Kapitel 21

963 62 0
                                    

Zayn

Am nächsten Morgen wachte ich auf und fragte mich, ob alles ein Traum war, doch die Wärme, die Niall ausstrahlte, überzeugte mich vom Gegenteil. Wir lagen beide in seinem Bett logischerweise so, wie wir gestern eingeschlafen war. Er hatte den Kopf an meiner Brust vergraben und atmete gleichmässig. Er war so süss. Vorsichtig löste ich mich von ihm und versuchte ihn, nicht zu wecken, was sich als schwer herausstellte, da er sich sofort fester an mich klammerte, sobald ich mich bewegte. So blieb ich liegen und strich ihm über den Rücken. Ich hatte es erst nicht glauben können, dass es wahr war, als er mich küsste, da er vorher so lange nichts gesagt hatte. Offenbar hatte er es auch nicht glauben können. Ich hoffte nur, dass er es ernst meinte. „Zayn?", murmelte Niall. Ich küsste ihn leicht auf die Stirn: „Ja?" Niall erwiderte nichts, sonder kuschelte sich noch näher an mich, soweit das möglich war. „Das gestern", sagte er, „das war kein Traum, oder?" „Ich glaube nicht", erwiderte ich mit einem Lächeln. Irgendwer hatte doch mal gesagt, Liebe besiegt alles. Wie wahr. Niall lag in meinen Armen, wir redeten und das alles vollkommen ohne Panik. Ich hätte ewig so liegen bleiben können und mit ihm kuscheln, doch in diesem Moment klingelte mein Handy. Ich stöhnte und versucht ohne aufzustehen, an es heran zu kommen, doch da es auf der anderen Seite des Schreibtisches lag, wäre ich wieder einmal auf dem Boden gelandet und darauf hatte ich keine Lust. Also stand ich auf und nahm den Anruf an ohne auf die Nummer zu achten. „Ja?", sagte ich. „Hey, Zayn", sagte Perries Stimme, „habe ich dich geweckt?" „Nein, ich war schon wach", erwiderte ich und setzte mich auf meinen Stuhl. Perrie sagte erleichtert: „Gut, ich habe eben leider nicht besonders viel Zeit und kann darum auch nicht zu lange machen, ich muss demnächst schon wieder gehen. Ich rufe an, wegen dem Besuch." „Mhm", machte ich. Gestern hatte ich ihr, bevor Sandy gekommen war, geschrieben, dass sie immer unangemeldet zwischen acht und acht kommen könne. „Du hast zwar geschrieben, ich müsse mich nicht anmelden, aber ich wollte trotzdem fragen, ob es heute für dich passen würde", sagte sie. „Ja, warum nicht", antwortete ich, worauf sie sich freute: „Toll, wir haben uns so lange nicht gesehen. Oh, ich muss los. Ich komme irgendwann am Nachmittag, okay?" „Okay, bye." „Bye", und sie war weg. Ich sah zu Niall, der fragte: „Perrie?" Ich nickte: „Sie kommt am Nachmittag." Etwas abwesend nickte Niall. Plötzlich hob er den Kopf: „Ist das normal, dass ich irgendwie eifersüchtig bin?" Ich lächelte: „Ja, das ist normal. Du glaubst nicht, wie eifersüchtig ich damals war, wenn Perrie mit ihrem Exfreund redete, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich mag sie, aber ich liebe sie nicht mehr. Ich liebe dich." Niall strahlte und streckte eine Hand nach mir aus. Ich legte mich wieder neben ihn und küsste ihn in den Nacken. „Ich liebe dich auch", sagte Niall, was wiederum mich zum Lächeln brachte. Auf einmal knurrte Nialls Magen und er murmelte: „Jedes Mal. Jedes verdammte Mal." Ich lächelte: „Frühstückszeit. Ich geh duschen, während du weg bist, ja?" Er seufzte, nickte und ich erhob mich, um ins Bad zu gehen. Bevor ich die Tür öffnen konnte, griff Niall nach meinem Handgelenk, küsste mich sanft und verschwand dann. Es war irgendwie doch auch seltsam. Zwei Jahre lang konnte ich niemanden nicht mal meine Mutter berühren und dann kam Niall und alles änderte sich sozusagen auf einen Schlag. Einfach so. BANG. Niall war halt einzigartig.

Niall

Überforderte ich Zayn? Das musste ich ihn nachher dringend fragen. Auf dem Weg zur Cafeteria überlegte ich, ob ich dort essen sollte oder das Essen aufs Zimmer nehmen sollte. Als ich die Cafeteria betrat und von Harry, Liam und Dan entdeckt wurde und die mich sofort neugierig ansahen, nahm mir das die Entscheidung ab. Ich holte das Essen, lächelte ihnen kurz zu und ging wieder in unser Zimmer. Immernoch hatte ich absolut keine Lust, ihre Fragen zu beantworten. Zayn kam gerade aus dem Bad, als ich das Zimmer betrat. Seine Haare waren noch nass und noch dunkler als sonst. Ich stellte das Frühstück auf den Tisch und fuhr durch seine Haare, was ihn zum Grinsen brachte. „Ist das eigentlich zu viel?", fragte ich. Zayn runzelte die Stirn: „Was?" „Was ich mache", antwortete ich, „ist das zu viel für dich?& Er schüttelte den Kopf: „Ich habe keine Ahnung wiso, aber bei dir macht meine Sozialstörung Ferien." Ich begann zu strahlen. Er schlag seine Arme um mich: „Ich liebe dieses Strahlen." „Ich liebe dich", erwiderte ich und er küsste mich auf die Stirn. „Zayn?", fragte ich. „Ja?", flüsterte er, während er seinen Kopf in meinem Nacken vergrub. Ich versuchte klar zu denken: „Sind wir jetzt eigentlich...zusammen? Du weisst schon, ein Paar. Ich habe keine Ahnung, wie man ernsthaft eine Beziehung führt." Zayn kicherte: „Ja, wenn du es auch willst. Es gibt keine Anleitung für Beziehungen. Man stellt die Regeln sozusagen selber auf." Zayn löste sich etwas von mir, setzte sich und zog mich auf seinen Schoss, sodass ich mit dem Rücken gegen seine Brust lehnte. So frühstückten wir.

Social DisorderedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt