Prolog
"Hast du alles, Schätzchen?", fragte mich meine Mutter. "Ja-a, Mum, zum tausendsten Mal.", stöhnte ich auf.
Wir standen vor der Haustür unseres alten Hauses um die letzten Kartons aus dem Haus zu holen und in den Lastwagen zu laden.
"Gut.", seufzte sie und schaute mich an, "Bereit?" "Bereit!", sagte ich und Mum und ich zogen gleichzeitig an der Haustür. Mit einem 'Klack' schloss sie sich und wir gingen zum Lastwagen.
Das war das letzte Mal das wir diese Tür schlossen.
Das letzte Mal das wir unser Haus von innen sahen.
Das letzte Mal das Haus meiner Kindheit von außen sehen.
Das letzte Mal meine Freunde sehen.Wir luden die Kartons ein und verabschiedeten uns von unseren Freunden, die alle vor unserem Haus versammelt standen.
Als letztes umarmte ich Liv, meine beste Freundin, fest und drückte ihr einen Kuss die Wange. "Wir sehen uns spätestens in den Weihnachtsferien.", flüsterte ich ihr ins Ohr und sie nickte.
Dann setzten Mum und ich uns in unser Auto und machten uns auf den Weg zum Flughafen.
Wir checkten ein und kurz darauf wurde unser Flug aufgerufen.Der Flug verlief ohne Probleme und als unser Flugzeug in Virginia landete, war ich überglücklich und traurig zu gleich. Ich wusste das ich hier neue Freunde kennenlernen würde, aber ich wusste auch das ich meine alten zurücklassen musste.
"Alles okay?", fragte meine Mutter mich und ich nickte.Nach einer halben Stunde Autofahrt standen wir vor unserem neuem Zuhause. Es war ein wunderschönes Haus und als wir es betraten fiel ich fast vom Hocker, im wörtlichen Sinne. Meine Mutter war in den letzten Wochen oft nach Virginia geflogen um alles einzurichten. Ich war in der Zeit bei meiner Tante, bei der ich eigentlich sowieso fast jeden Tag war.
Zu meinem Vater konnte ich nicht. Er ist seit ich sechs war spurlos verschwunden. Nur mit einem kleinen Abschiedsbrief und Unterhalt gab sich meine Mutter zu frieden. Am Anfang war es noch sehr schwer für sie, doch jetzt war sie darüber besser hinweg. Er schrieb mir jeden Geburtstag eine Karte. Ab und zu kommt auch eine Postkarte von ihm. Für mich war er nicht mehr mein Vater.
"Gefällt es dir?", riss mich meine Mutter aus den Gedanken. "Es ist wundervoll, Mum.", antwortete ich ihr und sie lächelte mich an. Sie sah erschöpft aus. "Leg dich schlafen.", sagte ich zu ihr und sie nickte dankend.
Als Mum sich in ein Zimmer, ich denke ihr Schlafzimmer, verkrochen hatte, ging ich durch das ganze Haus. Es war nicht Ebenerdig, wie ich herausfand. Es hatte genau die richtige Größe für uns beide. Es gab eine Küche, ein Wohnzimmer, zwei Badezimmer und drei Schlafzimmer.
Als ich in die Türklinke zu einem der Schlafzimmer runterdrückte und reinging standen meine Kartons in der Ecke.
An der Wand stand ein großes Himmelbett und davor ein Fernseher. Meine Regale lehnten auseinander gebaut an der Wand und davor standen meine Kartons.
"Wow!", flüsterte ich. Es sah wunderschön aus. Ich konnte es mir vollkommen eingerichtet vorstellen. Eine Wand war frei und davor stand ein Kasten mit Farbe.
"Gefällt es dir?", hörte ich Mums Stimme hinter mir. "Ja sehr.", ich drehte mich lächelnd zu mir um. "Das freut mich.", sagte sie und verabschiedete sich wieder ins Bett.
Ich ließ mich auf mein neues Bett und fallen und stellte fest, dass es sehr bequem war.Nach einer halben Stunde ausruhen, machte ich mich daran meine Möbel ab zu decken und meine Wand in blassem lila zu streichen.
