Sichtwechsel: Lucy
Vier Monate später:
Ich stand an die Reling gelehnt und blickte über das in Sonnenlicht getauchte Deck der Moby Dick. Eine angenehme Temperatur lag über der Grandline und ein laues Lüftchen sorgte dafür, dass man nicht ins Schwitzen geriet. An Bord der riesigen Fregatte herrschte reges Treiben. Hier und dort wurden Reparaturen am Schiff vorgenommen, abgenutzte Segel zusammengeflickt und einige meiner Kameraden saßen in kleineren Gruppen zusammen, tranken Sake und unterhielten sich lautstark über Gott und die Welt. Ich hätte mich gerne zu einer dieser kleinen Gruppierungen dazugesellt, doch auf Alkohol konnte ich momentan gut und gerne verzichten und auf Fragen der Piraten, warum ich nichts trank, würde ich bestimmt keine besonders gute Ausrede parat haben. Ich hatte eh schon enormes Glück, dass mein Bauch in den letzten Monaten kaum größer geworden war. Aber das würde sich vermutlich schneller ändern, als ich „Sabaody Archipel" sagen konnte. Zumindest behauptete das Meruma tagtäglich und die musste das ja wissen, immerhin hatte sie Medizin studiert und auch schon die ein oder andere Geburt als assistierende Hebamme hinter sich.
„Lucy!" rief Ace, hechtete auf mich zu und riss mich mit dem Schwung, den er verursacht hatte, beinahe um, als er mich in seine Arme schloss. „Was ist denn mit dir los, Flämmchen?" lachte ich, nachdem ich mich gerade noch vorm Fallen bewahren konnte, er von mir abgelassen hatte und ich wieder an der sicheren Reling lehnte. „Ähm, nichts... ich wollte nur wissen wie es dir und ihm... oder ihr... oder was auch immer geht," antwortete der Kommandant der 2. Division und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf, dabei verrutschte ihm aber sein orangener Hut und verdeckte das komplette Gesicht des jungen Piraten. Ich schmunzelte, rückte seine Kopfbedeckung wieder zurecht und erwiderte „uns geht's super, das wird Meruma dir sicherlich bestätigen. Übrigens wollte ich gerade zu ihr, wenn du Lust hast kannst du gerne mitkommen, meine laufende Fackel." Mein Freund nickte stürmisch, hakte sich bei mir ein und entgegnete „mit größter Freude, kleiner Seeteufel."
„Hm," grübelte Meruma und fuhr mit der Ultraschallschnecke langsam und vorsichtig meinen Bauch entlang. Dabei zog sie ihre Augenbrauen nachdenklich zusammen, legte die Stirn in Falten und blickte mit voller Konzentration auf den Übertragungsbildschirm. „Was „hm"?" fragte ich ein wenig beunruhigt, nachdem einige Minuten des Schweigens verstrichen waren und auch Ace langsam nervös wurde. Die blauhaarige Ärztin legte die Ultraschallschnecke beiseite, sah mich lange an und sagte schließlich „irgendwie sind da kleine Ungereimtheiten auf dem Bild und ich kann mir nicht erklären, warum." „Wie... kleine Ungereimtheiten?" erwiderte ich angespannt und der Hutträger setzte nach „ist mit dem Baby alles okay?" „Ja... nein... vielleicht...," antwortete Meruma ein wenig verunsichert und ergänzte „ich hole mal Layla, sie wird bestimmt mehr erkennen als ich."
Im Raum herrschte eine unangenehme Stille. Ace biss nervös auf seiner Unterlippe herum und starrte seine ineinander verschränkten Hände an, während ich gedankenverloren durch ein rundes Bullauge auf das ruhige blaue Meer blickte. Mir war entsetzlich schlecht, kalte Schauer jagten meinen Rücken hinab und nach einigen Minuten begann ich zu zittern. Plötzlich legte sich eine warme, große Hand auf meine und drückte sie leicht wie auch liebevoll. „Hey, Blütenprinzessin, beruhige dich, alles wird gut," raunte mir Ace mit einer erstaunlich festen Stimme zu. „Und was ist, wenn nicht?" erwiderte ich und wandte mich zu ihm. Er sah mich mit seinen schwarzen Augen ernst an und antwortete nach einer Weile „darüber machst du dir jetzt keinen Kopf, okay? Bestimmt hat sich Meruma nur vertan, das kann jedem einmal passieren." Ich nickte nur und schwieg... mir fielen einfach keine Worte ein.
