Ohnmächtig

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15. Kapitel

Caroline's Sicht

Es machte ein lautes "Bumm" und ich schreckte hoch. Da ich nicht wusste woher es kam, stand ich auf und versuchte heraus zu finden woher das Krachen kam. Als ich aus dem Bett aufstand und mir meinen Bademantel über meinem Pyjama zog, krachte es erneut. Ich zuckte kurz zusammen, als es krachte, machte mich aber trotzdem auf den Weg zum Dachboden, wo die Geräusche her kommen.

"Mist. Sorry. Tut mir leid.", hörte ich Jacobs Stimme von oben. "Josy? Josy, sag was! Bitte, Josy, sag etwas.", Jacobs Stimme klang verzweifelt.

Schnell lief ich die Treppe hoch. Ich drückte auf den Lichtschalter und Jacobs verzweifelte Miene schaute mich an.

"Was hast du mit ihr gemacht?", schrie ich ihn an, als ich Josys geschlossene Augen sehe. Ihre Brust bewegte sich zu meiner Erleichterung.

"Ich bin ausgerutscht und auf sie gefallen. Es war keine Absicht.", stotterte er vor sich hin. Langsam füllten sich seine Augen mit Tränen. Ich schaute ihn wütend an, weil er gerade fast meine neue Freundin zerquetscht hätte.

"Josy, sag was.", sagte ich, während ich mich zu ihr runterbeugte und Jacob von ihr wegschubste.

"Wir müssen ins Krankenhaus mit ihr.", sagte ich und Jacobs Augen weiteten sich.

"Nein, bitte nicht. Ich werde Stress mit Mum und Dad bekommen. Bitte nicht.", flehte er und ich funkelte ihn wütend an.

"Willst du sie hier ohnmächtig lassen?", sagte ich und als ich sah das er kurz zögerte, gab ich ihm einen Klapps auf den Hinterkopf.

"Das war ein Scherz, Carolin.", sagte mein kleiner Bruder und hielt sich den Hinterkopf fest. Ich lachte gespielt und er musste ein bisschen grinsen.

"Ich werde jetzt Dad wecken und sagen, dass du es verbockt hast und wir sie ins Krankenhaus bringen müssen.", stellte ich einen Plan auf und machte mich auf den Weg runter ins Schlafzimmer. "Nimm sie mit.",  befahl ich Jacob, als er sich mit auf den Weg begab.  Er stöhnte laut und drehte sich auf der Treppe um und machte sich zurück auf den Weg zu Josy.

"Dad?", fragte ich, als ich in das Schlafzimmer meiner Eltern betrat und mich neben Dads Bettseite setzte.

"Schätzchen? Was ist passiert?", murmelte mein Vater verschlafen, aber ich wusste das er nicht weiter so verschlafen sein wird, wenn er die Neuigkeit hört, die ich ihm gleich erzählen werde.

"Wir müssen ins Krankenhaus. Schnell. Bitte wecke Mum nicht auf und komm einfach mit ich erkläre dir da alles. Beeile dich!", forderte ich ihn auf.

"Mit sowas macht man keine Scherze, Caroline!", sagte Dad und drehte sich erneut auf die andere Bettseite.

"Ich mach keine Scherze! Wenn du deinen Hintern nicht aus dem Bett bewegst, dann stirbt sie vielleicht gleich!", zischte ich ihm zu und ich wusste genau, dass ich ein kleines bisschen übertrieb.
Allerdings klappte es und Dad saß senkrecht im Bett und machte sich auf den Weg zum Schrank um seine Schlafanzughose gegen eine Jeans zu tauschen.

"Geht doch.", murmelte ich, während ich in mein Zimmer lief um mir andere Klamotten anzuziehen.
Ich schaute gar nicht nach was ich griff, sondern zog mir das Erstbeste an, was ich finden konnte.

"Bist du fertig ?", fragte Dad mich durch die Tür, als ich sie gerade öffnen wollte.

"Wir können los.", sagte ich, als ich ihn beim Gehen überholte und vor ihm die Treppe runter rannte.

"Wen soll ich ins Krankenhaus fahren?", fragte Dad mich und ich sagte ihm wen.

"Wer zur Höhle ist Josy?", fragte er verwundert, bis ich bemerkte das er sie noch gar nicht kannte.

"Die neue Nachbarin und Jacobs und meine neue Freundin.", erklärte ich kurz.

