Kapitel 33

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Zayn

Langsam wurde ich wieder ruhig, das Rauschen in meinen Ohren liess nach und mein Herz schlug wieder normal. Niall strich mir sanft durch die Haare. Ich merkte, dass ich seine Hand beinahe zerquetschte, worauf ich meinen Griff lockerte. Er flüsterte mir ins Ohr: „Alles gut, ich bin da für dich." Ich atmete tief durch und flüsterte: „Ich liebe dich." Er hauchte mir einen Kuss in den Nacken: „Ich dich auch."

Eine Weile hielt er mich einfach in den Armen, dann löste er sich von mir und zog mich auf die Beine. „Reingehen willst du wahrscheinlich nicht, oder?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf und versuchte, panikhervorrufende Vorstellungen zu vertreiben. „Okay", sagte Niall mit sanfter Stimme, „ich sag kurz deine Familie Bescheid. Soll ich deine Mutter oder deinen Vater fragen, ob sie uns zurückfahren? Du wirst wahrscheinlich nicht so schnell wieder sprechen wollen." Ich nickte. Niall küsste mich auf die Stirn und ging wieder ins Restaurant, während ich mich wieder auf der Bank niederliess.

Niall

Ich ging rein und fasste kurz die Situation zusammen. Mr. Malik, oder Yaser, worauf er bestand, erklärte sich sofort bereit uns zurückzufahren. Ich verabschiedete mich von Zayns Schwestern und Mutter, die mich noch diverse Dinge an Zayn ausrichten liessen.

Mit Yaser verliess ich also das Restaurant. Zayn stand auf und warf seinem Vater ein schwaches Lächeln zu, während ich seine Hand in meine nahm. Wir gingen wortlos zum Auto. Entweder war Yaser immer so ruhig oder er hatte ein Gespür dafür, wann er nicht umbedingt sprechen sollte.

Die Fahrt verlief genauso schweigsam. Als wir auf dem Parkplatz der Nervenklinik zu stehen kamen, sagte Yaser zu Zayn: „Hoffentlich geht's dir bald wieder besser, wir vermissen dich." Zayn lächelte ihm zu und wollte etwas sagen, doch er brachte die Kraft dazu nicht auf. Yaser lächelte zurück und winkte, als wir ausstiegen. Ich war schon fast draussen, doch seine Stimme hielt mich zurück: „Niall, ich bin mir nicht sicher, ob es so rüberkommt, als würde ich dich nicht mögen oder euch nicht akzeptieren, aber ich muss mich einfach daran gewöhnen, das ist nichts gegen dich oder euch zwei." „Das versteh ich vollkommen", erwiderte ich, „ich habe selbst ziemlich lange gebraucht." Yaser nickte: „Ja, aber du liebst ihn und er liebt dich und das zählt. Versprichst du mir, auf ihn aufzupassen?" „Ich versprech's, bis dann", erwiderte ich, bevor ich die Autotür schloss und er wider davonfuhr. Ich nahm wieder Zayns Hand und wir gingen in die Nervenklinik in unser Zimmer, wo Zayn sich zu einer Kugel zusammenrollte. In dieser Position blieb er den ganzen Nachmittag, bis ich das Abendessen holte, was er zögerlich zu sich nahm, wonach es ihm wieder viel besser ging.

Wie konnte ein Treffen mit den Eltern so schief gehen, wenn es so gut begonnen hatte?

Social DisorderedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt