Teil 20 » Küsse auf der etwas anderen Art

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Ich drücke meine Lippen abermals auf seine. Wie sehr ich seine Küsse genieße. Seine Berührungen.

»Nina.« Haucht er gegen meine Lippen und sieht mich mit einem Funkeln in den Augen.  »Du weißt gar nicht was du alles in mir auslöst.«

Ich lächele, wenn auch ein wenig beschämt, und klettere von seinem Schoß herunter, da zwei ältere Ladys in unsere Richtung kommen.

Josh zieht einen Schmollmund.

»Komm.« Ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn hoch.  »Lass uns an unsere gemeinsame Stelle gehen, ja?«

Zuerst sieht er verwirrt aus, bis sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet.
»In Ordnung.«

Gemeinam fahren wir zu der Stelle die mir Josh gezeigt hat, nur auf getrennten Fahrrädern.
Ich klettere auf die kleinen Felsen hinauf, ziehe mich hoch und erblicke das weite, wunderschöne Meer. Lächelnd warte ich auf Josh. Er schnappt sich meine Hand und führt mich den Strand hinunter.

»Wann hast du diesen wunderschönen Ort eigentlich entdeckt?« Frage ich ihn.

»Bevor wir uns kennengelernt haben.« Er wirft mir einen Seitenblick zu. »Ich habe ihn unter anderem deswegen ausgewählt, weil hier niemand vorbei kommt. Oft bin ich hier gekommen, wenn ich mich mit meinem Vater gestritten habe.«

Nachdenklich grabe ich meine Zehen in den, fast heißen, Sand und genieße die Sonnenstrahlen auf meiner Haut.

»Was ist eigentlich mit deinen Eltern?« Will Josh wissen und zieht mich an sich.  »Gibt es einen Grund weshalb sie sich nicht um dich kümmern?«

Ich zucke ratlos mit den Schultern.
»Ich weiß es nicht. Anfangs, als ich noch klein war, haben sie sich immer um mich gesorgt. Sich um mich gekümmert und mir das Gefühl gegeben, das Wichtigste in ihrem Leben zu sein. Doch mit der Zeit wurden sie immer abweisender. Heute machen sie nur noch ihr eigenes Ding. Ich spiele keine Rolle mehr.«

»So geht es mit meinen Eltern auch.« Seufzt Josh und wirft einen Stein ins Wasser.  »So ungefähr.«

Ich schüttele die trüben Gedanken um meine Eltern ab und steige in das kühle, angenehme Wasser.

Josh kommt mir grinsend nach. Gerade, als er mir einen Kuss auf die Lippen drücken möchte, fährt er erschrocken hoch und gibt einen schmerzerfüllten Schrei von sich.

»Josh?« Rufe ich panisch.

Als ich aber den Grund für sein Theater sehe, fange ich an zu lachen. Ein Krebs hat sich an Josh's Fuß festgeklammert.

»Aua!« Flucht Josh und hüpft wie ein wildes Tier im Wasser herum. 

Zum Glück sind wir hier die Einzigen.

Ich komme auf Josh zu, bücke mich und greife unter Wasser nach dem kleinen Krebs, der sofort los lässt. Mit einem Lächeln auf den Lippen mustere ich den süßen Krebs.

»Josh, sieh dir den süßen Kerl an!« Ich schaue auf und grinse, als er eine beleidigte Miene aufgesetzt hat.  »Mein Freund ist eine Pussy.«

»Bin ich gar nicht!« Wehrt er ab.

Seufzend lasse ich den Krebs wieder ins Wasser und schließe Josh in meine Arme.  »Nein, natürlich nicht.«

Lächelnd verschließt er seine Lippen mit meinen.

***

Gegen Abend fahren wir wieder zurück ins Hotel, da wir rechtzeitig zum Abendessen erscheinen wollen.
Danach verschwinden wir, mit kugelrunden Bäuchen, hinauf in mein Zimmer.

Die Sonne geht bereits unter und da sich Josh auf mein Bett bequem gemacht hat, nutze ich die Zeit und tausche meine enge Hose gegen eine kurze Leggins.
Meine Eltern sind, mal wieder, weg. Wo sie sind, weiß ich nicht. Aber es ist mir, mehr oder weniger, egal.

»Na?« Fragt Josh, als ich wieder zurückkomme.

Erschöpft lasse ich mich neben ihm nieder und lausche den Wellen draußen.

»Ich habe morgen eine Überraschung für dich.« Höre ich Josh sagen.

Sofort drehe ich meinen Kopf zu ihm herum.  »Wieder eine Überraschung?«

Er nickt geheimnisvoll.  »Ich glaube sie wird dir gefallen.«

Wenn ich etwas nicht mag, dann sind es Überraschungen.
Zwar sind sie auf ihre eigene Art und Weise schön, aber nicht die Tatsache, dass es etwas gibt, das mir verheimlicht wird.

Ich möchte die Überraschung wissen.

»Bitte, verrate es mir.« Flehe ich und sehe ihn in gespielter Traurigkeit an.

Er schüttelt frech grinsend den Kopf.
»Nein. Sonst wäre es keine Überraschung mehr, liebe Nina.«

»Komm schon.«

»Nope.«

»Ach, bitte!«

»Keine Chance.«

Schmollend verschränke ich die Arme vor der Brust und starre gegen die weiße Zimmerdecke.

Plötzlich überkommt mich eine Idee.
Insgeheim grinse ich in mich hinein, als ich mich verführerisch auf seinen Schoß setze und einen Kuss in seinen Nacken hauche.

»Bitte, Josh. Verrätst du es mir?« Flüstere ich und versuche sexy zu klingen.

Meiner Meinung nach hört es sich eher an wie ein krächzendes Etwas.

Seine Augen sehen mich begierig an.
»Nina, hör auf so verdammt sexy zu sein.«

Diesmal kann ich mein Grinsen nicht unterdrücken. Um nicht die Beherrschung zu verlieren und mein Spiel  weiterzuführen, presse ich meine Lippen hart auf seine.

Seine Hände wandern an mir herab. Fahren meinen Oberschenkel herunter und wieder hoch und platzieren sich, wie von selbst, auf meinem Hintern.

Es fühlt sich komisch an, so von Josh angefasst zu werden.
Aber auf irgendeiner Weise gefällt es mir. Vielleicht liegt es auch einfach daran, das ich ihm vertraue.

Unser Kuss wird, mit einem mal, fordernder. Gieriger. Fast so, als wäre der sanfte liebevolle Josh umgetauscht worden.

Seine linke Hand bahnt sich einen Weg unter mein Oberteil und zeichnet kleine, ubsichtbare Kreise auf meiner Haut.

Was immer wir auch hier machen- es ist das erste Mal das ich Josh so erlebe.
Unser Kuss wird immer stärker.

»Wir müssen das am Strand vorhin noch nachholen.« Unterbricht Josh unseren Kuss und funkelt mich an.

Bevor ich etwas erwidern kann, dreht er uns plötzlich um, so, das er auf mir liegt.
Mit wild schlagendem Herzen sehe ich zu, wie er sich sein T-Shirt auszieht und seinen nackten, muskulösen Oberkörper entblößt.

Unplanned happiness » Josh HutchersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt