem Moment mit dem Gedanken, ihn so auszuschalten. Auch wenn es unglaublich gemein gewesen war. 
Seine anderen Hand platzierte sich neben mich, sodass ich nicht mehr in der Lage gewesen war mich zu bewegen. Ich grummelte, während er mir weiterhin in die Augen sah und wie konzentriert suchend, in diese blickte. 

>>Deine grünen Augen verraten mir, dass sie schon bald erwachen wird<<
Grünen?

Erwachen?

Ich versuchte ihn weg zu drücken, doch trotz meiner ah so fabelhaften Vampir Power, war ich auch hier zu schwach gewesen. 
Verflucht sei das dämliche Schicksal.
>>Was meinst du? Lass mich gehen!<<, murrte ich mit zusammengekniffenen Augen. Dennoch verspürte ich, dass mir diese verräterische Röte in den Schädel stieg. Dies amüsierte ihn, das wusste ich auch im inneren bereits. 
>>Sag nicht, du hast niemals von der Legende gehört? Die Hexe mit ihrem Kind?<<

Ich stockte.

Er meinte doch nicht wirklich die Frau, die die Männer in ihren Bann gezogen hatte und diese umgebracht hatte?
Die, die einem ganzen Dorf Schaden zugefügt hatte, nur um etwas zu Rächen, was vielleicht gar nicht existiert hatte. Ich schluckte und dachte daran, dass wirklich alles hieran falsch war. Mein gesamtes Leben war einfach falsch gewesen. Ich traf auf Fabelwesen und irgendwelche Legenden. Ein Wunder, dass kein Einhorn an mir vorbei gesprungen war...

Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte und was ich als reine Lüge abstempeln konnte. Es war schwer gewesen einen unterschied zu finden, doch ich durfte nicht Naiv sein. 

>>Ist dir...schon mal etwas sonderbares aufgefallen? Druckwellen vielleicht?<<
Nun raubte es mir gänzlich den Atem. 
Hatte dieser Mann die Möglichkeit gehabt meine Gedanken zu lesen oder vielleicht in mein Leben zu blicken?
Würde das bedeuten er war ein Spanner, weil er mir dann auch beim Duschen zugesehen hatte?
Reiß dich zusammen, verdammt. 
>>Woher weißt du das?<<
>>Es war ihre Gabe<<

Ich schaute ihn misstrauisch an, während er mir langsam näher kam. Ich erkannte schnell, dass er zu einem Kuss ansetzte, woraufhin ich meinen Kopf gerade noch so zur Seite legen konnte und seine Berührung verhindern konnte. Er seufzte innig, ehe er sich doch dazu entschieden hatte, die Nähe zwischen uns aufzulösen und einige Meter Abstand zu nehmen. 
>>Wie soll ich dir das erklären? Seit du geboren wurdest, scheinen zwei in dir zu sein. Sie hat geschlafen, deswegen hast du die Überhand. Aber sie wacht langsam auf und versucht dich innerlich umzubringen. Klappt ja ganz gut...ich rate dir nur, von deinen kleinen Freunden weg zu gehen, wenn du niemandem Schaden willst.<<

Er hielt inne und ein teuflisches Lächeln zog sich über seine schmalen, dennoch Attraktiven Lippen. 
>>Sie wird nur töten wollen, süße<<
Ich biss die Zähne zusammen und versuchte mir alles von dem gesagten aus dem Schädel zu reden. Das war nicht die Wahrheit, das war eine Lüge...
Ich wusste, dass ich immer wieder von dieser Legende geträumt hatte und ich wusste, dass mein Traum immer schlimmer wurde. Dort, in dem Traum, dort jagte mich etwas und mir fiel jetzt erst auf, dass es diese Hexe sein konnte, die all das immer auf mich hetzte. 
Glühend legte ich eine Hand auf meine Stirn und verspürte sogar im Traum so etwas wie Kopfschmerzen. Es durfte einfach nicht sein...
Ich wollte wach werden, doch ich hatte scheinbar die Erlaubnis dazu nicht gehabt. 
>>Lass mich gehen<<, murmelte ich beinahe unverständlich, während meine Augen beinahe leer auf den Boden gerichtet waren. Das Gras schien nicht mehr frisch zu glänzen, sondern langsam zu verdorren und grau zu werden. Der Mann vor mir, war nicht mehr da. Ich schien alleine in dieser endlosen, traurigen Welt zu sein.
Plötzlich hauchte es gegen mein Ohr. 
>>Du weißt es, richtig? Sie wird dich töten...wie dein Krebs<<
Nun fasste es mich. 
Da war der Grund..
Ich war nichts weiter als eine Marionette gewesen und diese Frau im inneren war das gewesen, was mich immer wieder versuchte zu zerstören. Sie schlief und ich war wach. Ich, ein normales Mädchen, welches nun ein Vampir und eine Hexe war. 
Was sollte ich tun?
Langsam brach dieser Traum in Stücke zusammen, wie ein brechender Spiegel. Nur noch die Dunkelheit blieb übrig, welche mich umhüllte. Ein leises, weites lachen erklang, welches mir eine Gänsehaut bereitete. Nein, ich durfte gegen so etwas nicht verlieren. Wenn das die Wahrheit war, so würde ich alles tun, um gegen diese Hexe zu gewinnen. Sie wollte Rache und diese würde ich ihr nicht geben. Ihr Kind lebte doch, wieso ließ sie sich dann nicht stillen?
Das lachen kam näher, während ich erzitternd nach hinten wich. 
Immer noch eine Wand. 
Wieder kam das lachen näher. 
Diesmal schauerlicher und tiefer. Düster wie die Nacht und verlangend. Durstig nach dem Leben des anderen. 
Das lachen kam näher, als wäre es direkt hinter mir. 
Ich drehte mich um und erblickte mit pochendem Herzen nichts weiter, als die reine Dunkelheit. 
Ich fing an zu zitternd und versuchte mich weg zu bewegen. 
Nun spürte ich warmen Atem gegen meinen Hals hauchen. 
Das lachen erklang erneut, direkt in mein Ohr hinein.

Ich schrie auf!
Nein...~



Guilty - Two SidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt