5. Kapitel
Wie kam Mum jetzt bitte darauf, dass ich mit Dad reden sollte.
Sie wusste doch genau das ich sauer auf ihn war.
Er hat mich betrogen und ausgenutzt. Jetzt war ein anderes Mädchen seine Tochter und die beiden schwammen zusammen am Strand und machten zusammen Tagesausflüge.Ich bin die letzten Jahre prima ohne ihn angekommen, deswegen brauchte ich ihn auch jetzt nicht.
Er hatte immer versucht nach der Trennung Kontakt zu mir aufzunehmen, doch nachdem ich herausgefunden hatte das er Mum betrogen hatte wollte ich keinen Kontakt mehr.
Ich habe auf seine Briefe nicht geantwortet, ebenso wenig wie auf seine Anrufe, Briefe oder Nachrichten.Er hatte es nie aufgegeben und immer weiter Briefe geschrieben und geschrieben.
In einem Jahr habe ich ihm einmal geantwortet. Die genauen Zeilen die ich geschrieben habe weiß ich nicht mehr, aber es ging darum das ich herausgefunden hatte, dass er Mum betrogen hatte.
Das was ich geschrieben hatte, war anscheinend nicht sehr freundlich, denn er hatte mir einen Monat nicht mehr geschrieben.Ich atmete einmal tief durch. Frische Luft tat mir gut, wenn ich etwas aus meinem Kopf haben wollte.
Nach einer Weile ging ich wieder rein und schaute auf mein Handy.
1 verpasster Anruf von Liv
2 verpasste Anrufe von Dad
1 neue Nachricht von Dad
Ich ging zuerst auf die Nachricht und las mir durch was er geschrieben hatte.
Hallo meine kleine Prinzessin,
Ich bin gerade in der Nähe von deinem Zuhause. Soll ich mal bei dir vorbei schauen, wie schön du geworden bist?
Ich würde mich freuen, wenn ich irgendwann mal eine Antwort von du bekommen würde. Nur eine klitzekleine. Ich werde depressiv und habe das Gefühl, dass du wütend auf mich bist ohne den wirklichen Grund zu wissen warum ich deine Mutter betrogen habe.
Ich will nur das du weißt, dass niemand deinen Platz in meinem Leben einnimmt. Nicht deine Stiefmutter und nicht deine Stiefschwester.
Bitte antworte mir! Ich habe Angst um dich. Du hast mir seit langem nicht geantwortet und ich habe nichts von dir gehört.
Bitte, bitte, bitte antworte mir.Ich liebe dich, Prinzessin.
Sehr sogar. Du bist das Beste in meinem Leben.
Ich würde dich gerne so vieles Fragen, aber ich kann es nicht.Dadღ
Wieso ich genau jetzt anfangen musste zu weinen? Weil mein Vater mir das nie gesagt hatte. Er mir nie geschrieben, dass ich immer in seinem Leben war.
Ich liebte ihn auf eine andere Weise.
Ich konnte es nicht ausdrücken.
-
"Schlaf gut, Schatz.", sagte meine Mum, als sie aus meinem Zimmer ging."Danke, Mum.", rief ich ihr hinterher und hörte wie sie ihre Schlafzimmertür schloss.
"Ich komme Liv!", flüsterte ich und holte meinen Laptop aus unter meinem Bett hervor und drückte auf Videoanruf.
Es tutete dreimal und dann nahm Liv ab."Halloooooo...", sagte sie langsam und schaute mich traurig an.
"Liv, was ist los?", fragte ich vorsichtig.
"Ich war heute bei Bruce.", sagte sie langsam und ich fing an zu quietschen.
"Wie süß...", sagte ich und lächelte sie warm an.
"Ja, es war total schön...", fing sie an.
"...Aber?", fragte ich.
"Als wir beim Essen waren, hat es plötzlich an der Haustür geklingelt, Josy.", sagte sie und lächelte traurig.
"Ja und was ist damit?", fragte ich verwundert.
"Als Bruce aufgemacht hatte, kam er zurück zum Tisch wo wir beide gegessen haben. Er meinte ich sollte zur Tür kommen.
Vor der Tür stand ein Mann und er sah aufgelöst aus, Josy.", seufzte sie."Es war Dad!", murmelte ich und Liv nickte still.
"Wieso hast du nicht mit ihm geredet?", fragte Liv traurig.
"Ich kann nicht mit ihm reden, Liv. Er hat mich im Stich gelassen. Bitte versteh es doch.", jammerte ich verzweifelt.