Die Tür flog schwungvoll auf und Layla betrat, gefolgt von ihrer jüngeren Schwester, den Behandlungsraum. Kurz blieb die Weißhaarige stehen, musterte den Kommandanten der 2. Division und mich eindringlich und sagte „jetzt guckt doch nicht so, als hättet ihr den Untergang der Grandline erlebt." Dann nahm sie die Ultraschallschnecke zur Hand, ließ sie vorsichtig über meinen Bauch wandern und begutachtete aufmerksam den Monitor. Es legte sich wieder eine unangenehme Stille über das Zimmer. Nach einer Weile stellte Layla den Monitor auf Standbild und machte weiterhin einen konzentrierten Gesichtsausdruck.
„Also...," sagte sie, nachdem etliche Minuten vergangen waren, machte eine kurze Pause und fuhr fort „ich kann euch beruhigen, euer Kind hat keine körperlichen Auffälligkeiten, auch wenn es auf dem ersten Blick so aussehen könnte." „Wie meinst du das?" fragte ich etwas irritiert, die Ärztin drehte den Bildschirm zu mir, deutete auf etwas kleines weißes und erwiderte „seht ihr das hier? Wenn man nicht genau hinsieht, könnte man meinen, dass eurem Baby ein dritter Arm gewachsen ist, deshalb hat mich Meruma auch als Verstärkung gerufen, beim genaueren Hinsehen fällt aber auf, dass sich hinter dem kleinen Embryo noch etwas versteckt." „Und das bedeutet jetzt genau was?" klinkte sich Ace mit in das Gespräch ein. „Nun ja... das kleine Würmchen hat anscheinend ein Geschwisterchen," lächelte die Weißhaarige und ich sah sie ungläubig an.
Mein Herz setzte für einige Sekunden aus, ich schluckte schwer und krallte meine Finger in die weiche Auflage des Behandlungstisches, auf dem ich seit geraumer Zeit lag. „Zw...Zwillinge?" fragte Ace ungläubig, seine Stimme zitterte leicht und er sah aus, als wäre er aus allen Wolken gefallen. Mir selbst ging es nicht besser, denn ich hatte wirklich mit allem gerechnet... nur nicht damit. „Und... ihr seid euch wirklich sicher?" ergriff ich zögernd das Wort und die Schwestern nickten synchron. Layla deutete wieder auf den Monitor, rief verschiedene Ultraschallbilder ab und erklärte wild gestikulierend „ja, zu 99%. Bis jetzt ist es uns nur nicht aufgefallen, da das kleine Würmchen von seinem Geschwisterchen größtenteils verdeckt wurde. Doch anhand der Bilder kann man eindeutig erkennen, dass es da ist." Ace und ich waren nach wie vor baff, sahen uns mit großen Augen an und ich sagte „zwei Würmchen..." „Ob wir das hinkriegen?" erwiderte der Hutträger und steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Wir werden es herausfinden," antwortete ich, lächelte und auch mein Freund schien sein Grinsen wieder gefunden zu haben.
„Also machen wir den nächsten Ultraschall so im Laufe der nächsten zwei bis drei Monate, okay?" sagte Meruma, als wir uns von ihr und Layla verabschiedeten. „Geht klar," erwiderte ich und verließ mit Ace im Schlepptau den Behandlungsraum. „Das war ja Mal ein Schock," meinte der Schwarzhaarige und legte einen Arm um mich. „Das kannst du laut sagen," antwortete ich und strich mir eine orange Strähne hinters Ohr. „Wie geht es dir?" erkundigte er sich nach einer kurzen Gesprächspause bei mir, ich sah ihn an und erkannte Sorge in seiner Mimik. „Mir geht es gut, ich bin nur etwas überrascht... ich hatte mich nur auf einen Wurm eingestellt," erwiderte ich, er zog mich etwas mehr zu sich und antwortete „ich auch, aber wir werden das schon hinkriegen, Blütenprinzessin. Und zur Not haben wir ja noch Marco und die anderen als Hilfe."
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Da ich gerade unterwegs bin gibt es heute keinen wirklichen autortalk.
übrigens sind wir ganz kurz vor 20k reads und ich wollte fragen ob ihr ein special oder so wollt. es muss nicht zwingend was mit mit der story zu tun haben schreibt einfach mal in die Kommentare was ihr euch so als special vorstellen könntet :)tschö mit ö und LG
eure Lauri ^^10.02.2022, wenn ihr denkt, dass ihr mit 23 euer Leben im Griff haben könntet... täuscht ihr euch da. Mittlerweile glaube ich, dass ich nur noch verloren bin lel
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Bara Bara no Mi (One Piece/Ace FF) - wohl abgebrochen
FanfictionBeim Chaos in Impel Down, welches Strohhut Luffy veranstaltet hat, gelingt es auch der berüchtigten Piratin Lucy zu fliehen. Aus Dankbarkeit schließt sie sich kurzerhand Luffys Rettungstrupp an und hilft ihm, Ace von dessen Todesstrafe zu befreien...