Teil 4 » Schwimmen im Meer

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»Lust schwimmen zu gehen?« Fragt er mich und sieht mich mit einem Funkeln in den Augen an.

»Ähm, ja klar.« Erwidere ich überrascht.

»Na dann komm.«

Lachend steht er auf und rennt über den weichen Sand ins lauwarme Wasser. Ich folge ihm grinsend und springe direkt in eine Welle hinein.
Falsche Entscheidung. Ich kann gerade noch verhindern das mir mein Bikinioberteil herunterrutscht. Ich sehe mich um und stelle fest, das Josh nirgendswo zu sehen ist.

»Josh?« Unsicher sehe ich mich um.

Urplötzlich spüre ich einen Körper unter mir, ehe ich in die Luft gehoben werde. Ich schnappe panisch nach Luft.

»Josh!« Rufe ich empört. »Lass mich runter!«

Ich höre ihn lachen.

»Nur über meine Leiche, Süße.«

Wir kennen uns gerade Mal über eine Stunde und schon nennt er mich Süße ?

»Bitte, Josh.« Flehe ich.

Ich befinde mich auf den Schultern eines Jungen, den ich gerade eben erst kennengelernt habe. Wenn mich meine Eltern sehen, dann... oh je.

»Na schön.« Seufzt er und lässt mich wieder herunter.

Wellen schlagen mir entgegen und ich spüre den weichen Grund unter meinen Füßen. Ich sehe Josh an, der mich grinsend beobachtet. Mir fällt auf, was für einen trainierten Oberkörper er hat.
Ein Grund, weshalb meine Wangen rot anlaufen.

Er muss irgendeinen Sport treiben.

Peinlich berührt wende ich meinen Blick von ihm ab.

»Gehst du am Wochenende eigentlich auf die anstehende Party?« Unterbricht er die Stille, die sich zwischen uns angesammelt hat.

»Welche Party meinst du?«

Ich habe von keiner Party gehört. Geschweigedenn hatte ich nie die Absicht gehabt, auf eine Party zu gehen.

Er zieht verwundert eine Augenbraue nach oben. »Die Strandparty. Soll ziemlich gut sein.«

»Gehst du dort hin? « Frage ich und lasse mich nach hinten gleiten. Die Sonne sticht mir ins Gesicht.

»Ja, aber wahrscheinlich alleine.« Seufzt er, als seine Miene sich plötzlich aufhellt. »Möchtest du mitkommen?«

Mein Herz klopft aufgeregt gegen meine Brust. »Ich?«

Er lacht amüsiert auf. »Ja, du. Oder siehst du noch jemanden hier?«

Ich grinse breit. »Klar, ich komme gerne mit.«

Er zwinkert mir zu und schwimmt ein paar Meter durch das glasklare Wasser.
Grinsend spritze ich ihm Wasser entgegen.

»Hey!« Ruft er empört und sieht mich mit zusammengekniffenen Augen an.

»Meine Rache für vorhin.« Grinse ich.

Doch da fliegt mir schon eine Ladung Wasser entgegen.

»Hat leider nicht funktioniert!« Lacht er und spritzt mich abermals mit Wasser ab.

Ich hole tief Luft und tauche unter. Das Wasser ist so klar, das ich sogar meine Augen öffnen und trotzdem etwas sehen kann.
Ich tauche näher an den Grund heran und ziehe mich durch das Wasser.
Grinsend berühre ich Josh's Beine und ziehe sie ihm vom Grund weg.

Ich sehe, wie sein Körper das Gleichgewicht verliert und ins Wasser fällt. Meine Lunge verlangt nach Sauerstoff, weshalb ich wieder auftauche und den Sauerstoff tief einatme.

»Jetzt gibt es Rache!« Josh's schokobraune Augen funkeln mich an.

Lachend versuche ich von ihm wegzuschwimmen, doch er packt mich und hält mich fest.

Prustend versuche ich mich von ihm loszureißen.

»Entschuldige dich!« Verlangt er lachend.
»Als ob ich mich wegen so etwas entschuldige!«

»Sag es!« Er beginnt mich durchzukitzeln.

»Okay okay!« Gebe ich mich geschlagen. »Tut mir Leid.«

Er nickt zufrieden.

Wir bleiben noch ein wenig im Wasser, ehe ich anfange zu frieren und wir wieder zum Strand zurückkehren.
Pitschnass lassen wir uns im warmen Sand nieder.

»Hat Spaß gemacht.« Sagt er und schenkt mir ein Lächeln.

»Find ich auch.« Erwidere ich und male eine kleine Sonne in den Sand hinein.

»Wir können das gerne wiederholen.«

Ich unterdrücke ein schadenfrohes Grinsen. »Ach, ich weiß nicht.«

Er wirkt enttäuscht und auch das Lächeln auf seinen Lippen verschwindet.

»Quatsch, das war ein Spaß!« Sage ich schnell und boxe ihm leicht gegen die gebräunte Schulter.

Sein Lächeln kehrt wieder zurück.

»Nina!«

Augenverdrehend wende ich mich von ihm ab und sehe meine Mutter, die grinsend auf uns zukommt.
Warum muss sie uns immer unterbrechen?

»Ich muss ein kleines Foto von euch knipsen!« Strahlt sie.

Bevor ich etwas dagegen unternehmen kann, hält sie ihre Kamera vor uns und schießt ein Foto.

»Mama!«

»Jetzt komm, so schlimm ist das doch nicht!« Seufzt sie und schießt ein weiteres Foto.

Verzweifelt wende ich mich an Josh, der ein Lachen unterdrücken muss.

»Schatz, lass die armen Kinder in Frieden!« Rettet uns Dad, der mir heimlich zuzwinkert.

Beleidigt dreht sich meine Mutter um. »Ist ja gut! Nicht mal Fotos darf ich schießen...«

»Und du willst mir weiß machen deine Eltern sind auch so?« Wimmere ich und lasse mich stöhnend nach hinten sinken.

Ich höre Josh kichern. »Vielleicht sogar noch schlimmer.«

»Das bezweifel ich, mein lieber Josh.«

»Dann solltest du sie mal kennenlernen.« Entgegnet er schmunzelnd und legt sich auf seinen, gut trainierten, Bauch.

Die Sonne blendet uns und auch er muss seine Augen zusammenkneifen, um zu mir zu blicken.

»Wir müssen echt mal ganz viele, coole Sachen unternehmen.« Schlägt er vor und lächelt sanft.

Mir wird ganz warm, wenn daran denke, mit Josh gemeinsam etwas zu unternehmen.
Mein Urlaub könnte tatsächlich aufregend werden. Zumindest hege ich die Hoffnung, nicht jeden Tag am Strand herumzusitzen und nichts zu tun.

»Auf jeden Fall.« Antworte ich und schenke ihm ein strahlendes, glückliches Lächeln.

Unplanned happiness » Josh HutchersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt