Kapitel 14

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Zayn

Sein Lachen war verdammt ansteckend und so endete das damit, dass ich Bauchschmerzen bekam. Als wir uns wieder beruhigt hatten, wies ich auf das Frühstück: „Wollen wir jetzt frühstücken oder willst du, dass ich noch einmal auf dem Boden lande?: Er schüttelte immernoch grinsend den Kopf, streckte einen Arm aus und wollte nach einem Toast greifen, doch er kam nicht hin, weshalb er vornüber kippte. Reflexartig streckte ich meine Hände nach ihm aus und fing ihn auf, bevor er auch noch auf den Boden fiel. Für eine Sekunde erstarrten wir, dann richtete ich ihn auf und trat schnell zwei Schritte zurück. Meine Brust hob und senkte sich schnell und ich schloss meine Augen. „Zayn?", fragte Niall. Ich hob eine Hand und er verstummte. Nachdem ich noch ein paar mal tief eingeatmet hatte, liess ich die Hand wieder sinken und öffnete die Augen. Niall lächelte mich an: „Alles in Ordnung?" Ich nickte: „Wollen wir jetzt frühstücken ohne auf den Boden zu fallen?" Er lachte, stand auf, setzte sich auf seinen Stuhl, griff nach einem Toast ohne auf den Boden zu fallen und drehte sich zu mir. Ich setzte mich auf meinen Stuhl, griff nach einer Gabel und begann Rührei zu essen. Harry hatte wirklich von allem genommen. Ich belud die Gabel mit Rührei, drehte mich zu Niall und sagte: „Mund auf." Er begann zu grinsen und öffnete den Mund, sodass ich ihm die Gabel in den Mund schieben konnte. Er grinste, worauf ihm doch ernsthaft Rührei aus dem Mund lief. Ich lachte, während er versuchte das Rührei mit seinen Händen aufzufangen, und griff nach einer Serviette. „Beweg dich nicht", sagte ich und streckte die Hand mit der Serviette aus. Sofort erstarrte Niall, während ich ihm das Rührei vom Gesicht wischte. Zum Glück war es weniger Ei als Flüssigkeit. Langsam zog ich die Hand wieder zurück und sah Niall dabei in die Augen. Ein Ozean zum Versinken. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm lösen. Ihm schien es genau so zu gehen. Wie in Trance streckte er eine Hand aus und griff nach meiner. Ich zuckte nicht zusammen, ich spannte mich nicht an, im Gegenteil, ich verstärkte den Händedruck. Noch immer wollten seine Augen mich nicht loslassen. Er streckte einen Arm aus: „Darf ich?" Ich nickte leicht und er schlang den Arm um mich. Kurz erhob er sich, um sich dann auf meinen Schoss zu setzen. Meine Anspannung blieb fast aus und das kleine Bisschen löste sich gleich wieder. Niall legte auch den anderen Arm um mich und vergrub sein Gesicht in meinem Nacken. Ich legte meine Arme um ihn und legte meine Stirn auf seine Schulter und versuchte gleichmässig zu atmen, was sich als schwer herausstellte, denn nicht nur die Tatsache, dass ich umarmt wurde, machte mich nervös, sondern auch, dass Niall mich umarmte. Was stellte dieser Junge mit mir an? Ich glaubte, das hatte ich mich jetzt genug oft gefragt, dass ich mal eine Antwort bekommen dürfte. „Alles gut?", fragte Niall. Ich nickte. „Kannst du gleichzeitig sprechen und mich umarmen?", fragte er weiter. Ich zögerte kurz, prüfte mich selber und schüttelte dann den Kopf. „Okay", sagte Niall rückte noch etwas näher an mich. Wir verharrten in dieser Position und es fühlte sich auf keine Weise unangenehm an. Auf einmal begann Nialls Magen zu knurren. Ich grinste und löste mich etwas von ihm. Er hielt den Blick gesenkt und war rot angelaufen. Ich lachte leise, griff nach einer Weintraube und steckte sie ihm in den Mund. Er lachte nun auch und verschluckte sich fast an der Traube. Als er aufgehört hatte zu husten, wollte er aufstehen, doch ich schüttelte den Kopf und deutete nur in Richtung des Frühstücks. „Ich soll auf deinem Schoss frühstücken?", fragte Niall und klang belustigt und freudig überrascht zugleich. Ich zuckte grinsend mit den Schultern. Er streckte sich, goss Milch in die Schale mit Cornflakes und drehte sich dann wieder zu mir. Ich nahm ihm die Schale aus der Hand und begann ihn zu füttern.

Niall

Erstens könnte ich gerade meinen Mangen dafür umbringen, dass er unsere Umarmung frühzeitig beendet hatte, zweitens könnte ich mich vor Lachen krümmen darüber, dass ich ernsthaft auf Zayns Schoss sass und von ihm mit Cornflakes gefüttert wurde. Ich bemühte mich, nicht zu lachen, sonst wäre mir wahrscheinlich die Milch aus dem Mund geloffen und das mit dem Rührei war ja schon genug peinlich. Die Umarmung von Zayn war unglaublich. Mein Herz hatte total verrückt gespielt und ich konnte nur hoffen, dass Zayn zu sehr mit sich beschäftigt gewesen war, um es zu bemerken. Die Schale war leer und er stellte sie zurück auf den Tisch. „Besser?", fragte er. Ich nickte und breitete die Arme aus: „Darf ich nochmal?" Er lächelte leicht, schloss kurz die Augen, um sich selbst zu prüfen, und breitete dann ebenfalls die Arme aus.

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