Kapitel 23

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Zayn

Während Niall beim Mittagessen war, las ich wieder und, als er kam, stellte er das Tablett auf den Tisch, liess sich neben mich ins Bett fallen und kuschelte sich an mich. Lächelnd strich ich durch seine Haare und er murmelte: „Versprichst du mir etwas?" „Alles", sagte ich. Er sah ernst zu mir auf: „Versprich mir, dass du mich nicht verarschst und dass du mich nie verlässt." „Versprochen", sagte ich und er strahlte. Ich beugte mich hinunter und legte sanft meine Lippen auf seine. Es war ein Kuss der zuckersüssen Sorte und ich wollte, dass er nie endete. Wir wurden durch ein Klopfen unterbrochen. Ohne auf eine Antwort zu warten öffnete Harry die Tür und, als er uns sah, begann er zu grinsen: „Ich wollte nicht stören, aber Nini, du hast jetzt Therapiestunde." Niall zog einen Smollmund: „Ich will aber nicht. Ich will bei Zayn bleiben." Er kuschelte sich noch näher an mich und meine Anspannung, die mit Harrys Eintreten gekommen war, löste sich. Auch Niall spürte das, sah kurz verwundert zu mir auf, begann dann zu strahlen und legte seinen Kopf wieder auf meine Brust. Harry lächelte: „So süss ihr beiden auch ausseht, Niall, du musst." „Ich muss gar nichts ausser bei meinem Freund sein", protestierte Niall, ich lächelte und strich ihm durch die Haare. Harry seufzte: „Okay, dann bleibst du halt hier, ich kann euch zwei nicht trennen." „Wirklich?", sagte Niall und hob den Kopf. Harry nickte, Niall strahlte und platzierte seinen Kopf wieder auf meiner Brust allerdings nicht allzu sanft. „Aua, Niall, etwas sanfter, wenn ich bitten darf", sagte ich und Niall hob den Kopf wieder: „Tut mir leid." Er krabbelte etwas aufwärts, sodass unsere Köpfe auf gleicher Höhe waren, dann begann er mich zu küssen an jeder Stelle meines Gesichts, die er erreichen konnte. Ich begann zu lachen und Niall begann meinen Hals und Nacken zu küssen. „Tut mir leid", sagte er erneut, als er sich wieder löste und mir in die Augen sah. Er sah so süss aus, wie er mich mit seinen blauen Augen anblinzelte. Konnte jemand so süss aussehen? Erst jetzt realisierte ich richtig, ich bin schwul. Tja, sowas konnte man nicht steuern und solange Niall an meiner Seite war, konnte mir nichts etwas anhaben.

Niall

Das hatte ich nicht gewollt. Ich war mir nicht gewohnt, dass mein Kopf auf etwas lebendigem landete, wenn ich ihn fallen liess. Ich sah in Zayns braune Augen und konnte meinen Blick nicht mehr lösen. Lächelnd stupste er mit seiner Nase gegen meine. Dann streifte er mit seinen Lippen meine, fuhr meinen Wangenknochen nach und begann meinen Nacken zu küssen. Kleine sanfte Küsse, die mir Schauder über den Rücken laufen liessen. Während ich mir ungestüm, unerfahren und hibbelig vorkam, war er die Ruhe selbst. Er war sanft und wusste, was er machte. Das spürte ich auch, denn was er mit mir anstellte, katapultierte mich auf die berühmte Wolke sieben. Ich war völlig wehrlos, er könnte mit mir anstellen, was er wollte. Ein Kichern kam von der Tür. Harry hatte ich total vergessen. Als ich den Kopf etwas drehte, stand Harry noch da und hinter ihm war Louis aufgetaucht. Gerade beugte sich Louis vor, um ein paar Küsse auf Harrys Nacken zu verteilen. „Lou!", sagte Harry in einem warnendem Tonfall, „nicht jetzt!" Doch Louis machte weiter. Langsam liess er seine Hände, die er auf Harrys Schultern gelegt hatte, abwärtswandern und Harry versuchte angestrengt, sich nichts anmerken zu lassen, doch seine grünen Augen waren geweitet und es kostete ihn sichtlich Anstrengung, sich nicht umzudrehen und über Louis herzufallen. Als Louis mit seinen Händen Harrys Hüfte erreichte und mit den Lippen über anscheinend Harrys empfindlichste Stelle fuhr, richtete sich Harry gerade auf, stotterte etwas, vonwegen er müsse jetzt gehen, er sage Liam Bescheid, griff nach der Tür und bevor er sie zuschlug, sah man noch, wie er seine Hand um Louis Hüfte schlang und dieser ein schelmisches Grinsen aufsetzte.

Ich drehte mich wieder zu Zayn und, als sich unsere Augen trafen, brachen wir beide in Gelächter aus. Als wir uns beruhigten, erhob er sich mit der Erklärung: „Ich habe Hunger." Während er ass, lag ich auf seinem Bett und sah ihn an.

Als er fertig war, sagte ich: „Mit deiner Sozialstörung wird es immer besser, oder?" Er nickte: „Ich glaube schon. Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell ginge, aber da kannte ich dich ja noch nicht. Mit dir ist alles viel einfacher." Ich grinste. „Denkst du, du könntest dich auch unter mehr Menschen begeben, wenn ich dabei bin?", fragte ich. Er zögerte: „Ich weiss nicht, wir könntens versuchen." Ich sprang auf: „Komm, wir gehen raus." Etwas zögerlich stand er auf, griff nach meiner Hand und folgte mir dann nach draussen. Wie das wohl gehen wird?

Social DisorderedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt