8. Kapitel
Ich lehnte mich zurück und sah hoch in den Sternenhimmel.
"Wenn man denkt, dass jeder einzelne Stern ein Mensch sein kann, der einen liebt und auf einen aufpasst, dann bemerkt wie viele Menschen es gibt die einen Lieben.Früher, hat Mum mir erzählt, hat Dad mit mir nachts immer draußen gespielt.
Als ich total erschöpft war, haben wir uns dann in den Rasen gelegt und haben versucht die Sterne zu zählen. Da ich damals noch sehr klein war, kam ich immer auf fünf Sterne und mein Vater war bei 1.456.047 Sternen.
Wir hatten anscheinend immer andere Ergebnisse, denn wir fanden es jeden Abend erneut spannend dort im Gras zu liegen und in den Himmel zu schauen.", fing ich an und Jacob schaute mich interessiert an.Jetzt hier mit Jacob zu liegen war komisch für mich. Es fühlte sich zu sehr väterlich an. Ich stellte mir vor, dass Väterlichkeit sich so anfühlt, denn ich habe es noch nie erlebt.
Erlebt schon, aber wieder vergessen nach der langen Zeit."Mein Dad war gegangen, als ich 7 Jahre alt. Er kam zwar oft vorbei, aber irgendwann kam die Nachricht: Er zieht nach Los Angeles.
Er zog immer weiter und immer weit weg mit seiner neuen Familie.
Er hat mir Briefe geschrieben und E-Mails, aber ich habe auf nur eine geantwortet. Und das nicht sehr höflich.", erzählte ich weiter."Wieso nicht? Er ist doch immerhin dein Vater. Ohne ihn würdest du jetzt nicht hier bei mir sein.", fragte Jacob mich.
Als er den letzten Satz sagte, lief mir ein warmer Schauer über den Rücken.
Ich mochte Jacob sehr. Ich hatte ebenfalls das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte."Er hat mich im Stich gelassen. Meine Mutter betrogen mit einer Frau, die selber verheiratet war.
Er hat mich durch 'IHRE' Tochter ersetzt und reist jetzt mit ihr durch das Land und sieht sie aufwachsen.", ich wurde immer lauter und meine Stimme immer brüchiger."Er hätte dich aufwachsen sehen können, aber du wolltest es nicht.", sagte er und sah mich mit seinen wunderschönen Augen an.
"Wenn er mich hätte aufwachsen sehen wollen, dann hätte er 1. nicht wegziehen sollen und 2. hat er mich verpasst, den durch das er Abgehauen ist bin ich um 3 Jahre älter gewesen.", sagte ich und seufzte traurig und erschöpft.
Es strengste mich an über Dad zu reden und es machte mir keinen Spaß, denn ich hatte ja gar keine positiven Erinnerungen an ihn."Wieso redest du mit mir über deinen Vater? Wieso redest du nicht mit ihm darüber?", fragte Jacob mich.
Erstaunt musterte ich meine Fingernägel."Ich weiß nicht. Ich will einfach keinen Kontakt zu ihm haben. Er hat mich verletzt und die Narbe wird für immer bleiben, Jacob.", ich schaute wieder hoch zum Himmel.
"Irgendeiner, Josy, dieser Sterne ist dein Vater. Er liebt dich, aber er kann es nicht ausdrücken. Er will es und versucht Kontakt zu dir aufzubauen, doch das Licht seines Sternes dringt erst Millionen Jahre später zu dir durch. Verstehst du nicht, was er mit den Briefen und E-Mails meint? Das er dich liebt und das er dich nicht vergessen hat. Er will dich, als seine Tochter, aber du lässt es nicht zu.
Du willst es nicht zu lassen. Seine Fehler kann er nie wieder gut machen, Josy, aber er kann sie überdecken mit tollen Erinnerungen.
Es ist wie bei dem Prinzip bei einem Narbenroller. Irgendwann ist die Narbe kaum noch zu sehen.