Mein Opa war Malermeister, deswegen habe ich schon mit 5 Jahren angefangen zu streichen und beherrschte es jetzt einigermaßen.
Ich fing an den oberen Teil ab zukleben und strich ihn in Lila. Danach das gleiche unten.
Als ich fertig bewunderte ich mein Kunstwerk und riss meine Balkontür auf, um den Farbgeruch raus zu bekommen.
Ich nahm alle Abdeckungen wieder ab und legte sie vorsichtig wieder in meinen Malkarton und brachte diesen in den Abstellraum, den ich ebenfalls gefunden hatte.
Als ich wieder in mein Zimmer gehen wollte, stand meine Mutter in der Tür und staunte bewundernd. "Das hast du schön gemacht.", sagte sie und verschwand durch den Flur in Richtung Küche, wo ich sie den Kühlschrank aufmachen hörte.
Ich ging in mein Zimmer und packte meine Kartons aus. Alle meine Bücher, ich war eine kleine Leseratte, stellte ich in die Regale und meine Filme auch.
Danach räumte ich meine alten Bilder raus und stellte sie neben meinen Fernseher.Auf dem einen Bild waren Liv und ich abgebildet, wie wir auf einer Schaukel sitzen und lachen. Auf den anderen waren meine anderen Freunde, wie zum Beispiel Nick, mein bester Freund, und Charlie, meine zweitbeste Freundin.
"Josy!", hörte ich Mum mich rufen und öffnete die Tür. "Ich komme.", sagte ich laut und ging in Richtung Küche.
"Mhh, das riecht aber lecker.", staunte ich und meine Mutter wurde rot im Gesicht. "Spaghetti a la Mamá.", lachte sie und ich stimmte mit ein.
Nachdem Essen verschwanden wir wieder in unseren Zimmern um weiter unsere Sachen ein zu räumen. Dass ich das bereits getan hatte, verheimlichte ich Mum.
Stattdessen aufzuräumen, zückte ich mein Handy und rief Liv auf Skype an, wie wir es verabredet hatten.
Wir hatten nicht viel Zeitverschiebung, deswegen konnten wir problemlos telefonieren."Hey Süße. Wie ist es in Virginia?", fragte sie. "Super. Mein Zimmer ist wirklich schön. Ich habe schon eine Wand gestrichen.", ich drehte mein Handy rum und zeigte ihr die lila Wand. "Es sieht super aus.", sagte sie und lächelte mich durch den Bildschirm an.
"Danke. Wie läuft es so zuhause?", fragte ich sie und sie zuckte die Schultern. "Eigentlich nichts besonderes. Die neue Familie von eurem Haus ist vor ein paar Minuten angekommen. Ich soll sie von Mum gleich begrüßen.", stöhnte sie. "Hey! Wir haben uns auch durch dein Begrüßen kennengelernt.", schmollte ich gespielt und wir lachten im gleichen Augenblick los. "Jaja. Ich gehe ja schon.", lachte sie und verabschiedete sich. "Bis nachher.", sagte ich und sie nickte und legte auf.Nachdem ich eine Steckdose für mein Handy gefunden hatte, ging ich den Flur entlang in Mums Zimmer. "Darf ich reinkommen?", fragte ich beim Klopfen und hörte Mum "Ja-a." sagen.
Ich öffnete die Tür und warf einen Blick in den Raum.
Er war zweifarbig eingerichtet, in weiß und schwarz. Es gab ein großes Bett, einen Fernseher, vier Regale, einen Kleiderschrank, einen Schreibtisch und einen anderen kleinen Tisch.
Es sah wunderschön aus.
___Ein kleiner Prolog.
xfairytalexx
![](https://img.wattpad.com/cover/61658156-288-k292345.jpg)
DU LIEST GERADE
Neighbours
FanfictionProlog "Hast du alles, Schätzchen?", fragte mich meine Mutter. "Ja-a, Mum, zum tausendsten Mal.", stöhnte ich auf. Wir standen vor der Haustür unseres alten Hauses um die letzten Kartons aus dem Haus zu holen und in den Lastwagen zu laden. "Gut."...