Kapitel 3 - Der Tag des Horrors

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Die Luft war angenehm kühl und das zwitschernd der Vögel drang wie Melodie durch meine Ohren. Leise wogen sich die Blätter im Wind und verstärkten diesen so, dass er durch mein schwarzes Haar wehte. Wie ein einziger Tanz der Natur, musterte ich die Blätter, die langsam zu Boden glitten. Ihre bunten Farben spiegelten sich in den eisigen Augen meinerseits wieder. Ich hielt inne und musterte die helle Gegend um mich herum. Überall wo ich hinsah, erblickte ich die Reine Natur. Von Ahorn, hinüber zur Birke und zum Fichtenbaum gab es in diesem Mischwald alles, was das Herz begehrte. Einige Grillen spielten ihr Lied und spiegelten die Schönheit des Waldes noch einmal wieder. Ich horchte dem angenehmen Gesang und lächelte über sanft. Ich war definitiv ein Kind der Natur gewesen. Ich liebte sie und verbrachte meine Zeit schon seit meiner Kindheit hier. Die Gerüchte über die Legenden des Waldes störten mich nicht. Ich war schon oft hier gewesen und schon oft wurde ich damit vom Gegenteil überzeugt. 

Die Geschichte?

Die Leute erzählten, dass noch in den Zeiten des Mittelalters im Deadwood Wald eine alte Hexe gelebt haben sollte. Sie habe viele Jahre lang junge Männer verführt und in ihr Haus gebracht. Diese Männer seien nie zurück gekommen. Ihr Häuschen lag tief im Walde, doch die Herren fühlten sich alleinig von der Aura im Wald angezogen und fanden demnach das hölzerne Haus. Die Hexe soll wunderhübsch gewesen sein mit ihrem schwarzen, langen, lockigen Haar und den giftgrünen Augen. Sie habe angeblich jeden in ihren Bann gezogen, dabei war es egal ob der Mann jung oder Alt gewesen war. In der unmittelbaren nähe des Waldes lag ein Dorf und welch ein Zufall das gewesen war, so war es das gewesen, in dem ich lebte. Im Dorf hatte es angeblich immer weniger Männer gegeben. Die Frauen wurden Skeptisch und entschieden nach langem warten auf eigene Faust in den Wald zu gehen. Bewaffnet mit Messern, Heugabeln und genügend Feuer näherten sie sich dem Haus der jungen Hexe. Der Nebel war in der Nähe des Häuschens am dichtesten, doch man spürte die Kraft, die davon ausging auch als Mensch. Die Menschen jedoch, wollten ihre Rache und ließen sich von nichts ängstigen. Sie legten das Haus in Brand, unbewusst, dass die Hexe sich in dem Augenblick nicht in diesem befunden hatte. Jene beobachtete das triumphierende Spiel hinter dem Stamm eines Baumes. Man erzählte, dass eine der Frauen ein paar grün leuchtende Augen zwischen dem Laub erkannt hätte und diese eine Frau außer Kontrolle geriet. Wie durch den Blick Medusas war sie dazu gezwungen ihre Schwestern anzugreifen und nicht zu versteinern. 
Einige der Frauen starben. Auch die Dame selbst verlor dabei ihr junges Leben.
Die Hexe hingegen sei aus ihrem Versteck getreten und habe gesagt, die Frauen hätten ihr Kind verbrannt. Ein Kind, dass schuldlos im Hause gelegen habe und nun durch dem Streit der beiden Parteien, leid ertragen musste. Die Hexe war nicht erfreut. Sie fing an zu weinen und zu jammern, doch auch das hatte kein erbarmen verdient. So sahen es die weiblichen Menschen.
Sie wollten ihre Männer zurück.
Die Hexe erzählte nach einer langen Folter, dass sie diese in einer Nahen Höhle versteckt hatte. Niemand ahnte, dass die Männer schon lange...ihren Tod gefunden hatten. Die Frauen waren einfach nur froh, dass sie ihre Männer wiedersehen würden.
Es war die Rache der Hexe gewesen. Sie hatte niemals versprochen, dass die Männer am Leben bleiben würden. Man hatte sie nach dem Vorfall unter Folter gefragt, wieso sie dem Dorf Leid zufügte.
Sie Antwortete: >>Weil ihr das Leid eines anderen nicht versteht. Weil einer von euch einer alten Frau niemals helfen könnte. Weil ein einziges junges wegen eurem Hass leid ertragen muss.<<
Die Menschen im Dorf wurden wütend. Zum einen, weil sie ihre Worte nicht verstanden und keine Logik darin sahen. Zum anderen, weil sie an die Magie der Hexe nicht glauben wollten. 
Sie verbrannten sie und horchten ihren lauten schreien. Ihrem Hass und dem Versprechen, dass sie den Menschen gab.
Eines Tages würde sie ihre Rache finden. Ihre Rache würde sie alle umbringen.

Das alles sollte in diesem Wald stattgefunden haben. Im Deadwood Wald. Viele erzählten, dass sie vor allem Nachts noch Geräusche hören und manchmal sogar das Singen einer lieblichen Stimme zu hören gewesen war. Ebenso seien hier einige Männer verschwunden, die um Mitternacht meinten eine Mutprobe über sich ergehen zu lassen. Un ahnend, dass dies das Letzte war, was sie in ihrem Leben tun würden. Einige Damen behaupteten, dass die Wölfe in diesem Wald um einiges größer sein sollten. Zumindest hatten einige dies behauptet. Auch Hütten hätte man gesehen. Hütten, die wie von Menschen erbaut worden waren, doch immer noch eine eigenartige Aura aufwiesen. Geschichten. Das alles war aber wie gesagt nur ein Gerücht gewesen. Bezeugen konnte das alles niemand. 

Guilty - Two SidesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt