Social Disordered

Kapitel 35

Zayn

Die Ärzte wollten mich noch den Rest des Tages und möglicherweise über Nacht im Krankenhaus behalten, aber ich wollte auf keinen Fall da schlafen, doch diese Besprechung wurde auf später verschoben. Niall blieb natürlich bei mir, doch über Nacht könnte er höchst wahrscheinlich nicht bleiben.

„Wer ist so doof und schaut nicht, ob die Schokolade Nüsse drin hat, wenn er allergisch darauf ist?", murmelte ich, worauf Niall kicherte. „Du vielleicht?", er gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich war auf ein Einzelzimmer verlegt worden, weil sich mein Herzschlag beruhigen sollte und ich mich entspannen sollte, was im Notfall unmöglich war. Niall sass auf einem Stuhl neben meinem Bett, weil die Ärzte fanden, er sollte nicht bei mir im Bett sitzen/liegen, auch wenn ich auf Nialls Berührungen gegenteilig zu allen anderen reagierte. Liam war wieder zurück in die Klinik, er hatte schliesslich noch anderes zu tun.

Niall strich über meine Hand, die er in seiner hielt. Er fuhr den Umriss und die Linien mit seinen Fingern nach, was bei mir Gänsehaut verursachte. Er strich meinen Arm entlang, über meinen Hals und liess seine Hand auf meiner Wange liegen.

„Hab ich dir schon mal gesagt, wie hübsch du bist?", fragte Niall, „wie ein Engel."

„Wer ist hier der Engel?", fragte ich sanft und legte meine Hand auf seine.

Er lief rot an: „Wie machst du das?"

„Was?"

„Wie kannst du mich so schnell fühlen lassen, als wäre ich wichtig, etwas besonderes? Wie schaffst du es, mein Herz mit so wenigen Worten total durcheinander zu bringen?"

„Ich weiss es nicht, Niall, aber ich weiss, dass du etwas besonderes bist. Du bist wichtig. Für mich bist du das Wichtigste überhaupt."

Niall strahlte und beugte sich vor, um mich auf die Lippen zu küssen. Meine Hände wanderten in seine Haare und ich hielt ihn nahe an mich. Unser Kuss wurde unterbrochen, als eine Krankenschwester herein kam.

Ich hörte, wie die Tür aufging und versteifte mich. Niall löste sich von mir, sah sich um und lief knallrot an.

Die Krankenschwester ebenfalls, doch sie kam (leider) trotzdem rein.

„Äh, ich, äh, sollte die Geräte von Mr. Malik prüfen", stotterte sie und machte sich an ihre Arbeit.

Ich drückte Nialls Hand und schloss dann die Augen. Es gab keinen Grund meine Herzfrequenz unnötig hoch hinauf zu treiben.

Niall legte meine Hand auf sein Herz, wo sie blieb, bis die Krankenschwester wieder hinaus ging.

„Dein Herz schlägt schnell", bemerkte ich.

„Ja2, antwortete Niall, „wegen dir."

Ich öffnete lächelnd die Augen und zog ihn zu mir, um ihn zu küssen.

Niall

Ich schaute besorgt aus dem Fenster. Liam hatte mich abgeholt, denn die Ärzte wollten Zayn im Spital behalten, während ich wieder in die Klinik musste.

Wir kamen auf dem Parkplatz zu stehen und stiegen aus. Liam begleitete mich bis zur Cafeteria, denn es war Zeit fürs Abendessen. Ich war ziemlich still die ganze Zeit über und überliess es Liam die Dinge zu erklären.

Plötzlich schlang Harry seine Arme um mich: „Mach nicht so ein Gesicht, Zayn geht es gut und schon morgen kann er zurück, richtig?"

Ich nickte: „Ja, schon, aber werde das Gefühl nicht los, dass ich Schuld bin."

„Nein, bist du nicht, du wusstest ja nicht mal, dass er eine Nussallergie hat", beruhigte mich Harry.

Ich seufzte. Natürlich hatte er recht, aber das Gefühl liess sich trotzdem nicht abschütteln.

Zurück in meinem Zimmer war ich allein, was ich mir schon nicht mehr gewohnt war. Ich mochte das Gefühl nicht.

Da stach mir ein Umschlag ins Auge, Jon's Brief. Ich nahm ihn in die Hand. Warum auch nicht? Ich fühlte mich allein und das wäre eine Möglichkeit das zu ändern.

Ich nahm mein Handy in die Hand und begann seine Nummer zu wählen. Mein Finger schwebte für ein paar Sekunden über dem grünen Feld, dann berührte ich es.

Die Leistung knackte, den hörte ich das gewöhnliche Tuten. Dann: „Hallo?"

„Eh, hallo Jon, hier ist Niall", sagte ich nervös.

„Oh, Niall, du... ich meine... schön deine Stimme zu hören. Wie geht's dir so?", fragte er, genauso nervös.

„Eh, gut denk ich, jedenfalls den Umständen entsprechend."

„Wie meinst du? Was für Umstände?"

„Ich bin in einer Nervenklinik."

„Oh mein Gott, wirklich? Oh, es tut mir so leid."

„Oh, schon okay", ich liess mich aufs Bett fallen, „es geht mir wirklich besser hier."

„Okay. Und was machst du so den ganzen Tag?"

„Ach, was man halt so macht. Therapie, mit Freunden was auch immer machen... Heute war ich allerdings im Spital."

„Wieso?"

„Mein Freund ist allergisch auf Nüsse und hat Nussschokolade gegessen."

„Freund?"

Ich lächelte. „Ja, er hat eine Sozialstörung und wir teilen uns ein Zimmer. Seit ein paar Tagen sind wir zusammen."

Ich sprach noch eine Weile mit Jon, bis wir Schluss machten, da es schon so spät geworden war. Es fühlte sich seltsam an aber auch gut. Vielleicht konnten wir unsere Freundschaft wieder aufbauen, mir war es einen Versuch wert.

Ich machte mich fertig um schlafen zu gehen und löschte das Licht, doch ich fühlte mich überhaupt nicht wohl. Ich wechselte das Bett und es wurde ein bisschen besser, als Zayn's Geruch mich einhüllte, aber die Stille schien immer noch viel zu laut. Langsam fiel ich in einen unruhigen Schlaf, doch ich hätte mehr das Gefühl halb wach zu sein.

Irgendwann war ich dann doch tief genug eingeschlafen, dass Liam mich wecken kam. „Komm, Frühstück und dann zurück zu Zayn in den Spital." Ich stand schneller auf als je zuvor.

A/N So, ich habe jetzt alle Kapitel, die BlueAngelLena geschrieben hat, gepostet. Von hier an sind die Kapitel von mir, aber ich hoffe sie gefallen euch trotzdem...