Es war der letzte Tag vor den Sommerferien und der Lehrer fragte uns gerade, was wir in den Ferien so vorhatten. Der eine flog nach Ägypten, die andere nach Spanien und ich, ich zog um! Aber auch ein anderer würde umziehen, Ray, der coolste Junge in meiner Klasse. Er war unheimlich beliebt, hatte auch noch ein tolles Aussehen und war der Mädchenschwarm der Klasse, aber mir gegenüber ein komplettes Arschloch. Es waren nur noch fünf Minuten bis zum Ende, ich sehnte es schon herbei. Ich schaute immer wieder auf die Uhr, aber der Zeiger wollte sich einfach nicht bewegen. Als es dann endlich klingelte, sprang ich auf, nahm meine Sachen und stürmte aus dem Raum. Meine beste Freundin Katherine holte mich schnell ein.
„Hayley was ist denn los? Warum rennst du denn so?" Ich blieb stehen, denn wäre ich weggelaufen, hätte sie mich sowieso wieder eingeholt, und schaute sie an.
„Tut mir leid aber ich muss nach Hause meine Mum will mir heute den Mann vorstellen mit dem wir zusammenziehen!" Natürlich hörte sie die Wut, die in meiner Stimme mitklang.
„Ach ja, hattest du doch gesagt. Telefonieren wir heute Abend noch? Ich will alles wissen, ok?" Ich hasste es, wenn sie wieder mit diesem schmollenden und gleichzeitig bittenden Gesichtsausdruck ankam.
„Ok, Ok! Um die gleiche Zeit wie immer?" Sie strahlte, nickte und verschwand mit einer Umarmung. Ich wollte grade aus dem Haupteingang gehen als ich in Ray reinlief.
„Kannst du nicht aufpassen, Bitch?" Ich hasste das, wenn Jungs so taten als gehörte die ganze Welt nur ihnen!
„Ja tut mir leid du Arschloch, aber du bist so unscheinbar das ich dich glatt übersehen habe." Ich funkelte ihn an. Er funkelte -natürlich- zurück, also wand ich den Blick ab und ging hinaus. Ab heute hatte ich erst mal sechs Wochen Ruhe von diesem Idioten! Vor der Schule stand meine Mum mit dem Auto und wartete auf mich.
„Du brauchst gar nicht so zu lächeln, ich bin immer noch sauer auf dich, weil wir mit einem für mich fremden Mann zusammenziehen!" Ich schnallte mich an und sie fuhr los. Bis kurz vor unserem Haus schwiegen wir beide.
„Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass Lewis zwei Söhne hat, einer ist ein halbes Jahr und der Andere zwei Jahre älter als du." Mir klappte die Kinnlade runter.
„Wir ziehen mit einer rein männlichen Familie zusammen!" Ich war total fassungslos.
„Reg dich nicht so auf, sie sind sehr freundlich." Als ob mich das hätte beruhigen könnte.
„Warum sind sie nicht bei ihrer Mum geblieben?" Ich versuchte wenigstens ein bisschen Interesse zu zeigen aber es ging kläglich schief. Sie ignorierte das ganze einfach mal.
„Sie ist abgehauen als die beiden drei und fünf Jahre alt waren." Na toll also musste ich mit denen unter einem Dach leben. Sie sah die Enttäuschung in meinem Blick.
„Bitte versuch dich zu benehmen und dich mit ihnen zu vertragen. Mir zu liebe." Ich verdrehte die Augen.
„Wenn es sein muss, aber ich habe was gut bei dir!" Sie lächelte und nickte.
„Danke meine Süße." Das Auto hielt vor dem Haus und wir stiegen aus.
„Wann kommt Lewis denn?"
„Er kommt nicht zu uns, sondern wir gehen essen." Ich holte meinen Schlüssel aus der Tasche.
„Ok. wo gehen wir denn hin?" Ich liebte es außerhalb zu essen, denn meine Mum konnte nicht wirklich gut kochen.
„Wir gehen in eine Dönerbude, da ich seinen Kindern die Auswahl wo wir hingehen überlassen habe."
„Wann müssen wir los?" Ich schloss grade die Tür auf.
„Du stellst nur eben deine Tasche rein und kannst dich noch mal auf hübschen, wenn du willst, und dann können wir los."
Ich stellte meine Tasche ab und ging ins Badezimmer. Mit Kajal, Wimperntusche und Eyeliner umrahmte ich meine schokobraunen Augen und kämmte mir danach einmal schnell durch meine blonden Locken. Wie immer polterte ich die Treppe runter und zog meine schwarzen Sneakers an. Ich ging in die Küche um meine Mum zu hohlen.
„Wir können los."
„Kaley bitte tu mir den Gefallen und benimm dich."
„Mum, du wiederholst dich." Ich stieg ins Auto.
Schon wieder fuhren wir schweigend, so wie immer. Wir redeten im Auto nur wenn es wichtiges zu sagen gab. Sie hielt vor der Dönerbude und ich stieg aus.
„Ich suche noch einen Parkplatz, geh du doch schon mal vor." Ich nickte, zwar hatte ich Lewis erst einmal, zweimal gesehen aber ich würde ihn schon erkennen.
„Hallo Hayley , wie geht es dir?" Ich drehte mich erschrocken um. Lewis stand hinter mir. Seine dunkelbraunen Haare waren lässig nach hinten gekämmt und seine blauen Augen funkelten. Ich hatte schon immer bereut es zu sagen, aber meine Mum hatte keinen schlechten Männer Geschmack.
„Hallo Lewis, gut danke. Und dir?"
Das mit der Höflichkeit funktioniert besser als gedacht, und es wirkte nicht so aufgesetzt wie es war.
„Gut danke, wo ist deine Mutter?" Ich wollte grade antworten aber sie kam mir zuvor.
„Ich bin hier. Hallo Schatz." Sie beugte sich vor und gab ihm einen Kuss.
„Wo sind denn deine Jungs?" Ach ja die gab es ja auch noch. Meine Mum schaute sich suchend um.
„Die sind drinnen und suchen schon mal einen Tisch." Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging hinein, gefolgt von meiner Mum und Lewis.
DU LIEST GERADE
Liebe und Hass sind sich so ähnlich
WerewolfEigentlich hatte Hayley ein ganz normales Leben, bis ihre Mutter einen neuen Freund gefunden hat und sie mit ihm und seinen beiden Söhnen Rey und John zusammen zieht. Durch die Begegnung der beiden Familien wird Hayley in eine Welt hineingezogen vo...