Da hatte ich mich so darauf gefreut mal sechs Wochen von Ray ruhe zu haben und dann musste ich mit dem in nicht weniger als einer Woche unter einem Dach leben. Ich weiß eigentlich gar nicht genau warum ich ihn so hasste. Alles hatte damit angefangen, dass ich auf die Junior High gekommen bin. Vom ersten Tag an hatte Ray es auf mich abgesehen. Egal wo ich war, er war auch da und hat mich andauernd fertiggemacht. Egal was ich gesagt habe, er musste es verbessern oder sein Kommentar dazu abgeben. Irgendwann hatte ich dann angefangen mich zu wehren. Seitdem war mein Stand in der Klasse nur noch weiter abgerutscht. Die einzige die immer auf meiner Seite war, war Cat. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl das mehr dahinter war. Ich hatte ihm nichts getan und trotzdem war ich ihm immer ein Dorn im Auge. In Gedanken versunken merkte ich nicht, dass wir schon Zuhause waren und meine Mum mir deshalb die Kopfhörer aus den Ohren nahm.
„Hayley! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du die Musik nicht so laut machen sollst. Du hast nur noch zehn Minuten bis zum Training, und du weißt wie Trainer Brown auf zu spät kommen reagiert. Du musstest schon die letzten drei Male fünfundzwanzig Minuten länger bleiben und den Platz aufräumen. Und danach noch die sechs Runden extra Laufen. Also komm aus dem Auto raus und beeile dich!"
„Ist ja gut Mum. Ich beeile mich doch schon." Ich stieg aus dem Auto und rannte hoch in mein Zimmer. Sie hatte absolut Recht! Ich wollte wirklich nicht nochmal länger bleiben müssen. Ich schnappte meine Sporttasche und war nach nicht einmal einer Minute wieder im Auto.
„Na geht doch. Du kannst dich ja doch beeilen." Sie setzte zurück und fuhr Richtung Sportplatz. Unterwegs klingelte mein Handy. Ich schaute auf das Display und mir stockte der Atem. Der Anrufer war mein Dad. Er hatte sich lange nicht mehr gemeldet und ich war immer noch sauer auf ihn. Kurz überlegte ich ob ich drangehen sollte, drückte ihn aber dann doch weg und schaute verlegen nach draußen um den bohrenden Blicken meiner Mum zu entkommen. Sie hätte mir nur wieder ein schlechtes Gewissen gemacht und mich gezwungen ihn zurück zu rufen. Mein Handy begann in meiner Hand zu vibrieren als ein neuer Anruf reinkam. Es war wieder Dad. Meine Mum warf nur einen kurzen Blick auf das Display meines neunen IPhone 6 und schon drückte sie auf die Grüne Taste und hielt mir das Telefon ans Ohr. „Hayley? Bist du dran?" Die Stimme meines Dads drang in mein Ohr und wieder konnte ich mich nicht vom Telefon trennen. Seine Stimme, die ich so selten hörte, gab mir immer noch das Gefühl von Geborgenheit und deshalb konnte ich, wenn ich sie einmal hörte, nicht einfach auflegen. „Ja Dad, ich bin dran." Ich warf meiner Mum einen finsteren Blick zu. „Hör mir zu. Dass was ich dir jetzt sage ist sehr wichtig. Du darfst auf keinen Fall mit der Familie des Freundes deiner Mum zusammenziehen. Hörst du mich. Du darfst nicht mit denen zusammenziehen!" Ich konnte nicht antworten, selbst wenn ich gewusst hätte was ich sagen sollte, denn meine Mum nahm mir ohne ein Wort das Handy weg und ging selber dran. „Florian, das was du sagst ergibt keinen Sinn und hör auf unsere Tochter zu verwirren. Sie ist noch nicht so weit um das zu erfahren." Ich hörte gar nicht mehr richtig zu. Die Stimme meines Dad's hatte immer eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt, aber diesmal war es anders gewesen. Ich hatte mich das Gefühl der Geborgenheit gehabt sonder ein Gefühl der Fremdheit.
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Liebe und Hass sind sich so ähnlich
WerewolfEigentlich hatte Hayley ein ganz normales Leben, bis ihre Mutter einen neuen Freund gefunden hat und sie mit ihm und seinen beiden Söhnen Rey und John zusammen zieht. Durch die Begegnung der beiden Familien wird Hayley in eine Welt hineingezogen vo...