Versetz dich doch in seine Lage. Seine eigene Tochter will kein Kontakt mit ihm und er hat ein Mädchen, dass Kontakt mit ihm will. 'IHRE' Tochter bist du in seinen Augen.
Er würde gerne dich an ihrer Stelle haben, aber du nicht ihn als Vater.
Weißt du wie hart das für ihn ist? Oder hast du alle Gefühle für ihn kalt gestellt? Er liebt dich, Josy. Und zwar so offensichtlich, dass es sogar ein Fremder erkennen kann.", mir liegen die Tränen über das Gesicht. Ich hatte nie so gedacht wie Jacob es mir gerade erzählt hat.
Ich denke immer nur an mich. An mein Leid, aber nicht an sein Leid.
Ich stellte mir vor, wie er nach der Arbeit nachhause gekommen ist und hoffnungsvoll in den Briefkasten geschaut um zu schauen, ob ich ihm einen Brief geschrieben habe. Und als er dann die Tür aufschließt ihm ein Mädchen entgegen kommt, das seine Liebe will, aber er nicht ihre sondern meine."Du hast recht, Jacob.", schniefte ich leise und Jacob richtete sich auf.
Er zog mich am Arm hoch und schaute mich an. Dann wischte er meine Tränen, mit seinem Daumen, weg.
Er nahm mich in den Arm und ich legte meinen Kopf schlapp auf seine Schulter.Ich war erledigt und ich wollte nie wieder eine E-Mail von meinem Vater ignorieren.
Wenn ich die nächste E-Mail bekomme, werde ich ihm antworten, egal wie sauer er auf mich ist, weil ich umgezogen war, egal wie verletzend die Nachricht für mich ist, denn das ist gar nichts für das Leid und die Trauer die er die ganzen Jahre meinetwegen spüren musste."Jacob?", murmelte ich an seiner Schulter.
"Ja.", sein Kiefer bohrte sich in meinen Rücken.
"Danke, du Seelensorger.", langsam fing ich an zu grinsen.
"Immer wieder gerne, Prinzessin.", sagte er und löste sich aus der Umarmung.
Als er 'Prinzessin' sagte, durch floss mich eine Wärme die ich noch nie zuvor gespürt hatte.Ich wischte mir die Tränen weg und richtete mich auf.
"Wollen wir zurück?", fragte ich und er nickte.
Wir standen auf und er packte die Sitzkissen wieder dahin wo sie waren.
Ich kletterte zu erst die Ranke runter und wartete auf Jacob, kletterte danach die Garage runter.
Er kam noch mit zu meiner Terrasse, ich zog mir dort Carolines Schuhe aus und gab sie Jacob.
"Ich werde ihm schreiben, Jacob.", rief ich ihm leisen hinterher, als er von unserem Grundstück verschwand.
Ich lief in mein Zimmer und schaltete das Licht ein.
Auf meinem Laptop erschien eine neue Anzeige.
Eine neue E-Mail vom Absender "Dad"
__Hello... It's me...
Okay nein. Spaß bei Seite.
Ich dachte so: Wie wärs mit Jacob, dem lustigen, aufgewecktem Jungen, als Seelensorger?😂
Ich hoffe euch gefällt das 2. Kapitel der Updatewoche und freut euch auf morgen 😏
Wenn es euch gefallen hat, dann lasst✨&💬 da.
Wir haben endlich die 1 Tausend Reads geknackt. Ihr seid die Besten 😍
Wir haben schon 1,06 k Reads 💞❤
Die Schuhe oben sind meine neuen. Wie findet ist die?😂
Bis morgen👋🏻
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Neighbours
FanfictionProlog "Hast du alles, Schätzchen?", fragte mich meine Mutter. "Ja-a, Mum, zum tausendsten Mal.", stöhnte ich auf. Wir standen vor der Haustür unseres alten Hauses um die letzten Kartons aus dem Haus zu holen und in den Lastwagen zu laden. "Gut."...