"Willst du wissen, was er mir erzählt hat?", fragte sie sanft und ich nickte.
"Schieß los."
"Als ich mich vorgestellt hatte und er bewundert hatte wie groß ich geworden bin, hat er angefangen zu weinen und irgendetwas mit 'Wahrheit' und 'Verzeihung' gemurmelt.
Josy, er liebt dich. Du bist seine Tochter, hat er zu mir gesagt.
Dein Opa schickt ihm regelmäßig E-Mails mit Bildern und Videos von dir.", sagte sie."Was?!", schrie ich auf.
Jetzt ergibt alles Sinn. Grandpa Joe schickt Bilder von mir an meinen Vater und gleichzeitig will er nicht, dass ich wegziehe.
Er wollte weiter Fotos von mir haben und meinem Vater schicken. Seitdem Dad keine Bilder mehr bekommt macht er sich Sorgen und macht sich auf die Suche nach mir."Liv! Sag mir nicht, dass du ihm meine neue Adresse gegeben hast!", Wut kochte in mir auf. Wut auf meinem Dad und Wut auf meinem Grandpa.
"Nein! Bist du bekloppt? Wieso sollte ich das machen?", verwirrt schaute sie mich durch den Bildschirm an.
Ich erzählte ihr von meiner Theorie und sie nickte zustimmend."Stimmt, das ergibt wirklich Sinn.", murmelte sie.
"Ich weiß.", sagte ich und lachte leise.
"Du weißt das du das mit deinem Grandpa klären musst?", fragte mich Liv.
"Ja, weiß ich.", ich schaute auf meine Bettdecke. "Jetzt erzähl, wie war es mit Bruce? Ist er nett?"
"Er ist Megaaaaaaaa! Super nett, zuvorkommend, witzig und süß.", schwärmte sie und man konnte förmlich sehen, wie kleine rosa Herzen aus ihren Augen schossen.
"Was habt ihr gemacht?", fragte ich sie und grinste fast noch mehr als sie selbst.
"Er hat mich früher abgeholt und dann sind wir in den Park gefahren und haben dort die Schwäne gefüttert. Danach sind wir zu ihm gefahren und haben angefangen etwas zu kochen, nachdem seine Eltern und seine Schwester essen gegangen sind. Wir haben Spagetti a la olio gemacht und Scampis dazu angebraten.
Es war sehr lustig, bis dein Vater kam. Danach war ich nicht mehr so bei ihm. Ich hatte dich auch versucht anzurufen, doch du bist nicht rangegangen.", erzählte sie mir."Das tut mir leid, aber es hört sich an als wäre es schön gewesen. ", antwortete ich ihr und sie nickte heftig.
"Das war es. Wir sind für morgen wieder verabredet, aber diesmal kommt er zu mir.", sagte sie und ich grinste.
"War Jacob heute da?", fragte sie und ich nickte.
"Ja, war er. Wir haben zusammen ein Regal aufgebaut in meinem zweiten Zimmer und den Fernseher installiert. Danach sind wir hoch in mein Zimmer und haben meinen Kleiderschrank zusammengebaut, nachdem er uns zweimal auseinander gefallen ist.", lachte ich an die Erinnerung über den heutigen Tag.
"Süß. Hast du ein neues Zimmer bekommen?", neugierig schaute sie mich an.
"Ach so, ja habe ich. Warte ich zeige es dir.", ich stand vom Bett auf und ging aus meinem Zimmer.
Ich schlich durch den Flur und lief leise in den Abstellraum."Dein neues Zimmer ist der Abstellraum?", sie schaute entsetzt.
"Nein, nein. Warte ab.", ich schob den Karton weg und öffnete die Tür zu meinem zweiten Zimmer.
"Voíla!", grinste ich in die Kamera und drehte den Laptop rum, sodass man das ganze Zimmer sehen konnte.
"Wie schön! Hast du die Wände selbst angemalt?", fragte sie und ich schaute sie spöttisch an.
"Ja, ich habe sie selbst gestrichen.", lachte ich leicht und ließ mich auf das Sofa fallen.
-
Nach einer Stunde
![](https://img.wattpad.com/cover/61658156-288-k292345.jpg)
DU LIEST GERADE
Neighbours
FanfictionProlog "Hast du alles, Schätzchen?", fragte mich meine Mutter. "Ja-a, Mum, zum tausendsten Mal.", stöhnte ich auf. Wir standen vor der Haustür unseres alten Hauses um die letzten Kartons aus dem Haus zu holen und in den Lastwagen zu laden. "Gut."...