In der folgenden Nacht wurde ich wach weil ich etwas trinken wollte. Da die Sache mit Mineretta geklärt schien, schlief ich wieder bei mir im Zimmer. Ich stand auf und ging in die Küche. Dort angekommen traf ich auf Sebastian. "Guten Morgen!" grüßte ich ihn. "Guten Morgen! Warum seid ihr denn um diese Uhrzeit wach?" fragte er. "Das könnte ich dich genauso fragen!" ärgerte ich ihn. "Ich arbeite schon! Ich bereite das Frühstück des Herrn vor" sagte er und zeigte auf den Teig vor sich. "Achso. Ich wollte nur etwas trinken, lass dich nicht von mir stören!" Ich machte den Schrank mit dem Geschirr auf und nahm mir ein Glas raus. Dann füllte ich es unter dem Wasserhahn mit Wasser, lehnte mich an die Theke, trank und guckte Sebastian beim kneten zu. Das erinnert mich irgendwie an meine Mutter. Ich musste kichern. "Was ist denn so witzig?" fragte Sebastian und knetete weiter. "Ach nichts! Du erinnerst mich nur gerade an meine Mutter. Sie hat auch immer Brot selber gebacken" erklärte ich ihm. Er gab nur ein "Achso" von sich und machte weiter. Jetzt war es wieder still. Keiner sagte etwas. Als ich ausgetrunken hatte und das Glas sauber machen wollte wurde ich von Sebastian aufgehalten. "Die Liebhaberin des Herrn muss doch kein Geschirr waschen!" sagte er und lachte. "L-Liebhaberin?!" fragte ich schockiert. "Nachdem Gespräch gestern schon oder?" fragte er. "Ich weiß nicht!" sagte ich und ging aus der Küche. Ich ging in mein Zimmer und legte mich ins Bett. "Vielleicht sollte ich es doch ausprobieren!" sagte ich und sprang auf. Ich schlich mich in Ciels Arbeitszimmer, holte mir von dort ein neues Blatt Papier und ging zurück in mein Zimmer. Dort angekommen schrieb ich schnell 'Eltern' auf das Papier und legte es unter mein Kissen. Ich legte mich auch hin und versuchte einzuschlafen. Was dann auch gelang.
"Endlich bist du da!" hörte ich die Stimme von Mineretta. Sehen konnte ich sie wiedermal nicht, denn wie immer war alles um mich herum schwarz. "Ja bin ich! Jetzt zeig dich doch mal!" sagte ich und alles wurde hell. Da stand sie. Lächelnd. Nicht gruselig lächelnd, sondern glücklich lächelnd. "Wo sind Mama und Papa?" fragte ich sie. "Komm mit!" sagte sie und ging los. Wie befohlen folgte ich ihr. Mit jedem Schritt nahm die Welt mehr Farbe und Form an. Ich konnte Bäume und eine große Wiese sehen. "Wunderschön" murmelte ich. "Nicht wahr?" sagte sie und guckte kurz zu mir. Wir gingen weiter und kamen letztendlich bei einem Haus an. Mineretta öffnete sie Tür und ging rein. Wieder folgte ich ihr. "Ma, ich habe besuch mitgebracht!" rief sie. Schon kam meine Mutter die Treppe runter gerannt und umarmte mich. "Ich bin so Froh dich wieder zusehen, Pieretta!" freute sie sich. "Ich bin auch froh sich wieder zu sehen!" erwiderte ich. Als sie mich losließ und ich sie komplett sehen konnte, erschrak ich. Sie sah viel Jünger aus, als ich sie in Erinnerung hatte. "Du siehst... Gut aus! und damit meine ich Jung!" stotterte ich. "Oooh Dankeschön!" freute sie sich. "Du bist aber zu einem Blöden Zeitpunkt gekommen, Papa arbeitet!" sagte Mineretta. "Arbeitet?" fragte ich verwirrt. In dieser Welt arbeit? Komisch. "Du sagtest doch, wir sollen uns ein eigenes normales Leben aufbauen! und das haben wir! Ich gehe sogar zur Schule!" erklärte Mineretta stolz. "Das freut mich für dich!" sagte ich. Freuen konnte ich mich aber nicht wirklich. Beide taten so, als wäre alles in Ordnung. Als wäre nie etwas gewesen. "Haha... Ich habt euch hier jetzt ein schönes Leben gemacht oder?" fragte ich meinen Blick auf den Boden gerichtet. "Ja es ist perf-"-"Perfekt?" unterbrach ich meine Mutter. "Warum musste man mir dann so auf die nerven gehen?!" fragte ich mit wütendem Blick. "Warum musste man mich anlügen?! Warum?!" Beide waren still. "Das tut uns schrecklich Leid, Pieretta!" sagte meine Mutter. "Verzeih uns!" sagte Mineretta bedrückt. "Wirklich verzeihen werde ich euch nie können aber... Ich werde trotzdem zu besuch kommen! Um sicher zugehen, dass es euch gut geht!" sagte ich schweren Herzens. "Oh, die Zeit ist um! Zeit um aufzuwachen! Komm uns bald wieder besuchen!" sagte meine Mutter. Wie immer fühlte es sich an als,würde der Boden unter mir verschwinden und ich würde fallen.
DU LIEST GERADE
Immer wenn ich träume... (Black Butler FF)
FanfictionTräume. Was bedeuten sie dir? Hast du dich schonmal gefragt warum wir träumen? Nein? Pieretta auch nicht. Aber eines Tages wurde ihr Leben komplett, auf den Kopf gestellt und auf eine harte Probe gestellt. Eine Sache nach der anderen ü...