"Was ist mit ihr los?", Dad zog verächtlich eine Augenbraue hoch.

"Erzähl ich dir im Krankenhaus. Leg einen Zacken zu.", sagte ich und achtete nicht auf meine Tonlage bis Dad mich wütend anschaute.

"Tut mir Leid, aber bitte beeile dich.", sagte ich.
Jacob stand unten, mit einer seiner Jacken um Josy gelegt, die auf seinen Armen lag.
Wenn ich nicht wüsste, dass Josy ohnmächtig war, könnte man denken dass die beiden ein Paar wären und sie auf Jacob's Brust eingeschlafen wäre.

"Hallo Josy.", sagte Dad und wollte ihr die Hand geben.

"Dad! Sie ist ohnmächtig!", sagten Jacob und ich gleichzeitig.
Er hob die Hände hoch.

"Woher soll ich das denn wissen? Mir sagt hier niemand was wir hier überhaupt machen?!", meinte Dad beleidigt, während er mit einem Arm nach unseren Jacke griff. Er überreichte sie uns Kindern und zog sich seine ebenfalls über.

"Was macht ihr da?", hörte ich Mums krächzende Stimme hinter mir. Sie rieb sich verschlafen die Augen.

"Bitte geh rüber zu Josys Mutter und sag ihr das sie ins Krankenhaus kommen soll und dort nach Josy fragen soll.", sagte Dad, bevor er aus der Tür rausging und Jacob Josy abnahm.

"Wieso? Was ist passiert?", fragte Mum mich. Ihr Blick war jetzt hellwach wach und aufmerksam.

"Mach es bitte einfach, Mummy.", bat ich sie und sie nickte verdattert.

"Ich hab dich lieb, Caroline.", rief Mum, als sie die Treppe hoch polterte.

'Ich dich auch.', dachte ich, als ich die Tür ins Schloss zog.

"Komm schnell, Caroline!", rief Dad mir zu, als er die Autotür zu zog.
Schnell lief ich zu unserem Auto und setzte mich auf den Vordersitz.
Auf der Rückbank strich Jacob Josy die Haare aus dem Gesicht.

"Uiih. Wie süß. Du liebst sie!", sagte ich zu Jacob und dieser zuckte zusammen.

"Das stimmt gar nicht.", sagte er, allerdings wurden seinen Wangen knallrot und ich lachte ihn aus.
Er streckte mir die Zunge raus.

"Was ist passiert?", fragte Dad durch mein Lachen (falls ihr nicht versteht, was ich meine fragt einfach nach.).
Ich verstummte und schaute zu Jacob nach hinten.

"Dad, ich weiß, dass du gleich ausflippen wirst, wenn ich es dir erzähle. Bitte lass mich zu Ende reden.
Lass es mich zu Ende erklären. Ohne Unterbrechung. Bitte.", bat Jacob Dad kleinlaut. Dieser nickte nur und zog eine Augenbraue hoch.

"Schieß los.", sagte Dad und schaute raus in die Nacht.

"Ich weiß nicht genau wann ich damit angefangen habe, aber seit ungefähr drei Jahren klettere ich jeden Abend von unserer Garage auf das Dach. Ich habe Sitzpolster und...", Jacob erzählte Dad die ganze Wahrheit, was ich auch nicht anders von ihm erwartet hätte.
Ab und zu nickte unser Vater.
Als Jacob von dem Ausrutschen und dem heutigen Abend erzählte, spannte sich sein Kiefer ein wenig an, aber unterbrach ihn nicht.

"So jetzt weißt du es.", beendete Jacob seine kleine Rede.

"Habe ich früher auch gemacht. Auf Dächer geklettert und so. Du weißt, dass das nicht okay, was du heute Abend gemacht hast. Deine Mum und ich werden uns eine Strafe für dich ausdenken, aber jetzt müssen wir uns um Josy kümmern.", sagte Dad ruhig. Normalerweise wäre er ausgeflippt, aber ich glaube er konnte nichts dagegen sagen, weil Jacob es sich von ihm abgeschaut hatte.

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Habt ihr es gesehen.
4 Tausend Reads !!!!!!! Ihr seid klasse. Ich habe erst vor zwei Monaten mit der Story angefangen. Danke, danke, danke. Ihr seid die Besten.
Das ist es übrigens was er ihr sagen will 😏😉
Bis demnächst dann 🤗👋🏻

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